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Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman

Titel: Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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prüfend über Horatio wandern. »Ein prächtiger Hengst.«
    »O ja, Sir, das ist er wirklich«, erwiderte Alfie stolz. Er hing sehr an Horatio und kümmerte sich liebevoll um ihn. Er war mit ihm ausgeritten und hatte ihn jetzt so ausgiebig gestriegelt, dass sein Fell glänzte wie Seide.
    »Er dürfte bei der Versteigerung ein hübsches Sümmchen einbringen«, fügte Heath hinzu. Dann wandte er sich um und ging zurück zum Haus.
    Alfie machte ein langes Gesicht. Er hatte gehofft, als reicher Erbe würde Heath jedem aus der Dienerschaft ein Andenken aus dem Besitz des Verstorbenen schenken, und insgeheim bereits mit Horatio geliebäugelt. Aber Großzügigkeit schien nicht Heath’ Sache zu sein. Und ein so wertvolles Tier zu kaufen konnte sich Alfie nicht leisten. Seine Enttäuschung war groß.
     
    Die achtzig Meilen von Adelaide entfernte Stadt Clare bestand aus mehreren kleineren Ortschaften, die in idyllischen Tälern und um diese herum lagen. Sie waren von englischen, irischen und polnischen Siedlern aufgebaut worden. Einer der Ersten, die sich in der Gegend niedergelassen hatten, war John Horrocks, der 1839 hierhergekommen war. Erst 1842 wurde das eigentliche Clare gegründet – von Edward Burton Gleeson, der die Stadt nach seiner irischen Heimat County Clare benannt hatte. Der Wohlstand der Stadt hing von Anfang an von den einheimischen Farmern ab, aber es waren Jesuiten aus dem nahen Sevenhill gewesen, die als eine der Ersten Wein in der Region anbauten.
    Als Heath am späten Nachmittag in Clare eintraf, hatte er nicht die geringste Ahnung, wo er mit seiner Suche nach Abigail Scottsdale beginnen sollte. Außer Alfies Beschreibung von ihr hatte er keinen Hinweis. Er hielt jeden an, den er kannte, und fragte, ob er eine Frau gesehen habe, auf die die Beschreibung zutraf, doch er erntete nur bedauerndes Kopfschütteln. Als er ratlos auf der Hauptstraße stand und überlegte, wohin die junge Frau wohl gegangen sein könnte, sah er Milton Sharp aus seinem Büro kommen. Heath hatte eine Idee.
    Er eilte auf Milton zu, den er recht gut kannte, weil er des Öfteren Farmarbeiter und Viehhirten nach Martindale vermittelt hatte.
    »Guten Tag, Milton!«
    »Heath! Was führt Sie denn in die Stadt?«
    »Ich suche jemanden und dachte mir, Sie können mir vielleicht helfen.«
    »Wenn ich kann, gerne. Um wen handelt es sich denn?« In seinem Büro war wenig los gewesen an diesem Tag, deshalb war Milton für jede Abwechslung dankbar.
    »Um eine junge Frau namens Abigail Scottsdale. Hat sie zufällig bei Ihnen um Arbeit nachgefragt?«
    »Das nicht, aber sie ist vor meinem Büro ohnmächtig zusammengebrochen.«
    Heath frohlockte innerlich. Nicht, weil die junge Frau ohnmächtig geworden war, sondern weil er endlich einen Anhaltspunkt hatte.
    »Ein attraktives Ding, aber ziemlich schmuddelig«, fuhr Milton fort. »Anscheinend ist sie zu Fuß von Mintaro hierher marschiert, und das in dieser Hitze.«
    »Das muss sie sein«, sagte Heath aufgeregt. »Wissen Sie zufällig, wo sie jetzt ist?«
    »Zufällig ja. Jack Hawker und seine Mutter waren zu dem Zeitpunkt bei mir, und Jack bot Miss Scottsdale eine Stelle an.«
    »Was Sie nicht sagen.« Heath’ Augen wurden schmal. »Dann ist sie jetzt also draußen auf Bungaree Station?«
    »So ist es. Jack hat sie als Gesellschafterin für seine Mutter eingestellt.«
    »Danke, Milton, Sie haben mir sehr geholfen.« Heath eilte zurück zu seiner Kutsche. Er konnte sein Glück kaum fassen.
    Milton sah ihm kopfschüttelnd nach.
    Die Farmer im Gilbert Valley kannten einander mehr oder weniger: Man traf sich in der Stadt, bei landwirtschaftlichen Ausstellungen und Viehauktionen. Auch Heath und Jack waren sich einige Male begegnet, aber nicht miteinander befreundet. Dennoch hatte Heath keine Hemmungen, nach Bungaree hinauszufahren und Jack Hawker unangemeldet einen Besuch abzustatten.

8
     
     

     
     
     
     
     
    Jack, Abbey und Sybil saßen beim Essen, als Heath in Bungaree eintraf. Sabu, der seine Küche vom frühen Morgen an mit einem Hackmesser in der Hand bewacht hatte, hatte ein Lammcurry zubereitet, das so scharf war, dass Jack und Abbey Bäche von Schweiß über Gesicht und Körper liefen.
    »Diesmal hat es Sabu mit dem Würzen aber wirklich übertrieben«, klagte Jack, während er sich die Stirn mit seiner Serviette abtupfte und dann ein halbes Glas Wasser hinunterstürzte.
    »Das brennt wie Feuer«, stimmte Abbey ihm röchelnd zu. Sie griff nach dem Wasserkrug und schenkte sich zum

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