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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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zu unterhalten. Und als Catherine gerade erklärte, dass es in Londoner Clubs ganz anders zuging, küsste Bradley sie auf die Lippen. Ein langer Kuss, der ihr durch und durch ging.
    Sie tanzten zu einem langsamen Stück, weil Bradley keine schnellen Tänze mochte.
    »Meine Mutter hat mich in Tanzkurse geschickt. Auf dem College habe ich dann als Partner der Tanzlehrerin ausgeholfen und mir damit etwas Geld verdient.« Er zog sie enger an sich. »Ich wollte keinesfalls, dass die Kommilitonen meiner Studentenverbindung davon erfahren. Sie waren im Footballteam. Siehst du, jetzt habe ich dir mein dunkelstes Geheimnis verraten.«
    Catherine lachte.
    Eng umschlungen tanzten sie auch zur nächsten Nummer. Catherine spürte die wachsende erotische Anziehungskraft zwischen ihnen. Als das Stück endete, nahm er sie bei der Hand und führte sie von der Tanzfläche.
    »Noch etwas zu trinken?«
    »Nein, ich würde gern gehen, wenn es dir nichts ausmacht. Der Jetlag macht sich bemerkbar.«
    Vor dem Hotel öffnete er ihr den Wagenschlag. Es war spät, niemand vom Personal erschien. Von einem tief hängenden Zweig eines Frangipanibaums pflückte Bradley eine cremefarbene Blüte und überreichte sie ihr.
    »Leg sie auf dein Kopfkissen, dann weißt du, dass du in den Tropen bist.«
    Catherine atmete den Blumenduft, die sanfte Brise, den Salzgeruch tief ein. Von ferne wehten Musik, Stimmen und das leise Plätschern der Wellen an ihr Ohr. »Ein wunderbarer Abend. Danke, Bradley.«
    »Das finde ich auch.« Sein Gutenachtkuss war leidenschaftlicher denn je. Catherine legte die Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss. Ein bisschen außer Atem lösten sie sich voneinander. Bradley lächelte und streichelte ihre Wange.
    »Schlaf gut. Wir sehen uns morgen nach der Arbeit. Wenn ich früher Schluss machen kann, würde ich dir gern etwas zeigen.«
    »Ganz wie du möchtest. Du bist wirklich großzügig.«
    »Ich wünschte, ich könnte jeden Augenblick mit dir verbringen … solange du hier bist.« Schon im Gehen fügte er hinzu: »Wir machen das Beste daraus, ja?«
    Catherine nickte. Sie wusste, dass er ihr nachsah, als sie die weißen Steinstufen zur Hotellobby hinaufschritt. Er wartete, bis sie hinter der Tür verschwunden war, ehe er losfuhr.
     
    Am nächsten Morgen nahm Catherine den Bus zum Ala Moana Shopping Centre und stöberte in den dortigen Geschäften –
Liberty House,
Sears
und
Shirokiya
sowie Andenkenläden, die sich drumherum angesiedelt hatten – nach hawaiianisch aussehenden Geschenken für Freunde und Verwandte. Sie kaufte einige Flaschen Hawaiiblumenparfum und wattierte Topflappen und Kissenbezüge, bedruckt mit farbenprächtigen Blumen und Palmen, die ihrer Mutter bestimmt gefallen würden. Dann ging sie in eine Boutique namens
Carol and Mary,
probierte Kleider an und kaufte einen Badeanzug. Als sie bezahlte, kam Kiann’e, die Tänzerin aus dem Moonflower, herein und wurde von der Inhaberin überschwenglich begrüßt. Kiann’e lächelte Catherine zu.
    Catherine erwiderte das Lächeln. »Entschuldigen Sie, ich habe sie gestern Abend tanzen sehen, es war großartig.«
    »Danke«, erwiderte die schöne junge Frau. »Haben Sie hier etwas gefunden?«
    Catherine hielt die rosa Tüte in die Höhe. »Einen neuen Badeanzug.«
    »Super. Die haben schöne Sachen hier.«
    »Ja. Mir haben die Kleider gefallen, die Sie bei Ihrer Vorstellung getragen haben. Kaufen Sie die auch hier?«
    »Danke für das Kompliment. Nein, meine Tante näht meine Holomuus im alten Stil. Hier kaufe ich ein, wenn ich mich modern fühlen möchte.«
    Catherine lachte. »Na, wenigstens kommen Sie damit nie aus der Mode.«
    »Hoffentlich nicht. Mit den Tänzen, meine ich. Wir bringen sie schon unseren Kindern bei, damit die Tradition weiterlebt.«
    Sie sprach in einem singenden Tonfall, und Catherine dachte, sie habe noch nie eine so schöne Frau gesehen. Kiann’e war in Catherines Alter, vielleicht ein bisschen älter. Bei ihrer glatten olivbraunen Haut und den klassischen Gesichtszügen war das schwer zu sagen.
    Kiann’e schenkte ihr noch ein ansteckendes Lächeln. »Viel Spaß mit dem Badeanzug. Viel Spaß in Hawaii.«
     
    »Wohin entführst du mich?«, fragte sie am Spätnachmittag, als Bradley mit ihr am vielstöckigen Kaiser Hospital am Ala-Wai-Yachthafen vorbeifuhr.
    »Ich möchte dir Pearl Harbor zeigen – das
Arizona
-Memorial.«
    »Oh, das amerikanische Kriegsschiff, das versenkt wurde. Danach trat Amerika in den Krieg ein, oder?«
    »So ist

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