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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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lagere ich es ein.«
    »Du meinst, Surfbretter können Sammelgegenstände werden?«, fragte Catherine ungläubig.
    »Na klar. Wer weiß das schon? Manche von den Brettern da im Hof erzielen in zwanzig Jahren vielleicht Liebhaberpreise.« Er lachte.
    »Na, ich hoffe, du signierst sie«, erwiderte Catherine.
    Zwei der Australier, die mit Damien zusammen reisten, kamen herein und stellten sich und ihre Freundinnen vor. Angesichts ihres bodenständigen australischen Humors, ihrer Energie und ihrer Begeisterung für Hawaii ging Catherine das Herz auf.
    »Verdammt schön, toller Flecken. Prima Wellen«, schwärmten sie.
    »Als Nächstes fahren wir nach Tahiti.« Daraus entspann sich eine Diskussion über die Vorzüge verschiedener Strände und der passenden Boards, bis Damien mit der Pizza hereinkam.
    »Verflixt, das reicht nicht für alle«, rief er.
    »Schon okay, wir wollten sowieso ins Chart House. Kommst du mit, Damien?«
    Damien zögerte. »Jetzt hab ich gerade die Pizza geholt.«
    »Catherine und ich werden sie schon verdrücken. Oder wir lassen dir was übrig, und du isst sie später kalt«, schlug PJ vor.
    Mit ihren weiblichen Fans im Schlepptau zogen die drei Australier fröhlich los. Obwohl sie etwa gleichaltrig waren, kam sich Catherine neben ihnen plötzlich gesetzt und langweilig vor.
    »Ich geh dann wohl besser«, meinte sie.
    »Wieso? Hier steht haufenweise Pizza. Du musst mir helfen, sie zu verspeisen.« PJ stellte einen Teller vor sie und klappte eine Pizzaschachtel auf. »Oder fühlst du dich nicht wohl bei mir?«
    »Es riecht sehr lecker.« Sie nahm sich ein Stück und merkte plötzlich, wie hungrig sie war.
    Auch PJ biss in ein Stück. »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Ich bin hier, oder? Und ich habe dir Lesters Aufzeichnungen gebracht.«
    »Okay. Danke«, gab er sich zufrieden.
    Nachdem sie satt waren, stellte Catherine die übrig gebliebene Pizza in den Kühlschrank und wischte den Tisch ab, damit PJ sich in Lesters Album vertiefen konnte.
    »Falls du magst, es ist Bier da.«
    »Nein, danke. Aber ich setz Kaffee auf. Schau du dir inzwischen die Bilder an. Ich hab Lester versprochen, das Album nicht hierzulassen. Es bedeutet ihm viel.« Sie brauchte gar nicht hinzuzufügen, dass so etwas in einem umtriebigen Haus voller Surfer leicht verlorengehen konnte.
    »Klar, verstehe.« PJ öffnete ein Primo-Bier und war gleich darauf völlig in die Zeichnungen und Notizen versunken.
    Währenddessen wusch Catherine ab und räumte die Küche auf, damit sie etwas zu tun hatte. Dann setzte sie sich mit einem Becher Kaffee hin und blätterte eine Surfer-Zeitschrift durch. Was für eine eigenartige Welt das doch war. Wie alle so völlig darin aufgingen! Für sie war Surfen zunächst so etwas wie Schwimmen mit einem Brett gewesen. Doch inzwischen begriff sie, dass es diesen jungen Männern sehr viel mehr bedeutete.
    »Stimmt es, dass man mit dem Surfen nie mehr aufhört, sobald man einmal damit angefangen hat?«, fragte Catherine.
    »Im Prinzip ja. Dein Leben dreht sich künftig vor allem darum, eine tolle Welle zu erwischen.«
    »Das heißt, das Surfen ist das Wichtigste in deinem Leben?«
    »Surfen ist mein Leben«, erwiderte er überrascht und widmete sich wieder Lesters Album.
    Catherine ging mit ihrem Kaffee ins Wohnzimmer, schaltete den Fernseher an und machte es sich auf der Couch bequem.
    Sie hatte keine Ahnung, wie spät es war, als PJ sie sacht an der Schulter fasste.
    »Hallo, Schlafmütze.«
    »Himmel, Entschuldigung! Ich bin eingenickt.«
    »Allerdings. Aber das ist auch das beste Bett im Haus.«
    »Wie spät ist es?« Sie rieb sich die Augen.
    »Zwei Uhr morgens.«
    »Was?«
    »Ich wollte dich nicht wecken, ehe ich mit Lesters Buch durch war. Über ein paar seiner Ideen möchte ich allerdings direkt mit ihm sprechen.«
    »Na, ich fahr dann mal lieber.«
    »Hast du keine Angst, um diese Uhrzeit mit dem Auto durch Waikiki zu fahren? Halt nirgends an, bevor du zu Hause bist«, sagte PJ ernst.
    Eigentlich machte es Catherine nichts aus, mitten in der Nacht heimzufahren, und der Stützpunkt war wahrscheinlich der sicherste Platz auf ganz Hawaii. Aber sie sorgte sich, dass jemand sie um diese Zeit vielleicht allein nach Hause kommen sah und sich fragte, wo sie sich wohl herumgetrieben hatte. Plötzlich schien Heimfahren doch keine so gute Idee zu sein. »Du hast recht. Richtig wohl ist mir nicht dabei.«
    »Dann bleib hier. Schlaf einfach weiter, ich bring dir eine Decke. Willst du noch was

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