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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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bisschen eifersüchtig. Du hast Trudy Rowle ausgestochen, die dachte, sie sei die Größte, weil sie sich Adam Thomas mit dem Point Piper House seiner Großeltern gekrallt hat.«
    »Das ist doch kein Wettbewerb, Mollie.« Catherine lachte. Aber sie freute sich insgeheim, dass sie neue Wege ging und außerhalb des Bekanntenkreises heiraten würde.
    »Wo und wann ist denn die Hochzeit? Auf Heatherbrae? Deine Mutter wird ganz aus dem Häuschen sein! Weiß sie es schon? He, darf ich Brautjungfer sein?«
    »Na klar bist du das. Aber du musst nach Hawaii kommen. Wir werden dort heiraten.«
    »Wow! Ob das deiner Mum recht ist? Du willst doch nicht etwa mit ihm durchbrennen?«
    »Mollie, was redest du da – nein. Aber meine Eltern wissen noch nichts davon. Ich dachte, ich sag ihnen das lieber persönlich. Außerdem hat er mir den Antrag erst zwei Tage vor meiner Abreise gemacht. Er schreibt seinen Leuten.«
    »Seinen Leuten?«, rief Mollie. »Du sprichst schon wie ein Yankee. Aber egal, kommen wir jetzt zu den entscheidenden Fragen. Was wirst du tragen? Heute Nachmittag sehen wir uns Brautkleider an!« Sie sprang auf.
    Catherine lachte. Mollies Begeisterung wirkte ansteckend, schon spürte sie ein Kribbeln in der Magengrube. Ein Hochzeitskleid, Aussteuer, sie musste ein paar hübsche Sachen besorgen. Und was wollte sie alles in ihr neues Heim nach Honolulu mitnehmen?
    Mollie, die ihre Gedanken erriet, fragte: »Wo werdet ihr wohnen? Vielleicht in einem Strandhaus in Waikiki, wo wir alle zu Besuch kommen können?«
    »Mehr oder weniger.« Catherine dachte an das Marinegelände, auf dem die Goodwins lebten.
    Mollie machte große Augen. »Das war doch nur Spaß. Meinst du das ernst? Er muss wirklich reich sein. Ich dachte, in Waikiki gibt es nur große Hotels.«
    »Es wird wohl der Marinestützpunkt in Pearl Harbor werden. Bradley sagt, der Marine gehören die Filetstücke der Insel. Es gibt dort unterschiedliche Quartiere für verheiratete und für ledige Offiziere, für einfache Soldaten und die hohen Militärs.«
    »Och, für mich hört sich das aber gar nicht gut an. Für dich etwa? Nur Arbeitskollegen in der Nachbarschaft. Könnt ihr euch nicht eine eigene Wohnung nehmen?«, fragte Mollie.
    »Daran habe ich auch schon gedacht, aber Bradley meint, wenn wir Geld sparen wollen, sollten wir lieber auf der Militärbasis wohnen. Er hat aber versprochen, darüber nachzudenken«, erwiderte Catherine. »Jetzt würde ich gern Mum anrufen. Sie will bestimmt wissen, ob ich gut angekommen bin.«
    »Das hatte ich glatt vergessen. Sie hat nämlich hier angerufen, bevor ich zum Flughafen gefahren bin. Aber du kannst ihr die große Neuigkeit doch nicht am Telefon erzählen. Ruf sie an und sag ihr, dass der Jetlag zugeschlagen hat und du noch ein, zwei Tage hierbleiben und alte Freunde sehen möchtest, bevor du heimfährst«, schlug Mollie vor.
    »Gute Idee. Sonst setzt sie sich womöglich gleich ins Auto und holt mich hier ab.« Catherine griff nach dem Telefon.
    Ihre Mutter war ganz aufgeregt. »Ich kann es gar nicht erwarten, dich wiederzusehen. Dein Zimmer wird dir gefallen, Dad hat es gestrichen … o je, er wollte dich damit überraschen, lass dir nichts anmerken. Wir wollen am Wochenende eine Willkommensparty für dich geben. So viele Leute, die wir seit den Pferderennen nicht gesehen haben …«
    »Mum, das ist alles wunderbar. Aber gehen wir es lieber langsam an. Eine Party klingt super …« Catherine sah Mollie an, verdrehte die Augen und winkte mit dem Ringfinger. »Ich möchte es aber erst einmal genießen, wieder zu Hause zu sein. Und zwar allein. Reiten, vielleicht ein Picknick, nur wir drei.«
    »Natürlich, mein Schatz. Schön. Obwohl ständig so viele Freunde nach dir fragen.«
    »Klar, Mum, wir überlegen uns etwas. Jedenfalls möchte ich erst noch ein, zwei Tage bei Mollie bleiben. Ich komme dann mit dem Samstagmorgenflug. Hab dich lieb.«
    Der Himmel war grau, als das kleine Flugzeug in Sydney startete, aber Minuten später hatten sie Wolken und Küste hinter sich gelassen. Catherine sah aus dem Fenster und versuchte, das Gelände wiederzuerkennen.
    Als die Maschine an Höhe verlor, spürte Catherine einen Klumpen in der Kehle, und sie war erstaunt, dass ihr Tränen in die Augen schossen, als sie die Schluchtenlandschaft sah, aus der sich der Home River in die Ebene um Peel ergoss. Auf den Koppeln standen nur noch braune Stoppeln, Viehherden bildeten braune und schwarze Flecken, Blechdächer schimmerten im grellen

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