Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
Vom Netzwerk:
sonst, was in seiner Position vorkommen konnte; außerdem wollte er alles wohlgeordnet wissen, wenn er auf Hochzeitsreise ging. Deshalb war Catherine nicht überrascht, als er ihr eines Tages mitteilte, er müsse nach der Arbeit noch an einem Empfang teilnehmen, der nur für Angehörige der Marine bestimmt war. Sie war also nicht eingeladen und musste ohne ihn zu Abend essen. Deshalb schlug er ihr vor, zum Dinner ins Ilikai hinüberzugehen.
    Doch Catherine hatte keine Lust, allein in einem Touristenhotel zu essen. Also beschloss sie, bei Sonnenuntergang am Waikiki-Strand spazieren zu gehen und sich auf dem Rückweg in einem kleinen Lokal einen Burger zu holen. Dann konnte sie in den Bus steigen, der vor ihrem Wohnblock hielt, und bei Einbruch der Dunkelheit bereits wieder zurück sein.
    Abgesehen von ein paar Surfern, die neben ihren Brettern standen, war der Strand menschenleer. Die Fackeln in den Gärten der Hotels brannten bereits, und die Gäste trafen sich zum Sunset Cocktail. Als sie am Moonflower vorbeikam, sah sie, wie die Band die Bühne vorbereitete, und als sie nähertrat, um zu sehen, ob Kiann’e da war, wurde ihr ein Gruß zugerufen.
    »Hallo!«
    Catherine drehte sich um und sah, dass Kiann’e am Strand für einen Profifotografen posierte. »Hallo! Gerade habe ich mir gedacht, dass deine Show wohl gleich beginnt.«
    »Dauert nicht mehr lange. Wir wollten ein Bild mit Sonnenuntergang für unser neues Album. Wie geht’s? Machst du immer noch Urlaub, oder warst du inzwischen zu Hause und bist wiedergekommen? Die Insel hat es dir wohl angetan? Ist schon eine ganze Weile her, dass ich dich im
Carol and Marys
gesehen habe.«
    »Du hast ein gutes Gedächtnis! Ich war tatsächlich zwischendurch in Australien, aber jetzt bin ich zurückgekommen, um zu heiraten.«
    »Wunderbar. Eine Strandhochzeit und dann zurück nach Australien?« Kiann’e trat zu Catherine, während der Fotograf einen Reflektorschirm aufspannte.
    »Nein, wir werden hier leben. Jedenfalls für einige Zeit. Er ist bei der Marine.«
    »Großartig. Dann sehen wir uns bestimmt noch öfter. Ich heiße Kiann’e Schulz. Mein Mann ist Deutscher«, erklärte sie. »Wohnt ihr auf der Basis?«
    »Ich heiße Catherine Moreland, demnächst Connor. Bis auf der Basis etwas frei wird, wohnen wir in einem Apartment beim Ilikai. Stammst du aus Honolulu?«
    »Nein, von Kauai. Aber wir wohnen wegen der Arbeit auf Oahu. Wo werdet ihr heiraten?«
    »In der Marinekapelle. Sein Vorgesetzter und seine Frau geben in ihrem Haus einen kleinen Empfang für uns. Es liegt recht hübsch.«
    »Kommt deine Familie aus Australien herüber?«
    »Nur meine Eltern und meine beste Freundin. Und Bradleys Eltern und sein Bruder reisen aus Kalifornien an. Hier kenne ich noch kaum Leute.«
    »Jetzt kennst du mich. Wie wär’s, wenn wir uns in den nächsten Tagen auf einen Kaffee treffen?«
    »Gern!«, rief Catherine. »Vielleicht hört es sich verrückt an, aber ich habe ein Hochzeitskleid mitgebracht, und jetzt scheint mir, es ist nicht das Passende. Kennst du vielleicht ein Geschäft, wo ich etwas finde, was nicht zu formell ist, aber auch nicht zu … ausgefallen?«
    »Du meinst nicht ausgesprochen hawaiianisch, aber doch mit dem Flair der Inseln?«, fragte Kiann’e. »Deine Familie soll nicht denken, dass du ein Tropengewächs geworden bist! Ich mache dir gern ein paar Vorschläge. Hier ist meine Nummer.« Sie holte ihren kleinen Korb, der neben der Fotoausrüstung stand.
    »Können wir die Aufnahme machen, bevor das Licht ganz weg ist?«, fragte der Fotograf.
    »Hier ist meine Karte. Ruf mich an. Dann packen wir’s an. Aloha.« Kiann’e reichte Catherine eine Visitenkarte und nahm ihre Position vor der Kamera wieder ein.
    Erstaunt, mit welcher Leichtigkeit sie sich mit der schönen Hawaiianerin angefreundet hatte, winkte Catherine, steckte die Karte in ihren Geldbeutel und machte sich am Strand entlang auf den Heimweg. Menschen kauften ein, schlenderten den farbenfrohen Boulevard entlang, und auch in den Bars war einiges los. Catherine sah einen Bus, der Richtung Kalakaua Avenue fuhr, stieg ein und fuhr bis zur Haltestelle International Marketplace. Dort nahm sie den Bus zum Ilikai Hotel, überquerte die Straße zum TradeWinds Building und fuhr mit dem Lift in den siebten Stock.
    Als sie eintrat, klingelte das Telefon.
    »Wo warst du? Ich habe mir Sorgen gemacht. Hast du im Hotel gegenüber gegessen?«
    »Nein, ich bin den Strand entlang nach Waikiki spaziert.«
    »Wie

Weitere Kostenlose Bücher