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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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entgegnete Catherine.
    »Schön, dass es dir gefallen hat.« Er tätschelte ihr das Knie. »Es war eine wunderschöne Auszeit. Aber das wahre Leben ruft, mein Schatz. Zumindest mich.«
    »Und was ist mit mir, Bradley? Wie sieht das wahre Leben für mich künftig aus?«, fragte sie leichthin, obwohl sie der Gedanke beunruhigte.
    »So, wie du es dir einrichtest, Catherine. Natürlich hoffe ich, dass du deine Rolle als Offiziersfrau als neue Herausforderung betrachtest. Und hast du nicht erwähnt, dass du unsere Wohnung ein bisschen verschönern wolltest? Nicht dass eine gründliche Renovierung anstünde, wir werden sicher bald in eine größere Wohnung am Stützpunkt ziehen, so dass wir das TradeWinds-Apartment vermieten können.«
    »Dann hat es ja wenig Sinn, es heimelig zu machen«, meinte Catherine. »Ich sollte mich lieber nach einer Arbeit umschauen.«
    »Das ist nicht nötig. Ich hab ein bisschen Geld auf der hohen Kante. Allerdings sollten wir ein festes Budget einhalten.«
    »Wie hast du dir das gedacht?«, fragte Catherine.
    »Ich gebe dir jede Woche einen bestimmten Betrag für unsere Ausgaben – Essen, Strom, Wasser, Gas, Fahrtkosten, Ausgehen am Freitagabend, Kino und so weiter. Damit kannst du dann wirtschaften, das schaffst du doch?«
    »Natürlich. Ich würde nur gern etwas dazu beitragen«, erwiderte sie.
    »Den Haushalt führen, Essen kochen, mich zur Arbeit fahren und abholen, damit du unter der Woche das Auto zur Verfügung hast, im Frauenclub aktiv sein und an Empfängen und dergleichen teilnehmen … das klingt für mich nach einem prallvollen Leben.« Als sie nicht antwortete, nahm er ihre Hand. »Ja, bestimmt wirst du deine Eltern vermissen, und dann ist das hier eine fremde Umgebung mit einem ungewohnten Alltag für dich, aber ich möchte dich glücklich sehen, Catherine. Du musst mir sagen, wenn es irgendetwas gibt … wenn etwas falsch läuft und du unglücklich bist, ja?«
    »Ich glaube nicht, dass es einen umsichtigeren Menschen gibt als dich, du hast wirklich an alles gedacht«, sagte Catherine. »Ich bin nur ein bisschen nervös wegen dieses Frauenclubs …«
    »Ach, das wird dir riesigen Spaß machen. Die anderen Frauen werden dich mit ihrem Schwung mitreißen, du wirst im Nu eine Menge Freundinnen finden und Tennis spielen und wer weiß was unternehmen.«
    »Toll«, sagte Catherine. »Ich hoffe nur, dass deine Freunde bei der Marine mich mögen.«
    Aber Bradleys Augenmerk galt bereits den Hinweisschildern zum Lihue-Flugplatz, und später fing er dann an, über die Kalifornienreise zu seiner Familie an Thanksgiving zu sprechen.
     
    In wenigen Wochen hatten sie zu einer Alltagsroutine gefunden. Bradley frühstückte morgens nicht, sondern trank nur schwarzen Kaffee und rauchte eine Zigarette dazu. An den Wochenenden aß er die frische rote Papaya mit Limonensaft, die Catherine ihm herrichtete. Dann ging er zu dem kleinen Supermarkt an der Ecke, um die Zeitung und ein paar von Mrs.Hings noch warmen Malasadas zu holen – mit Puderzucker bestreute frittierte Zimtdonuts, die er beim Zeitunglesen zu seinem Kaffee aß. Unter der Woche zog er morgens seine weiße Marineuniform an – Hosen mit messerscharfen Bügelfalten und ein kurzärmeliges weißes Hemd mit dem Abzeichen der Marine darauf –, die Catherine unter Aufbietung ihres ganzen Könnens perfekt zu bügeln versucht hatte. Doch die Waschküche im Keller verlangte Ausdauer, und so hatten sie nach einer Panne mit den Uniformhosen beschlossen, diese in die Reinigung zu geben. Catherine packte immer noch ein paar seiner Hemden dazu und hängte sie dann ohne den Plastikschutz in den Schrank, denn auch sie überforderten ihre Bügelkünste.
    Die Mahlzeiten entpuppten sich ebenfalls als schwierig zu meistern. Catherine dachte an die Partys in Heatherbrae zurück, wo ihre Eltern bis zu hundert Gäste eingeladen und verköstigt hatten. Sie legten einen halben Ochsen auf den Grill, auf den die Männer aufpassten, während die Frauen, allesamt gute Köchinnen, stets ein Schmorgericht, einen Salat oder einen Kuchen mitbrachten – solide Hausmannskost eben. Da war es leicht gewesen, jeden satt zu bekommen.
    Doch im Anrichten von Candlelight-Dinners für zwei fehlte Catherine jegliche Übung. Und die amerikanischen Rezepte, die sie aus dem
Honolulu Advertiser
ausschnitt, machten sie auch nicht schlauer. Für das Grillgut wurde als Weichmacher Crisco empfohlen. Zum Einlegen oder zum Bräunen? Und war das nun Butter, Margarine oder

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