Der Duft der Rosen
Da die Behörden nicht glauben, dass das Opfer hier aus dem Tal stammen könnte, arbeitete er sich weiter in Richtung Süden vor. Er hat mit der Polizei in Santa Clarita und im San Fernando Valley gesprochen. Er benutzte die Beschreibung des kleinen Mädchens, das Maria gesehen hat. Du hast sie gestern ja bestätigt.”
“Weiß er, dass wir nach einem Geist suchen?”
Zach schüttelte den Kopf. “Diese kleine Überraschung habe ich für später aufgehoben. Es war ja möglich, dass er auf gar nichts stößt.”
“Doch er hat heute Morgen angerufen.”
Zach nickte. “Vor einer Stunde.” Er nahm einen Schluck von dem Kaffee. “Gestern sprach Murphy mit einem Freund vom FBI. Im Laufe der Jahre hat er an vielen Vermisstenfällen gearbeitet. Ich schätze, dass er deshalb eine Menge nützlicher Kontakte hat. Sein Freund hat den ganzen Nachmittag die ungelösten Vermisstenfälle gewälzt und nach Kindern gesucht, die zwischen 1967 und 1971 verschwunden sind.”
“Als die Martinez im grauen Haus wohnten.”
“Genau. Und stell dir vor: Der Typ fand ein vermisstes Mädchen, auf das die Beschreibung zutrifft. Murphy verglich die Information mit einer Vermisstenmeldung in der
L.A. Times
, zu einem kleinen Mädchen, das im September 1969 verschwand – blond, blauäugig, neun Jahre alt. Er hat nicht viel mehr – außer dass sie direkt aus ihrem Vorgarten entführt wurde.”
“Oh mein Gott.”
“Ja. Klingt ein bisschen nach dem, was mit Holly Ives geschah, nicht wahr? Ein kleines Mädchen, das am helllichten Tag gekidnappt wird. Murphy weiß nicht, ob es sich um das Mädchen handelt, nach dem wir suchen, doch er möchte, dass wir mit einem der Polizisten in L.A. sprechen, der damals mit dem Fall befasst war. Er ist inzwischen pensioniert und lebt im San Fernando Valley. Ich dachte, wir könnten im Krankenhaus vorbeifahren, um zu sehen, wie es Maria geht, und dann in Richtung L.A. fahren.”
Ihr Herz pochte. Dies war ihr erster richtiger Durchbruch. Endlich gab es die Chance, einige Antworten zu bekommen. Nach der letzten Nacht lechzte sie geradezu nach einer Erklärung – irgendeiner Erklärung, egal wie weit hergeholt sie auch sein mochte.
“Was ist mit Miguel?”
“Wenn er wieder in der Stadt ist, sprechen wir mit ihm, bevor wir losfahren. Oh, und nimm was zum Übernachten mit. Ian sagt, dass wir vielleicht mit den Eltern des Mädchens sprechen können, auf jeden Fall mit der Mutter. Sie arbeitet heute, doch sonntags ist sie normalerweise zu Hause.”
Elizabeth nickte und ging ins Schlafzimmer. Sie packte ihre Kosmetiktasche und etwas Kleidung zum Wechseln ein. Sie bemühte sich, nicht länger darüber nachzudenken, dass sie vielleicht über Nacht blieben. Zach hatte die letzte Nacht in einem Hotelzimmer verbracht. Selbstverständlich könnte sie dasselbe tun. Und sie konnte sich darauf verlassen, dass er sie zu nichts drängen würde, was sie nicht wollte.
Eine halbe Stunde später verließen sie das Apartment und fuhren mit Zachs schwarzem Cabrio davon.
“Ich wollte so schnell wie möglich hier sein”, erklärte er den Umstand, dass er nicht den Jeep genommen hatte. “Der BMW ist schneller.”
Was zu stimmen schien, wenn man berücksichtigte, wie schnell sie beim Krankenhaus waren. Als der Wagen an einem Stoppschild hielt, bemerkte Elizabeth zufällig den dunkelgrünen Pick-up hinter ihnen, den sie schon einmal gesehen hatte.
“Ich kenne diesen Wagen.” Sie blickte sich nur einmal kurz um und sah dann wieder auf die Straße vor ihnen. “Ich glaube, dass er uns folgt.”
“Der Pick-up?”
“Ja. Ich habe ihn schon zweimal gesehen.”
Zach runzelte die Stirn, als er in den Rückspiegel sah. “Wann?”
“Er war hinter mir, als ich zur Zeitung fahren wollte, sodass ich lieber daran vorbeigefahren bin. Ich fuhr zurück zum Büro und ging später zu Fuß hin.”
“Warum hast du mir nichts davon erzählt?”
“Ich nahm an, dass es nur einer von Carsons Leuten sei, der herausbekommen wollte, was wir vorhatten. Ich dachte nicht, dass es wirklich wichtig sei.”
“Vielleicht ist es das nicht, aber mir gefällt die Sache nicht.” Sie hielten am Krankenhaus, und der Pick-up fuhr weiter. Zach sah ihm nach, bis er verschwand. “Großer Kerl mit einem Cowboyhut. Das könnte Les Stiles sein, die ergebene Nummer eins meines Bruders. Wir werden von jetzt an ein Auge auf ihn haben.”
Sie betraten das Krankenhaus und saßen einige Minuten bei Maria, die ein bisschen besser aussah als in der
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