Der Duft der Rosen
machte, rief Elizabeth nach der Kirche am Sonntagmorgen bei Mrs. Garcia an. Maria hatte ihr die Nummer gegeben und wartete offensichtlich schon auf den Anruf.
“Dios mio
, ich habe mir solche Sorgen gemacht! Geht es Ihnen gut?” Sie senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. “Haben Sie den Geist gesehen?”
“Es geht mir gut, und nein, ich habe ihn nicht gesehen. Doch ich glaube, dass ich ihn gehört habe. Zumindest hörte ich etwas.” Welch eine Untertreibung. Doch sie wollte Maria nicht noch mehr ängstigen, als die das sowieso schon tat. “Es klang wie ein kleines Mädchen.”
“Sí
, das ist er!”
“Ich möchte, dass Sie mir einen Gefallen tun. Bitte fragen Sie herum, ob irgendwann vor Ihrem Einzug ein Kind in diesem Haus gestorben ist. Denn falls dort ein Geist herumspukt – ich sage nicht, es wäre so –, müssen wir herausfinden, wessen Geist das ist.”
“Sí, sí
, ich werde tun, was ich kann. Danke, Elizabeth. Vielen, vielen Dank.”
“Wir werden das Problem lösen, Maria. Versuchen Sie sich keine Sorgen zu machen.”
“Ich rufe Sie an.” Maria legte auf, und Elizabeth seufzte. Die Maschinerie war in Bewegung gesetzt. Sicherlich würde irgendetwas dabei herauskommen.
Am späten Nachmittag rief Zach an. Sie zuckte wie elektrisiert zusammen, als sie seine Stimme hörte.
“Ich bin bei Teen Vision und recherchiere im Internet.”
“Hast du was Interessantes gefunden?”
“Du wirst es nicht glauben.”
Sie hielt den Hörer dichter ans Ohr. “Was denn?”
“Ich habe das Wort
Geister
gegoogelt. Es gibt mehr als zwei Millionen Seiten im Internet, die sich damit beschäftigen. Allein auf einer der Seiten berichten tausendfünfhundert Menschen von ihrer persönlichen Begegnung mit einem Geist.”
“Ich habe mir schon gedacht, dass es jede Menge dazu gibt. Aber es ist trotzdem erstaunlich.”
“Allerdings. Wir sind wohl nicht die Einzigen, die verrückt genug sind, an einen Geist zu glauben.”
“Vielleicht nicht. Man fragt sich natürlich, ob diese Geschichten wahr sind.”
“Ich bin sicher, dass einige reine Fiktion sind. Doch allein die Menge gibt einem zu denken. Und die meisten dieser Menschen glauben tatsächlich, dass sie etwas Übernatürliches gesehen haben.”
“Was ist mit Geisterjägern? Hast du auch darüber etwas gefunden?”
“Für
Geist
und
Forschung
bekam ich mehr als zweihunderttausend Seiten – alle von Gruppen, die sich mit der Erforschung von Geistern befassen. Ich drucke einiges davon aus und komme vorbei. Wir können es gemeinsam durchgehen und überlegen, was wir als Nächstes tun.”
“Wir?”
“Falls du es vergessen hast, ich war letzte Nacht mit im Haus. Und das ist kein Abend, den ich so leicht vergessen werde. Ich bin in die Sache verwickelt, ob es dir gefällt oder nicht. Außerdem steht das Haus auf dem Besitz meines Vaters. Ich mag zwar nichts mit den Geschäften von Harcourt Farms zu tun haben, doch solange mein Vater noch lebt, fühle ich mich doch verpflichtet, ein Auge darauf zu haben.”
“Das kann ich verstehen.”
“Ich habe hier noch einiges zu tun, dann mache ich mich auf den Weg.” Zach legte auf, und eine halbe Stunde später hörte sie ihn an die Tür klopfen. Ein erwartungsvoller Schauer überlief sie, als sie ihm öffnete und er ihr ins Wohnzimmer folgte. Egal wie oft sie ihn sah, sie war immer wieder überrascht von seinem guten Aussehen und von der Art, wie er den Raum auszufüllen schien.
“Hallo”, begrüßte sie ihn.
“Hallo.” Er lächelte, und seine dunklen Augen ruhten für einen Moment auf ihrem Gesicht. Sie versuchte darin zu lesen, doch seine Miene blieb neutral.
Er hielt ihr einen Aktenordner voller Papiere vors Gesicht. “Das hier habe ich aus dem Internet ausgedruckt. Auf dem Weg hierher fiel mir allerdings ein, dass du ja einen Computer zu Hause hast.”
Sie nickte. “Er steht im Arbeitszimmer.”
Er folgte ihr zu dem Schreibtisch und musterte ihre Trainingsgeräte, die danebenstanden. “Kein Wunder, dass du nackt so gut aussiehst.”
Sie schaute ihn an. Er grinste.
“Tut mir leid, ich konnte einfach nicht widerstehen. Ich meine natürlich, dass du offensichtlich auf dich achtest. Ich finde das wirklich wichtig. Ich sitze durch meine Arbeit so viel am Schreibtisch, dass ich versuche, möglichst oft Sport zu treiben. Wir haben in Westwood ein Fitnessstudio in dem Gebäude, in dem unsere Firma sitzt. Ich versuche mindestens dreimal pro Woche dort zu trainieren.”
Das sieht man, dachte sie und
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