Der Duft der Rosen

zusammen. “Lange her. Kann mich nicht … erinnern. Ich glaube, die Frau von Espinoza. Aber … ich meine, sie verlor es.”
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken.
Sie werden dein Baby töten. Sie nehmen dir dein Baby, wenn du nicht fortgehst.
    Elizabeth schluckte. Juan Espinoza war Mariano Nunez' Freund gewesen. Elizabeth machte sich innerlich eine Notiz, den Mann zu fragen, ob er sich an eine Fehlgeburt von Espinozas Frau erinnern konnte oder daran, dass irgendeine andere Frau in dem Haus ihr Kind verloren hatte.
    Fletcher sah Zach an und runzelte die Stirn. Sie begriff, dass sie ihn angestrengt hatten.
    “Benimmst du dich auch, Junge? Hältst du dich fern von allem Ärger? Du betrinkst dich doch nicht? Und rauchst nicht mehr das verdammte Gras, oder?”
    Zach schüttelte nur den Kopf. “Nein, Dad.”
    Fletcher blickte Elizabeth an. “Sieht so aus, als hättest du zur Abwechslung mal ein nettes Mädchen dabei. Behandele sie gut.” Er starrte wieder Zach an. “Und sag deiner Mutter, dass ich morgen oder so bei ihr vorbeikomme. Sobald ich von diesem verdammten Ort hier wegkomme.”
    Zachs Stimme stockte. “Das sage ich ihr.” Er deutete mit einer Kopfbewegung zur Tür, und Elizabeth stand auf. “Wir müssen los, Dad. Pass auf dich auf.” Zach klopfte dem alten Mann auf die Schulter, bevor er in Richtung Tür ging.
    Hinter ihnen murmelte Fletcher etwas, aus dem Elizabeth nicht schlau wurde.
    “Connie!”, rief er. “Schwing deinen Hintern hier rein, Weib. Und bring deinen nichtsnutzigen Sohn mit. Ich habe ein Hühnchen mit ihm zu rupfen.”
    Zach schwieg, während sie den Flur entlanggingen, doch sein Gesicht wirkte düster. Offensichtlich quälte es ihn sehr, seinen Vater so zu sehen.
    Elizabeth griff nach seiner Hand. “Vielleicht hat Dr. Marvin gute Neuigkeiten.”
    “Vielleicht.”
    Doch sie sah, dass er nicht wirklich daran glaubte.

ZWANZIG
    Z achs Miene blieb verschlossen, als er den Jeep startete. Im Wagen war es glühend heiß, und der Asphalt schlug kleine Blasen von der Hitze. Elizabeth spürte, wie sich der Schweiß zwischen ihren Brüsten sammelte, und war froh, als Zach beim Wegfahren die Fenster herunterließ.
    Sie musterte sein Profil und bemerkte, wie angespannt seine Kiefermuskeln waren.
    “Dein Vater wollte dich nicht ärgern”, sagte Elizabeth sanft. “Er erinnerte sich nur an etwas, das vor langer Zeit geschah.”
    “Ich weiß. Es ist nur … es weckt Erinnerungen, an die ich nicht gern denke.”
    “Du meinst das Gefängnis?”
    Er nickte. “Ich spreche mit den Jungs darüber. Ich versuche ihnen zu vermitteln, dass sie eine andere Wahl haben.”
    “War es sehr schlimm, Zach?”
    Er warf ihr einen Seitenblick zu, bevor er den Jeep auf die linke Spur zog, um einen dahintuckernden Traktor zu überholen. “Für mich nicht so schlimm wie für einige der anderen Jungs. Ich war in den letzten Jahren mit einem ziemlich üblen Typen herumgezogen. Als ich in den Knast musste, wusste ich, wie ich auf mich aufpasse. Und da ich auf der Farm gelebt hatte, sprach ich fließend Spanisch. In meinem Zellenblock geriet ich mit einem Mitglied der mexikanischen Gang in Streit. Der Kerl war wirklich ein Pitbull, aber ich gewann den Kampf. Ein anderer Typ aus der Gang fand, dass ich ihm einen Gefallen getan hatte. Von dem Tag an hatte ich keine Probleme mehr.”
    Er blickte weiter stur geradeaus und machte den Eindruck, als ob er vor seinen Augen die Vergangenheit und nicht den Highway sähe.
    “Was ist in jener Nacht passiert, Zach? Der Nacht, in der der Autounfall geschah?”
    Er seufzte. “Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht genau. Ich war so schrecklich betrunken und high, dass ich mich an kaum etwas erinnere.”
    “Es muss der Sommer gewesen sein, in dem ich die Highschool abschloss”, sagte sie. “Der Unfall machte Schlagzeilen damals.”
    “In jenem Sommer hing ich viel im Roadhouse rum. Das Publikum dort war ziemlich derb, und ich passte genau da rein. In der besagten Nacht trank ich mit einigen meiner sogenannten Kumpels. Ich rauchte etwas Dope, wurde high und stürzte danach einen Tequila nach dem anderen runter. Das Letzte, an das ich mich erinnere, war ein Streit mit meinem Bruder.”
    “Carson war in jener Nacht dort?”
    Er nickte. “Er und Jake Benson kamen dorthin raus, um mich zu holen. Mein Vater hatte sie geschickt. Jake war damals sein Vorarbeiter. Ich erinnere mich, wie Carson sagte, ich solle meinen Hintern in den Wagen bewegen, er würde mich mit meinem Wagen