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Der Duft der roten Akazie

Der Duft der roten Akazie

Titel: Der Duft der roten Akazie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaye Dobbie
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heraus.
    »Ich war 1849 in Kalifornien«, erwiderte er. »Ich bin ein Neunundvierziger.«
    »Oh?« Sie runzelte die Stirn.
    »Kalifornischer Goldrausch«, ergänzte er mit einem gleichzeitig spöttischen und freundlichen Grinsen.
    »Verzeihung, aber das müssen Sie mir genauer erklären.«
    »Nun, das war der erste große Goldrausch – und ein gewaltiges Abenteuer. So wie hier in Victoria konnte ein Mann ein Vermögen machen, indem er das Gold einfach vom Boden aufhob. Die Leute strömten aus der ganzen Welt herbei – England, Frankreich, Spanien, Irland … einfach von überall her. Es kamen Amerikaner von der Ostküste. Einige haben acht Monate gebraucht. Ich bin von Sydney aus mit dem Schiff gefahren und war schneller da als sie!« Er lachte auf. »Damals war San Francisco nur ein Dorf, das aus einigen Hütten bestand. Die Señoritas hatten braune Augen und ein wissendes Lächeln, und die Hunde liefen frei auf der Straße herum. Allerdings war San Francisco für uns Möchtegerngoldgräber nur der Anfang der Reise. Wir mussten den Flüssen ins Landesinnere folgen, um Gold zu finden. Die Landschaft zeigte sich unwirtlich, und im Winter war es so kalt, dass einem der Atem gefror. Nichts für Schwächlinge, Mrs Seaton.«
    Er sah sie an, wie um sich zu vergewissern, dass er auch ihre Aufmerksamkeit hatte, ehe er weitersprach. »Zuerst blieb ich in Sacramento, wo die Moskitos so riesig waren, dass sie einen hätten wegtragen können. Dort habe ich Wolf aufgelesen. Er war nur ein schmutziges Fellknäuel, hatte aber noch die Kraft, mir die Hand zu lecken.« Er schmunzelte, als er daran dachte. »Anschließend bin ich weiter nach Yuka in den Ausläufern der Sierra gezogen. Die Arbeit war schwer. Doch ich war jung und stark und glaubte, ich könnte an einem Tag ein Vermögen verdienen und mich wieder aus dem Staub machen.« Seine eigene Naivität schien ihn zu belustigen. »Ich befand mich weit weg von zu Hause, und die Einheimischen hatten uns Ausländer auf dem Kieker. Deshalb habe ich gelernt, den Mund zu halten. Die Amerikaner konnten ihre eigenen Landsleute zwar auch nicht unbedingt leiden, aber Fremde hatten dort gar nichts zu lachen. Sie hassten uns Sydneybengel, wie sie uns nannten. Für sie waren wir alle Verbrecher, und man musste aufpassen, dass man nicht am nächstbesten Baum aufgeknüpft wurde.«
    Wieder warf Adam ihr einen Blick zu. Sie lauschte so gespannt, dass sie den leichten Regen, der eingesetzt hatte, gar nicht bemerkte. »Die Abende verbrachten die Goldgräber damit, sich zu prügeln, zu spielen und zu trinken. Ich suchte mir einen Geschäftspartner, einen Franzosen. Wir ernährten uns von Schweinefleisch mit Bohnen, weil wir uns nichts anderes leisten konnten. Der Franzose schwor, eines Tages werde er nur noch Austern essen und Champagner trinken.« Adam lachte bitter auf. »Vermutlich hat er das auch geschafft.«
    »Aber als … Neunundvierziger haben Sie doch gegenüber den Goldgräbern, die nun nach Bendigo gehen, einen Vorsprung«, stellte Ella fest. »Wollen Sie den nützen?«
    Adam schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht die Absicht, selbst nach Gold zu schürfen, Mrs Seaton. Wenn ich eine Erfahrung aus Kalifornien mitgebracht habe, dann die, dass es einfachere Wege gibt, Geld zu verdienen, als danach zu graben oder bis zur Taille im eiskalten Wasser zu stehen. Bei jedem Goldrausch erscheinen nämlich sofort die Kaufleute und Händler auf der Bildfläche, um die Goldgräber auszunehmen wie die Weihnachtsgänse. Sie sind es, die sich, die Taschen voller Geld, verdrücken. Alle sind sie reich geworden. Deshalb habe ich beschlossen, mich beim nächsten Goldrausch auf die Seite der Blutsauger zu schlagen.«
    Als Ella ihm einen Seitenblick zuwarf, erwiderte Adam diesen mit einem schwer zu deutenden Lächeln. »Ich stehe ja noch ganz am Anfang. Geben Sie mir ein oder zwei Jahre, dann habe ich einen Laden, eine ganze Flotte von Karren und mehr Geld, als ich brauche.«
    Sein ruhiger Tonfall sagte ihr, dass er es ernst meinte.
    »Vielleicht werde ich sogar ein Gutsherr in Arbeitshosen.«
    Sie blinzelte. »Was ist das?«
    Er zwinkerte ihr zu. »Ein Mann aus dem Volk, der es zu etwas gebracht hat, Mrs Seaton. Er ist wohlhabend genug, um sich ein Stück Land zu kaufen und sich als Gutsherr zu bezeichnen. Ob seine Nachbarn ihn zum Tee einladen, ist natürlich eine andere Frage«, fügte er spöttisch hinzu. Vergeblich versuchte Ella, sich Adam im Frack und mit Zylinder vorzustellen.
    »Haben Sie in

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