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Der Duft des Anderen

Der Duft des Anderen

Titel: Der Duft des Anderen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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Fleisch anschwoll beim Anblick der grausamen Erotik. Eine archaische Urlust sprang ihn an aus diesen Bildern, gegen die jeder Hardcoreporno eine Schlafpille war. »Stellst du die auch aus?«, brachte er schließlich hervor.
    »Nur hier oben und nur für Kenner.« Barbaras Stimme war rau geworden, sie musste sie nicht verstellen, sie hatte ihre Rolle gefunden. Die Bilder einem fremden Mann zu zeigen, war ein neues, erregendes Erlebnis. Stephans Hitze schien auf sie überzuspringen. Eigentlich hatte sie ihm die Bilder nur gezeigt, um ihm Angst zu machen. Er sollte ihren Worten Glauben schenken, sich vor ihr fürchten und gehen.
    »Das willst du wohl an mir der Reihe nach ausprobieren?«, versuchte Stephan zu scherzen, er fürchtete sich nicht, er begehrte nur noch, seine Lust zu steigern und in einem rasenden Orgasmus erlöst zu werden. Und er wusste, das konnte nur geschehen, wenn Sascha an ihm seine Lust, wie immer sie aussah, befriedigte.
    »Du bleibst also?«, kam es schneidend.
    »Klar Sascha, ich bin so geil, dass ich …«
    »Interessiert mich nicht«, unterbrach sie ihn grob. »Hack ihn dir ab, laufe Amok, zerkratz dir das Gesicht! Ich erlöse dich nicht. Ich will nur sehen, wie du leidest, bis ich brenne. Und wenn mein Feuer endlich gelöscht ist, darfst du die Stiege wieder hinunterkriechen!«
    »Natürlich Sascha.« Stephans Mundwinkel zitterten, er hielt die Lippen halb geöffnet, etwas Speichel tropfte heraus.
    »Zieh dich nackt aus, leg dich hin und warte auf mich! Und nenne mich ›Herr und Meister‹, verstanden?«
    »Ja, mein Herr und Meister«, hauchte Stephan.
    Barbara huschte die Stiege hinunter. Als sie diese vor Kurzem hinaufgegangen war, hatte sie noch nicht gewusst, was sie mit Stephan anfangen sollte. Jetzt zitterte sie am ganzen Leib und stolperte vor Erregung auf den engen Stufen. Sie hastete in die Küche und sah sich wild entschlossen um. Was soll ich bloß mit ihm tun? Sie riss die Schubladen auf. Messer! Sie griff nach ihnen. Entsetzt stellte sie fest, dass ihr danach war, Stephan damit zu schneiden, ihm lange, tiefe Wunden zuzufügen, bis er verblutete.
    Nein, das war ihre Fantasie, das durfte man nur malen, aber nicht tun. Soweit war sie noch bei Verstand. Sie zog die Hand zurück. Aber was dann? In einer anderen Schublade entdeckte sie eine halb volle Schachtel Zigaretten, die sie für Besucher im Haus hatte, beispielsweise für Robert Grünwaldt. Sie nahm sie an sich, ein Feuerzeug fand sich in derselben Schublade. Aus dem Besteckkasten griff sie sich noch einen Korkenzieher und einen halb verrosteten Dosenöffner. Diese Instrumente wollte sie nicht einsetzen, aber sie eigneten sich hervorragend als Drohmittel.
    Wer braucht schon eine Folterkammer, wenn er eine Küche hat
, überlegte sie flüchtig. Ihr Herz klopfte wie wild, als sie mit den Sachen wieder nach oben hastete. Sie war inzwischen mindestens ebenso geil wie Stephan und verschwendete an ihr wahres Geschlecht keinen Gedanken mehr.
    Stephan lag nackt und mit einer herrlichen Erektion auf der Couch. Als Barbara eintrat, bedeckte er sie unwillkürlich mit den Händen. Er drehte den Kopf.
    »Du bist nackt? Gut so. Hände weg! Ich will alles sehen!« Sie trat an ihn heran. Das Feuerzeug flammte auf, senkte sich zu ihm hinunter. Barbara sah, dass Stephan der Schweiß in Bächen über das Gesicht floss, er starrte sie an. »Mein Herr und Meister«, flüsterte er.
    »Dein Ding ist erbärmlich klein, das muss größer werden«, entschied Barbara. Sie zündete sich eine Zigarette an. »Ich habe weder Stricke noch Handschellen«, fuhr sie fort. »So was brauche ich bei dir nicht, weil du dich nicht bewegen wirst, was auch immer ich mit dir tue, ist das klar?«
    »Ja, mein Herr und Meister.«
    Sie drückte ihm die Glut neben dem Bauchnabel ins Fleisch. Stephan entfuhr ein unterdrückter Schmerzenslaut, er konnte nicht verhindern, dass sich seine Lenden emporhoben.
    Barbara machte einen erneuten tiefen Zug, ihre Hände zitterten. Beinahe hätte sie die Zigarette fallen lassen. Die Bewegung seines nackten Körpers als Reaktion auf den Schmerz war irrsinnig erotisch gewesen. Und es hatte sogar etwas gezischt. Neben dem Brandmal drückte sie abermals die Zigarette ins Fleisch, Stephan wimmerte leise, wieder das köstliche Aufbäumen seines Unterleibes. Seine Eichel war eine riesige violette Kirsche. Barbara nahm es den Atem, keuchend rang sie nach Luft, sog gierig an der Zigarette und drückte sie wieder und wieder in das zischende

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