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Der Duft des Blutes

Titel: Der Duft des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Tagesdecke ihres Bettes fallen und zuckte die Schultern. „Und warum siehst du dann wie ausgekotzt aus?"
    Ronja schlüpfte in eine Jeans und ein verwaschenes weißes T-Shirt, das ihr knapp bis zum Bauchnabel reichte. Zögernd hielt sie inne.
    „Ich weiß nicht", sagte sie langsam. „Das muss mit dem komischen Kerl zusammenhängen, der immer auf seinem schweren Motorrad herkommt. Er bezahlt jedes Mal für die ganze Nacht, doch ich kann mich hinterher an nichts mehr erinnern und fühle mich tagelang so schlapp und schwach."
    „Also doch Drogen", knurrte der Hüne und kratzte sich ungeniert im Schritt. „Der kommt mir nicht mehr ins Haus, hörst du? Ich will nicht, dass du wie Nadine auf dem Hansaplatz landest."
    Ronja nickte. „Will ich ja auch nicht", seufzte sie und dachte an ihre Freundin, die sich des Nachts in den Straßen von St. Georg herumtrieb, um sich die nächsten Cracksteine zu verdienen. Kaum mehr als zehn Euro verlangte sie für ihre Dienste und musste dennoch froh sein, wenn sie ein oder zwei Freier pro Nacht fand.
    „Dabei hatte die Rasse", schimpfte Holger vor sich hin. „Mit der hätte man echt was verdienen können, aber das blöde Stück kann seine Finger nicht vom Stoff lassen." Plötzlich stutzte er. „Wenn wir schon beim Verdienen sind..."
    Ronja grunzte ungnädig, holte jedoch ein Bündel Hunderter aus ihrer Schublade und drückte sie Holger in die Hand.
    „Da, und nun beweg deinen Arsch hier raus, ich will duschen." Überraschend widerstandslos ließ er sich zur Tür schieben, doch dort drehte er sich noch einmal um.
    „Ich hab da ein kleines Paket, das ein paar Tage bei dir bleiben sollte. Du lässt die Finger davon, klar?"
    „Klar! Geh jetzt endlich."
    „Und sieh zu, dass das Balg hier verschwindet!"
    „Ach, fick dich doch ins Knie", knurrte sie und schlug die Tür hinter ihm zu.
    „Thomas, ich brauche dringend bis Ende der Woche frei. Kann ich nicht ein paar Überstunden abfeiern? Ich kann mein Kind nicht immer bei irgendeiner Freundin parken."
    Der Hauptkommissar brummte leise und blätterte anscheinend ungerührt in seiner Akte. Plötzlich hob er den Kopf und sah Sabine an.
    „Wem bist du denn auf die Füße getreten?", fragte er streng, griff in seine Schublade, holte die Hamburger Morgenpost hervor und warf sie auf den Schreibtisch. Schweigend sah Sabine in ihr keineswegs freundliches Gesicht und überflog den Artikel mit dem Kürzel FL.
    „Wenn ich den erwische, dann mache ich Hackfleisch aus ihm", schimpfte sie aufgebracht.
    „Geh ihm lieber aus dem Weg. Ich habe es nicht so gern, wenn meine Teammitglieder zu Medienstars mutieren." Thomas Ohlendorf warf die Zeitung in den Papierkorb, und damit war das Thema für ihn erledigt.
    „Sind die Fotos von der Fleetleiche schon da?", fragte der Hauptkommissar. „Und wo ist der Sektionsbericht?"
    Sabine legte einen braunen Umschlag auf den Schreibtisch. „Ertrunken, keine Gewalteinwirkung sichtbar, vermutlich um die 1,2 Promille. Die Fotos sind noch nicht da."
    Thomas Ohlendorf brummte, zog die Blätter aus dem Umschlag und überflog den Bericht. „Bring mir noch die Fotos und dann raus mit dir. Wir sehen uns Montag."
    Sabine atmete erleichtert aus. „Danke, wie kann ich das wiedergutmachen? "
    Die Mundwinkel des Hauptkommissars zuckten. „Einen Abend im Blauen Peter 4, bis die Pupillen stillstehen."
    Sabine kicherte. „Was wird denn deine Frau dazu sagen?"
    „Nichts, Hauptsache, ich rauche nicht wieder." Mit einem gequälten Blick zur Decke wickelte er einen Kaugummi aus und steckte ihn in den Mund. „Und jetzt schaff mir die Fotos her."
    Die Kommissarin salutierte lächelnd und eilte dann davon, um Björn Magnus aufzusuchen.
    Sabine Berner klopfte an die Tür, doch nichts rührte sich. Im Büro war er nicht. Da das rote Licht nicht brannte, ging sie ins Labor hinüber. Der Polizeifotograf stand mit dem Rücken zu ihr an einem Tisch, vor sich eine große Schachtel, in der er hektisch etwas verstaute, als er die Tür klappen hörte. Polternd fiel eine Flasche um. Mit fahrigen Bewegungen schob er die Schachtel in den Schrank und wandte sich dann Sabine zu.
    „Störe ich?", fragte sie.
    „Aber nein, wieso denn?" Er zwang sich zu einem Lächeln und trat dann mit unsicheren Schritten auf sie zu. Eine Alkoholfahne, die sicher nicht von einem Schuss Rum im Tee herrührte, traf die Kommissarin, doch sie sagte nichts.
    „Ich brauche die Fotos von der Wasserleiche aus dem Brooksfleet."
    Einige Augenblicke starrte Björn sie

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