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Der Duft des Meeres

Der Duft des Meeres

Titel: Der Duft des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Frazier
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Buchs, durch die ein Windstoß fuhr. Ein Bild zeigte ihren Vater an seinem Schreibtisch an Bord der Christina, ein anderes Oscar, der in der Küche mit Juanita lachte. Ihr Vater, der ihr zeigte, wie man Daten in einem Logbuch verzeichnete, und ein anderes Bild zeigte ihn, wie er sie ins Bett brachte. Ihre Mutter, die Camilles Hand umklammerte und um Vergebung flehte. Oscar, der sie in dieser Nacht in Port Adelaide im Arm gehalten hatte, und das letzte Bild zeigte ihn in einer Blutlache in der Höhle.
    Eine Explosion von leuchtend weißem Licht durchdrang Camilles zusammengepresste Augenlider. Die plötzlich viel stärker werdende Hitze des Steins brannte, aber sie hätte den Stein nicht loslassen können, selbst wenn sie es versucht hätte. Der Stein zog sie näher heran, saugte sie hinein, verband ihre Finger so kraftvoll mit sich, dass sie befürchtete, dass er sie zerdrückte. Der Puls des Steins donnerte durch sie hindurch, und dann wurde sie weggeschleudert, als würde sie an einem Angelhaken hängen. Camille flog rückwärts und krachte mit dem Kopf gegen einen Felsen.
    Sie glitt auf dem kalten Felsboden aus und vor ihren Augen drehte sich alles. Der Stein rollte einige Schritte weg und blieb dann liegen. Wind pfiff um sie herum und darin sammelte sich das silbrig-weiße Licht. Es wirbelte in einer glänzenden Wolke und schuf Streifen, die sich zu einer Silhouette verdichteten. Ihr Haar flog ihr ums Gesicht, während sie in den Sturm über ihnen blickte. Donner erschütterte die Kuppel. Das Beben lief ihr durchs Rückgrat, durch ihre Arme und Finger, ihre Beine, Füße und Zehen. Der Wind traf sie so heftig, dass er sie und die Männer in der Felskuppel zu Boden drückte. Sand und Erde wirbelten durch die Luft, zerkratzten Camilles Haut, gerieten ihr in die Ohren und peitschten in ihre Augen.
    Obwohl sie heftig tränten, hielt Camille ihre Augen auf eine vertraute Silhouette gerichtet, die sich in den Schwaden von Sand und Erde verdichtete. Ihr Unterkiefer verdoppelte sich und ragte wie der einer Bulldogge hervor. Sie hatte grotesk spitze Zähne, anders als früher. Die beiden Augenhöhlen waren nicht länger schwarze leere Gruben, sondern Bälle aus flammendem Rot. Das riesige Maul sprang weit auf und der Totenkopf brüllte den weißen Sturm an. Ein Duell zwischen dem in einer Windhose aus Staub schwebenden Totenkopf und dem weißen Sturm begann.
    McGreenery und seine Männer bedeckten die Gesichter in dem Versuch, sich vor den Windstößen zu schützen, und Camille fragte sich, ob einer von ihnen das Grauen, das sich direkt über ihren Köpfen ereignete, überhaupt sehen konnte. Was immer dieses Ding war, es versuchte, das Licht und den Sturm auszulöschen. Es versuchte, die Macht des Umandu zu verzehren. Neben ihr flackerte das bernsteinfarbene Licht des Steins und drohte zu erlöschen.
    Camille kroch auf den Stein zu, während die Windhose durch die Kuppel tobte und das weiße Licht mit seinen furchtbar schnappenden Kiefern jagte. Während Sand ihre Lippen und ihre entblößte Haut aufschürfte, griff sie nach dem Umandu. Seine Hitze wurde sofort größer und zog sie einmal mehr an. Das Sausen des Windes verebbte ein wenig, als die Windhose in sich zusammenfiel. Die Augen des Totenkopfs, noch immer wie zwei rot glühende Eisen, drehten sich und fanden Camille gegen einen Felsbrocken gepresst. Sie hielt den Umandu fest an die Brust gedrückt.
    »Ich werde dir den Stein nicht überlassen!«, schrie sie, während der Totenkopf, einen gezackten Schweif aus Wind und Staub hinter sich herziehend, auf sie zurauschte. Sie presste die Augenlider zusammen und stellte sich vor, wie leicht der Schweif sie in Fetzen reißen konnte. Der wirbelnde Sand war gefährlich wie eine Million winziger Rasierklingen.
    Aber dann drehte der Wind und das grelle Licht durchdrang abermals die Haut ihrer Augenlider. Camille öffnete die Augen und sah, dass der glänzend weiße Sturm sich zu einem Trichter verformte und auf den Totenkopf zuwirbelte. Der weiße Trichter schlang sich wie ein Band um den Schweif des Totenkopfs und minderte seine Geschwindigkeit. Sobald er ihn vollkommen umschlungen hatte, schleuderte der weiße Trichter sich in Camilles Richtung und auf den Stein zu. Der Aufprall fühlte sich an, als verschmölze ihr Rückgrat mit dem Felsen hinter ihr, aber der Umandu verschluckte das Licht und den Wind. Der Lärm in der Felskuppel verebbte und die Hitze zischelte auf dem bernsteinfarbenen Schimmer des Steins.
    McGreenery

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