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Der Duft von Hibiskus

Der Duft von Hibiskus

Titel: Der Duft von Hibiskus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Leuze
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doch gerade! Wir sind kein Paar, Oskar!« Mit einem Anflug von Trotz fügte sie hinzu: »Ganz abgesehen davon, dass ich nicht betrunken war.«
    »Schon gut, schon gut.« Oskar seufzte. »Wir sind kein Paar. Aber wir geben vor, es zu sein. Damit Buschkönig Scheerer dich in der Gruppe duldet. Und das soll er weiterhin tun, oder möchtest du nicht mehr für mich arbeiten?«
    »Doch.« Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen. »Aber nicht mehr um jeden Preis.«
    Oskar ließ die Hände sinken. »Was soll das heißen?«
    »Dass wir unsere Verlobung offiziell lösen müssen.«
    »Wie stellst du dir das vor?« Er schüttelte den Kopf. »Weißt du, wie ich dann dastehe? Ich mache mich ja lächerlich. Nein, Kind, das geht nicht.«
    Diesen Einwand hatte Mrs. Dunnings vorausgesehen. »Wir können sagen, dass du es bist, der mich nicht mehr heiraten will. Dann liegt die Schmach ganz allein bei mir.«
    Oskars Augen verengten sich. »Hast du vergessen, was ich dir nach deinem nächtlichen Ausflug mit Scheerer gesagt habe? Ich könnte dich entlassen, Emma.«
    »Das habe ich keineswegs vergessen. Aber ich habe mir meine Gedanken darüber gemacht.«
    Verflixt, dies alles vor Oskar auszusprechen war doch schwieriger, als wenn man in Mrs. Dunnings’ Salon saß und es sich nur vorstellte!
    »Natürlich bin ich von dir abhängig. Aber doch nicht ganz so sehr, wie du denkst. Ich wäre durchaus imstande, allein zu überleben.«
    Gottlob hatte Mrs. Dunnings Emma angeboten, dass sie bei ihr wohnen könnte, wenn alle Stricke reißen würden.
    »Außerdem kann man das Ganze von zwei Seiten sehen, Oskar. Auch du bist von mir abhängig. Brauchst du nicht eine fähige Zeichnerin, um Godeffroy zufriedenzustellen? Ich denke, du bist Geschäftsmann genug, um dich nicht deiner Assistentin zu entledigen, wenn gar kein Ersatz greifbar ist.«
    Emmas Herz klopfte zum Zerspringen. Noch nie hatte sie so herausfordernd gesprochen, schon gar nicht mit einem Mann. Ach, nicht mal mit Sophie! Aber Mrs. Dunnings hatte ihr klargemacht, dass ein forsches Auftreten ihre einzige Chance war.
    Oskar musterte sie spöttisch. »Was sollte mich daran hindern, auf die Suche nach einem neuen Assistenten zu gehen? Ich bin sicher, ein Besuch in Sydney würde genügen, um zehn Assistenten aufzutreiben.«
    »Aber keinen, der so gut zeichnet wie ich.«
    Leider konnte Emma nicht verhindern, dass ihre Stimme zitterte, als sie diesen letzten Trumpf ausspielte. »Du willst Godeffroy so hohe Qualität liefern wie möglich, oder? Nun, er wird nicht glücklich darüber sein, wenn die ersten Blätter hervorragend sind und die nachfolgenden nur mittelmäßig.«
    Hatte sie das wirklich über ihre eigene Arbeit gesagt? Hervorragend? Ihr war schwindelig. Gut, dass sie saß; das grässliche Aufschneiden strengte sie gewaltig an.
    Und wenn es ganz umsonst gewesen war?
    Oskar erhob sich und ging ein paar Mal in dem kleinen Raum auf und ab. Er schien fieberhaft zu überlegen.
    Wahrscheinlich streitet gerade seine Ehre als Forscher mit seiner Ehre als Mann, dachte Emma angespannt, gebe Gott, dass der geldgierige Forscher gewinnt!
    Denn was wäre, wenn Oskar schnurstracks zu Carl gehen und Emma bei ihm anschwärzen würde? Wie würde Carl reagieren? Wahrscheinlich wäre zwischen ihm und ihr alles aus, bevor es überhaupt richtig begonnen hatte.
    »Unsinn, Oskar blufft doch nur«, hatte Mrs. Dunnings gemeint. »Er wird den Teufel tun, sich freiwillig als Lügner hinzustellen! Carl kann ihn zwar nicht entlassen, aber Oskars Ruf als Ehrenmann wäre ruiniert. Dieses Risiko würde kein Mann freiwillig eingehen, glaub mir.«
    Oh Himmel, hoffentlich behielt Mrs. Dunnings recht!
    Vor Emmas Stuhl blieb Oskar stehen und blickte auf sie herunter. Sie erhob sich und stand ihm nervös, aber mit geradem Rücken gegenüber.
    »In Ordnung«, sagte Oskar langsam. »Ich werde unsere Verlobung offiziell lösen.«
    Ihr fielen ganze Felsbrocken vom Herzen, fast hätte sie vor Erleichterung gelacht.
    »Danke, Oskar, ich danke dir! Du wirst sehen, ohne die Last dieser Lüge werde ich noch besser zeichnen als bisher. Du wirst deine Großzügigkeit nicht bereuen.«
    »Großzügigkeit muss zunächst mal Scheerer beweisen. Was ist, wenn er dich nicht auf die nächste Forschungsreise mitnehmen will, nun, da sich unser Verhältnis geändert hat?«
    Emma senkte den Blick. »Das wird er. Mach dir keine Sorgen.«
    »Verstehe.« Oskars Stimme klang bitter.
    Fast tat er ihr leid.
    »Ich habe dich lange genug aufgehalten«, sagte

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