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Der Duft von Orangen (German Edition)

Der Duft von Orangen (German Edition)

Titel: Der Duft von Orangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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die Kekse, wobei ich betete, dass ich mir keine Schokolade um den Mund geschmiert hatte.
    „Ja. Ich weiß. Ist jetzt alles wieder in Ordnung mit Ihnen?“
    Ich nickte. „Ja. Danke. Vielen Dank.“
    Johnny schaute zur Uhr, die an der Küchenwand hing. „Wohnen Sie hier in der Gegend?“
    „Ja. Ich bin vor ein paar Monaten hierhergezogen. Gleich die Straße hinunter“, fügte ich hinzu. „Hausnummer dreiundvierzig.“
    Sprechdurchfall. Ich war ihm ebenfalls erlegen. Zum Glück schnitt Johnny mir das Wort ab, bevor ich noch etwas wirklich Peinliches von mir geben konnte … Wie zum Beispiel ihm anzubieten, mich nach Hause zu begleiten und mich mal so richtig durchzuvögeln, bis wir beide Sterne sahen. Unglücklicherweise stand er nun allerdings auf eine Weise auf, die mir unmissverständlich verriet, dass es an der Zeit war, zu gehen.
    Ich blieb auf der vorderen Veranda stehen. „Danke, Mr Dellasandro.“
    Jetzt würde er mich küssen, das wusste ich. Oder ich ihn. Er würde mich gegen die Wand drücken und seine Hand unter meinen Rock schieben. Wir würden es gleich hier auf den Stufen treiben …
    „Seien Sie vorsichtig da draußen.“ Mit diesen Worten schloss Johnny die Tür vor meiner Nase.
    Er hatte mich nicht einmal nach meinem Namen gefragt.
    „Das hast du nicht gemacht.“ Jen klang zu gleichen Teilen entsetzt und fasziniert. „Er hat dich in sein Haus eingeladen? Und dir einen Keks angeboten? Verdammt, Süße … hat er dich auch gebeten, dich auf seinen Schoß zu setzen?“
    „Nein, guter Gott, natürlich nicht. Schade eigentlich.“
    „Ja, wirklich schade.“ Sie schüttelte den Kopf und hielt mir einen Rock hin, den sie aus einem Regal genommen hatte. „Wie findest du den?“
    „Entsetzlich hässlich.“ Ich befühlte den Stoff, eine Polyestermischung in Grün und Orange. „Und doch irgendwie ansprechend.“
    „Ja, komisch, oder? Und das hier?“ Sie hielt ein Kleid hoch,das aussah wie ein T-Shirt und ein Rock, aber aus einem Stück bestand. „Dazu gibt es noch einen passenden Gürtel.“
    „Und es ist auf die Hälfte reduziert“, erwiderte ich mit einem Blick aufs Preisschild. Mittwoch war Rabatttag bei der Heilsarmee, und Jen und ich hatten ein wöchentliches Happening daraus gemacht. „Wo willst du es tragen?“
    „Oh. Ich denke zur Arbeit. Mit einem Paar supersüßer Stiefel. Vielleicht säume ich den Rock ein wenig um. Aber ich liebe diese Ärmel.“
    Die Ärmel waren wirklich toll. Sie lagen an den Handgelenken ganz eng an und wurden darüber weit und bauschig. Kein Look, der mir stehen würde, aber sie sähe darin bestimmt umwerfend aus. „Die verleihen dir so etwas Künstlerisches.“
    „Meinst du?“ Sie hielt sich das Kleid an. „Ja, ich schätze, das wird’s.“
    Sie legte es in den Einkaufswagen, und wir gingen den Gang ein Stück weiter hinunter. Der Laden war mittwochs immer so gerappelt voll, dass es uns nur mit vereinten Kräften möglich war, den Wagen vorwärtszuschieben. Ich nahm ein schlichtes schwarzes Kleid mit U-Bootausschnitt und leicht ausgestelltem Rock vom Ständer. Am Oberteil hatte es als Bonus sogar noch eine glitzernde Brosche. Ich legte es in den Wagen, auch wenn ich keine Ahnung hatte, zu welchem Anlass ich so ein Kleid jemals tragen sollte. Aber da es auf fünf Dollar reduziert war, konnte ich einfach nicht widerstehen.
    „Süß“, sagte Jen. „Aber jetzt erzähl mir mehr über Johnny. Wie ist sein Haus so? Hat er dich angemacht?“
    „Sein Haus ist wunderschön. Und nein, hat er nicht. Er konnte es kaum erwarten, mich wieder loszuwerden.“
    „Wahnsinn.“ Jen zog ein blaues, ärmelloses Kleid aus dem Regal. „Das ist eine tolle Farbe.“
    „Ja. Ich meine, es hätte mich nicht überraschen sollen. Ich bin mitten auf dem Bürgersteig in ihn hineingerannt.“
    Jen lachte. „Aber du hast es geschafft, dir die Frage zu verkneifen, ob du mal in seinen göttlichen Arsch beißen darfst, oder?“
    „Ja, wenigstens das hab ich geschafft. Hey, ich gehe mal zu den Hemden rüber.“ Ich musste aufhören, mir weiter Kleider anzuschauen, sonst würde ich hier noch mit Secondhandklamotten für zwanzig Dollar rausgehen, die ich nie anziehen würde.
    Ich habe eine Theorie bezüglich des Einkaufens in Secondhandshops. Wenn ich auf der Suche nach etwas Bestimmtem von Geschäft zu Geschäft laufe, bin ich stundenlang beschäftigt. Betrete ich aber einen Secondhandshop, finde ich sofort genau das, was ich haben will. Als ich mal einen smaragdgrünen Cardigan

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