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Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Titel: Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Geruch der Unterwelt.
    Ariyal trat vor, doch er war augenblicklich abgelenkt, da der Magier sich zur gleichen Zeit ebenfalls bewegte. Seine hageren Gesichtszüge erstarrten vor Abscheu.
    »Rafael.« Er flüsterte den Namen wie einen Fluch.
    Der Geist hob langsam den Kopf und blickte dem Magier entgegen. Belustigung schien aus seinem Gesicht zu sprechen, bevor seine Lippen sich zu einem spöttischen Lächeln verzogen.
    »Für dich heißt es ›Meister Rafael‹, Magier.«
    »Kein Zauberer ist mein Meister«, fauchte Sergei.
    Ariyal veränderte seine Position, um die beiden magischen Schwachköpfe gleichzeitig im Auge zu behalten, ebenso wie Jaelyn, die durch den Anblick des Geistes eindeutig nervös geworden war.
    »Ihr beide kennt euch?«, fragte er gedehnt.
    »Unsere Wege kreuzten sich bereits«, fauchte Sergei, wobei er den Blick nicht von Rafael abwandte. »Doch während ich ein wahrer Magienutzer bin, bot er seine Seele dem Fürsten der Finsternis dar.«
    Ariyal wölbte eine Braue. »Und du?«
    Der Geist lachte leise, was Ariyal eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Die Arbeit mit Geistern hatte nie zu seinen Talenten gehört, und er nutzte seine Kräfte nur selten, um die Gespenster aus der Unterwelt zu rufen. Insbesondere keine mit solch großer Macht. Er konnte spüren, wie sie in dem toten Zauberer pulsierte.
    »Er schwört seine Treue dem Meistbietenden«, sagte Rafael. Seine hohle Stimme hallte unheimlich durch den Raum. »Ein magischer Pfuscher.«
    »Rafael.« Das leise Flüstern erklang direkt neben Ariyal. Mit einem kaum hörbaren Fluch drehte er den Kopf und stellte fest, dass Jaelyn den Geist plötzlich misstrauisch betrachtete. Verdammt. Er hatte nicht gesehen, wie sie sich bewegt hatte. »Ich kenne diesen Namen«, meinte sie und wandte ihm das Gesicht zu, um seinen erstaunten Blick zu erwidern.
    »Du kennst diesen Geist?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, aber der Chicagoer Vampirclan kämpfte vor einigen Monaten gegen einen bösen Zauberer, der versuchte, den Kelch zu opfern und einen Durchgang zwischen den Dimensionen zu erschaffen.« Sie schauderte und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Zauberer zu. »Man hat ihn getötet.«
    Rafael presste eine Hand auf seinen Anhänger, und sein Gesicht verzerrte sich vor Zorn.
    »Ich war von unfähigen Dummköpfen umgeben.« Er richtete den Blick auf den Säugling, der weiterhin unnatürlich ruhig dalag. »Dieses Mal werde ich über die Mittel verfügen, meinem Herrscher wieder seine rechtmäßige Position zu verschaffen.«
    Ariyal warf Jaelyn einen Blick zu. »Herrscher?«
    Sie schürzte angewidert die Lippen. »Ein paar der treueren Anhänger haben sich selbst zu Gottheiten erhoben und den Fürsten der Finsternis zu ihrem persönlichen Herrscher erklärt.«
    »Ich hätte gedacht, die Gottheitentheorie sei möglicherweise überdacht worden, nachdem er tatsächlich gestorben ist«, betonte Ariyal, sodass der arrogante Zauberer seine Worte hören konnte. Geist oder nicht – er war ein außerordentlich übler Kerl. »Das weist ihn nicht gerade als Gott aus.«
    »Ich wusste, es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis mein Herr und Meister mich aus den Tiefen der Hölle erretten würde«, fauchte der Zauberer. In seinen Augen glühte der Wahnsinn. »Der Tod besitzt keine Macht über mich.«
    »Die Zurechnungsfähigkeit offensichtlich auch nicht«, murmelte Jaelyn.
    Ariyal, der geneigt war, ihr zuzustimmen, nahm einen vertrauten Luftzug wahr. Im nächsten Augenblick bildete sich ein Portal neben dem Zauberer, und Tearloch betrat das Zimmer.
    Der Sylvermyst, der traditionelle Kleidung in Form einer eng anliegenden Hose und einer Tunika aus Leder trug und dessen kupferrotes Haar zu einem Zopf geflochten war, kam ihm schmerzhaft bekannt vor.
    Erst als Ariyal das fiebrige Glitzern in den silbernen Augen sah, musste er erkennen, dass dieser Mann nicht mehr der Freund und Vertraute war, auf den er sich seit Jahrhunderten hatte verlassen können.
    »Ariyal, ich bin froh, dass du hier bist, mein Bruder«, sagte Tearloch, während er sich leicht verbeugte.
    Ariyal warf einen demonstrativen Blick auf die schimmernde Öffnung, die sein Stammesangehöriger nicht verschlossen hatte. Bei den Sylvermyst galt es als kränkend, in Gegenwart von Freunden ein Portal aufrechtzuerhalten, denn es wurde als Zeichen mangelnden Vertrauens gedeutet.
    »Tatsächlich?«
    Der schlanke Angehörige des Feenvolks warf dem Geist, der sich in seiner Nähe aufhielt, einen raschen

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