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Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Titel: Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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verblüfft dreinblickenden Augen zu sehen. »Gut gemacht.«
    »Gut gemacht?«
    Seine Lippen verzogen sich zu etwas, das einem Lächeln ähnelte. »Ich sollte wohl eigentlich gratulieren.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Du hast die letzte deiner Prüfungen bestanden.« Er nickte leicht. »Morgen Abend wirst du als eine Ebenbürtige inmitten des Addonexus wandeln.«
    Jaelyns Körper verkrampfte sich.
    Hatte er das soeben wirklich gesagt?
    »Das war eine Prüfung?«, krächzte sie. Das hohle Gefühl des Schocks wich schnell glühendem Zorn.
    »Es war von Anfang an offensichtlich, dass du alle notwendigen Fähigkeiten besitzt, um eine unserer besten Jägerinnen zu werden. Tatsächlich dauerte es Jahrhunderte, bis wir eine Rekrutin mit deinem Potenzial fanden.« Der Blick aus seinen schwarzen Augen enthielt keine Entschuldigung. »Aber man sorgte sich darum, dass dein weiches Herz dich verletzlich machen könnte. Ich bin froh zu sehen, dass dein Selbsterhaltungstrieb in der Lage ist, die Oberhand über jede alberne Zuneigung zu einer anderen Person zu gewinnen.«
    »Ihr habt Samuel geopfert, nur um zu sehen, ob ich mich selbst schütze?«
    »Das hast du missverstanden.« Kostas wölbte eine Augenbraue, als verwirrten ihn ihr Unglauben und ihr glühenden Zorn. »Wir spürten den Neid, der an Samuel fraß, und wir wussten, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis er sich von dir zu befreien versuchte, doch wir unternahmen nichts, um ihn zu seinem Angriff zu ermutigen.«
    Sollte sie sich darum etwa besser fühlen?
    Verdammt.
    Wenn sie nur einen halben Schritt langsamer gewesen wäre. Oder wenn sie nur eine Sekunde lang gezögert hätte …
    »Und es kam Euch nie in den Sinn, mich zu warnen?«, fauchte Jaelyn.
    »Natürlich nicht.« Ein Anflug von Verärgerung zeigte sich auf seinem arroganten Gesicht. »Dies war eine Lektion, die du lernen musstest.«
    »Verdammt sollt Ihr sein!« Sie taumelte zurück. Abscheu vor dem Addonexus, vor Samuel und vor allem vor sich selbst strömte wie Gift durch ihre Adern. »Verdammt sollt Ihr alle sein!«
    Es war schon mehrere Jahrhunderte her, seit Ariyal mit einem Brummschädel und einem flauen Gefühl im Magen in einem fremden Schlafzimmer erwacht war.
    Das letzte Mal war das tatsächlich nach einer zweijährigen Zechtour mit einer Lamie vorgekommen, die ihn die Bedeutung des Ausdrucks »Feiern bis zum Umfallen« gelehrt hatte.
    Nun öffnete er vorsichtig die Augen und war kaum überrascht, sich auf dem Fußboden einer beengten Kammer ausgestreckt wiederzufinden, die nach altem Blut und Sex roch. Gott sei Dank gehörte nichts davon zu ihm.
    Was er jedoch nicht erwartet hatte, war der unverkennbare Vampirgeruch.
    Vorübergehend war Ariyal orientierungslos. Er stand auf und griff instinktiv nach dem Dolch, den er am unteren Rücken aufbewahrte. Warum zum Teufel sollte er sich zusammen mit einem Blutsauger in diesem Raum aufhalten?
    Die Erinnerungen überfielen ihn mit der Wucht eines Vorschlaghammers, als er einen Blick auf das schmale Bett warf und eine Frau entdeckte, die so wunderschön war, dass sein Herz schmerzte.
    Jaelyn.
    Sie waren gemeinsam in dem Stadthaus des Magiers gewesen, zusammen mit Tearloch und seinem gespenstischen Gespenst. Und dann hatte Sergei einen Zauber auf das Portal gerichtet und eine riesige Magieexplosion hervorgerufen. Dieser Dummkopf.
    An mehr erinnerte er sich nicht, bis er in diesem scheußlichen Höllenloch erwacht war.
    Nun stellte sich also die Frage, ob Jaelyn ihn aus dem Stadthaus weggebracht hatte, um ihn zu beschützen. Oder war dies hier bloß eine kurze Zwischenstation, bevor sie ihn an die Orakel auslieferte?
    Er vergaß, sich Sorgen zu machen, als die auf der schmalen Matratze liegende Jaelyn sich regte und ihr rauer Schmerzensschrei durch den Raum hallte.
    »Jaelyn«, rief er leise. »Jaelyn, kannst du mich hören?«
    Sie fuhr fort, sich hin und her zu wälzen, und Ariyal ging zum Bett und setzte sich auf die Bettkante. Er war nicht so dumm, die Hand auszustrecken und sie wachzurütteln. Eine schlafende Vampirin anzustoßen war etwa ebenso schlau, wie sich eine geladene Waffe an den Kopf zu halten. Stattdessen holte er tief Luft und legte sich dann mit einer eleganten Bewegung auf sie, wobei er ihre Handgelenke mit den Händen festhielt und ihre Arme über ihren Kopf zog. Dann nutzte er sein Gewicht, um den unteren Teil ihres Körpers gegen das Bett zu drücken.
    Er sagte sich, dass dies der einzige Weg sei, sie zu wecken, bevor sie unerwünschte

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