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Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Titel: Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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nicht beendet«, sagte er warnend und unterdrückte den Drang, nach ihr zu greifen und sie in seine Arme zu ziehen.
    »Mir war nicht bewusst, dass wir eine Unterhaltung führten«, konterte sie, wobei in ihrer gedämpften Stimme ein tadelnder Unterton zu vernehmen war. »Ich erinnere mich daran, dass Ihr Eurer Verachtung gegenüber jenen von uns Ausdruck verliehet, welche die Entscheidung trafen, diese Welt zu verlassen, und ich ignorierte Euch. Eine Unterhaltung hingegen ist ein Austausch von Ideen und Informationen zwischen Individuen, die sich gegenseitig respektieren.«
    Santiago runzelte die Stirn. Niemand hatte es seit seiner Zeit als Findling gewagt, ihn zu belehren.
    »Ihr könnt nicht einfach verschwinden.«
    »Tatsächlich kann ich das durchaus.«
    »Wir müssen Styx mitteilen, was wir herausgefunden haben«, brachte er rasch eine passende Ausrede vor. »Er muss gewarnt werden, dass es zumindest einen Vampir gibt, der zu einem Verräter geworden ist.«
    »Das könnt Ihr auch ohne meine Anwesenheit tun.«
    »Er wird Fragen an Euch haben.«
    Ihre Brauen hoben sich angesichts seiner Beharrlichkeit. »Ich habe nicht mehr Antworten als Ihr zu bieten. Wenn ich neue Informationen erhalte, werde ich Mitteilung machen.«
    »Nein.«
    Sie blickte ihn irritiert an. »Wie bitte?«
    Santiago zuckte die Achseln. »Mein König erteilte mir den Befehl, Kassandra zu finden, und im Augenblick seid Ihr meine größte Hoffnung. Ich werde ihn nicht enttäuschen.«
    Sie stutzte und blickte ihn dann prüfend an. »So viel bedeutet er Euch?«
    Das war tatsächlich der Fall.
    Nachdem Santiago von seinem Erschaffer verlassen worden war, war er von Vampiren versklavt worden, die mächtiger waren als er selbst. Es hatte eine Zeit gegeben, in der er wahrhaft geglaubt hatte, seine persönliche Hölle zu erleben. Dann hatte Styx ihn gefunden und ihn zu einem von Vipers Wachtposten ausgebildet.
    Das hatte alles verändert.
    Urplötzlich war er nicht länger Freiwild für Sex, Sport oder irgendeinen anderen brutalen Genuss gewesen, mit dem sich sein jeweils neuester Herr die Zeit vertrieb. Er wurde mit einer Achtung behandelt, die ihn in einen würdigen Krieger verwandelt hatte, der niemals wieder einer anderen Person auf Gnade oder Ungnade ausgeliefert wäre.
    Nie würde Santiago das vergessen.
    Niemals.
    »Es ist die Loyalität, die mir so viel bedeutet«, erwiderte er, nicht gewillt, das Gefühl tiefer Verbundenheit mit seinem Anasso zu verraten. Ihm gefiel sein Ruf als gefühlloser Bastard. Er hatte Jahre gebraucht, um sich diesen zu erwerben. »Ich bin nicht nur dann loyal, wenn es mir zweckmäßig erscheint.«
    »Sehr nobel.« In Nefris dunkle Augen trat ein wissender Schimmer, als sehe sie tiefer, als er sie blicken lassen wollte. »Ich bewundere Eure Hingabe, doch ich muss zu den Mitgliedern meiner Gemeinschaft zurückkehren und mich vergewissern, dass wir nicht verraten wurden.«
    »Dann werde ich mit Euch kommen.«
    Sie betrachtete ihn verblüfft.
    »Hinter den Schleier?«
    Seine Entschlossenheit verließ ihn für einen kurzen Moment.
    Von allen Spelunken dieser Welt muss sie ausgerechnet in meine kommen …
    Dann ließ er den Blick über ihr blasses, unglaublich hinreißendes Gesicht schweifen und straffte die Schultern.
    Sobald sie von hier verschwunden war, gab es keine Möglichkeit mehr, sie aufzuspüren.
    »Ihr könnt mich mitnehmen, nicht wahr?«
    Die dunklen Augen verengten sich und ließen unverhohlenen Argwohn erkennen. »Das könnte ich tun.«
    Er setzte ein gezwungenes Lächeln auf. »Dann lasst es uns tun.«
    »Aus welchem Grunde sollte ich das tun?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Aus welchem Grunde solltet Ihr es nicht tun?«
    »Ihr habt Euch keinerlei Mühe gegeben, Eure Verachtung gegenüber meinem Volk zu verhehlen.« Ihre Stimme klang eisig. »Ich werde es Euch nicht gestatten, seinen Frieden zu stören.«
    »Obgleich ich ein Barbar bin, habe ich ein paar Manieren gelernt.«
    »Tatsächlich?« Sie blickte ihn überrascht und mit deutlichem Unglauben an. »Erstaunlich.«
    »Möchtet Ihr, dass ich mit meinem Blut das Versprechen unterzeichne, mich zu benehmen?«
    Sie wandte den Blick nicht von ihm ab, sah ihn lange forschend an, als sei er ein ungewöhnliches Untersuchungsexemplar, das sie vielleicht für weitere Untersuchungen behalten wollte, vielleicht aber auch nicht.
    Dann erschien allmählich ein Lächeln auf ihren Lippen.
    »Das wird tatsächlich nicht notwendig sein.«
    Santiago fühlte, wie sich seine

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