Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
stehen. Ein Hitzegefühl durchzuckte sie bei der Erinnerung daran, wie sie auf der Tischkante gesessen hatte, die Beine um Ariyals zustoßende Hüften geschlungen.
Sie wollte glauben, dass sie sich nicht in der Nähe des unheimlichen Nebelschleiers aufhalten wollte. Wenn sie allerdings völlig ehrlich zu sich selbst war, musste sie zugeben, dass sie ein paar Minuten allein, ohne Ariyal brauchte, um den Versuch zu unternehmen, ihre durchbrochenen Abwehrmechanismen wieder zusammenzuflicken.
Auch wenn es nicht sehr wahrscheinlich war, dass ihr das in nächster Zukunft gelang.
Sie umschlang ihren kalten Oberkörper mit den Armen, außerstande, die Erregung zu ignorieren, die sich tief in ihrem Inneren eingenistet hatte.
Verdammt, sie wollte nicht über ihre Verbindung zu Ariyal nachdenken.
Selbst wenn sie sich wünschte, sich mit einem Sylvermyst zu verbinden, der ebenso lästig wie wunderschön war, konnte sie nicht erwarten, dass dieser Wunsch tatsächlich irgendwann in Erfüllung ging.
Die Verbindung zu vervollständigen würde nicht nur bedeuten, dass Ariyal sich voll und ganz darauf einlassen musste, zu ihrem Gefährten zu werden und Blut mit ihr auszutauschen, darüber hinaus müsste sie den Addonexus davon überzeugen, seine beste Jägerin freizugeben, während das mögliche Ende der Welt drohend über ihnen hing wie ein Damoklesschwert.
Jaelyn musste sich eingestehen, dass das Alleinsein ihr bei der Lösung dieses Problems nicht im Geringsten half, und war daher erleichtert, als Ariyals Stimme ihre düsteren Gedanken unterbrach.
»Du kannst jetzt herauskommen.«
Sie ging zur Tür und spähte in die Dunkelheit. »Ist es weg? Ich meine, wirklich weg?«
Ariyals Lippen zuckten, doch das Lächeln erreichte seine Augen nicht. Sie blieben reserviert, und ihr Ausdruck war undeutbar.
»Ja, er ist in die Unterwelt zurückgekehrt.«
»Gut.«
»Ich fasse es nicht, dass eine Vampirin so zimperlich ist, wenn es um Geister geht«, meinte er und verschränkte die Arme vor der Brust, während er ihr zusah, wie sie die Holztreppe hinunterstieg und den Garten durchquerte, um zu ihm zu gelangen.
Sie zuckte die Achseln. »Die Toten sollten in Frieden ruhen dürfen.«
»Ins Jenseits überzugehen garantiert dir keinen Frieden, Schätzchen. Es gibt kaum einen Geist, der friedvoll in seinem Grab ruht.«
War er nicht ein echter Wonneproppen?
»Hast du je über die Möglichkeit nachgedacht, dass sie vielleicht vollkommen zufrieden sind, bis du anfängst, dich mit ihnen anzulegen?«, fragte sie ihn trocken. »Jeder wäre wohl mürrisch, wenn man ihn aus der Unterwelt herausreißen und zwingen würde, Sklave eines Feenvolkangehörigen zu werden.«
Einen kurzen Augenblick lang flackerte in den bronzefarbenen Augen Erregung auf, als er seinen Blick über ihren Körper gleiten ließ.
»Es gibt einige, die geradezu begeistert wären, sich von mir versklaven zu lassen. Ich habe diese Wirkung auf Frauen«, murmelte er, als bräuchte Jaelyn eine Erinnerung daran, wie stark seine sexuelle Ausstrahlung sein konnte. Zum Teufel, er verströmte buchstäblich aus jeder Pore reinen Sex. »Und auf überraschend viele Männer.«
»Eingebildeter Idiot.«
»Nicht eingebildet, nur selbstbewusst«, korrigierte er sie, und erneut flammte in seinen Bronzeaugen Erregung auf, bevor er den Kopf senkte, um sie – grob vor Hunger – zu küssen.
Einen verrückten Moment lang erwiderte Jaelyn seinen wilden Kuss. Sie umfasste seine Schulter, während sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um sich an die süchtig machende Hitze seiner nackten Brust zu schmiegen.
Doch dann wurde sie mit Macht von der Realität eingeholt und stieß ihn mit einem leisen, gequälten Knurren von sich.
»Nein, Ariyal.«
Steif machte er einen Schritt nach hinten. Seine Miene war nun wieder unergründlich.
»Wir sollten gehen.«
»Hast du herausgefunden, was du herausfinden wolltest?«
»Der Geist war imstande, Tearloch und den Säugling aufzuspüren.«
»Wo sind sie?«
Er deutete mit dem Kopf in Richtung Norden, die Hände zu Fäusten geballt.
»Eine Reihe von Höhlen, weniger als fünf Kilometer von hier.«
So nahe?
Es gab überhaupt keinen Grund dafür, aber Jaelyn lief ein kalter Schauder über den Rücken.
»Warum habe ich das Gefühl, dass es eine gute und eine schlechte Nachricht gibt?«, fragte sie.
»Die gute Nachricht besteht darin, dass das Kind im Augenblick allein in einer der Höhlen ist.«
»Und die schlechte?«
»Außer Tearloch gibt es noch
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