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Der Dunkle Code

Der Dunkle Code

Titel: Der Dunkle Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Villa zu bleiben. Auf der Straße verlangsamte er die Schritte und drehte sich noch einmal nach dem Haus um.
     
    Achim behielt den Jungen nach wie vor im Visier, damit er ihn richtig sehen konnte. Der Junge schien sich etwas zu notieren. Dietrich kam die Treppe herauf und trat neben Achim.
    »Der Junge spioniert immer noch herum«, sagte Achim heiser. »Was sollen wir mit ihm machen?«
    »Ich habe mit Lorenzo gesprochen. Die Operation ist in Phase C. Wir verlassen das Haus sowieso. Wer sind die da?«
    Achim richtete das Zielfernrohr auf die Straße. Ein italienisch aussehender Mann und eine blonde Frau im kurzen Sommerkleid gingen auf den Jungen zu. Die Frau schien etwas zu rufen, der Junge ging in Richtung Calcata weiter. Die beiden anderen folgten ihm und bald verschwand das Trio hinter Bäumen und Sträuchern.
    »Und wenn das Kundschafter der Polizei sind?«, ächzte Achim.
    »Das sind bloß Touristen. Die Polizei setzt keine Halbwüchsigen bei der Aufklärung ein. Außerdem gibt es bei der italienischen Polizei nicht solche blonden Schönheiten, Achim.«
    Achim grinste. Es war selten, dass sein penibler Chef einen Scherz machte. Achim hatte die Angewohnheit, genau auf das zu achten, was Dietrich Gruber sagte, und stets bereit zu sein, auch dessen kleinste Wünsche zu erfüllen. Ohne den Boss säße er im Gefängnis, da war sich Achim sicher.

14
    Im Gebäude der für den Osten Roms zuständigen Kriminalpolizei herrschte enormer Lärm. Aaro saß mit Essi auf einer Bank im Warteraum, dessen Mobiliar aus den 1930er-Jahren zu stammen schien.
    Essi schrieb ein paar SMS und Aaro sah sich die vorbeikommenden Leute an: Polizisten, Carabinieri in schwarzen Uniformen, stark geschminkte Frauen, Straßenkinder, jünger als Aaro, außerdem ein Bernhardiner, der freundlich und offenbar herrenlos mit jedem Bekanntschaft schloss. Paolo hatte versprochen, als Dolmetscher zu fungieren, war aber nach einer Stunde nach draußen gegangen, um sich die Beine zu vertreten.
    Nachdem sie weit über eine Stunde gewartet hatten, trat ein schwarzhaariger Mann in Zivil vor Aaro hin. » Sei Aron Nottamo? Finlandia?«
    Aaro nickte und der Mann bedeutete ihm mitzukommen. Gespannt betrat er hinter dem Kriminalbeamten ein Büro, wo auf dem Schreibtisch eine ganze Flut von Papieren lag. Essi kam auch mit und wenig später fand sich zum Glück auch Paolo ein. Der Polizist machte einen nervösen und hektischen Eindruck.
    Paolo übersetzte Aaro ein Dokument, demzufolge er am fraglichen Tag in den Vatikanischen Museen gewesen war und sich bereit erklärte, eine Zeugenaussage zu machen. Aaro unterschrieb und stellte sich darauf ein, die ganze Geschichte zu erzählen, wie der Attentäter auf der Digitalaufnahme den Ort Faleria erwähnt hatte, seinen Verdacht über den Deutschen, der sich in Faleria einquartiert hatte. Aber der Beamte bedankte sich nur bei ihm, stand schnell auf und öffnete die Tür seines Büros. »So, das wäre damit erledigt. Wir melden uns«, sagte der Polizist knapp.
    Aaro starrte ihn verdutzt an. »Wann?«
    »Wir fliegen heute Abend nach Brüssel zurück«, sagte Essi. Der Polizist hob die Augenbrauen.
    »Derzeit können wir nicht sagen, wann wir Sie anhören müssen. Das kommt auf die Ermittlungen an.« Während er das sagte, schaute der Polizist vielsagend auf seine Uhr. »Aber wenn Sie in Rom bleiben und hier auf unsere Kontaktaufnahme warten wollen, habe ich nichts dagegen. Hauptsache, der Zeuge hat dieses Dokument hier unterschrieben, in dem er erklärt, Zeugnis abzulegen, sobald es aus ermittlungstechnischen oder anderen Gründen notwendig wird.«
    Aaro sah den Beamten schockiert an. Wurden so polizeiliche Ermittlungen durchgeführt?
    »Es kann sein, dass ich erstrangige und wichtige Informationen über die Kunsträuber besitze«, sagte Aaro. »Es ist sogar möglich, dass ich ihren Stützpunkt lokalisiert habe …«
    Der Beamte lächelte und geleitete sie höflich auf den Gang. »Wir alle haben sicherlich unsere Theorie über dieses erstaunlich dreiste Verbrechen. Wir melden uns. Auf Wiedersehen.«
    Seine Worte kamen in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete, aber Aaro sagte trotzdem noch energischer als zuvor: »Ich glaube, Sie haben nicht verstanden, was ich gesagt habe …«
    »Mit meiner Fähigkeit zu verstehen ist alles in Ordnung, junger Freund. Stellen Sie meine Geduld nicht auf die Probe, ich habe zu tun.«
    Damit ließ der Beamte den irritierten Aaro mitten auf dem Gang stehen. Essi war genauso verwirrt, sie

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