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Der dunkle Herzog

Der dunkle Herzog

Titel: Der dunkle Herzog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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er mit dieser Idee zu ihr gekommen war.
Und dass ich an dich denke.
Er hatte einen Spaziergang mit ihr versäumt, und sie war zornig darüber gewesen. Hart hatte sich diese Art der Botschaft ausgedacht, um Eleanors Missmut zu vertreiben. Es hatte funktioniert.
    Sie hob das Veilchen auf und roch daran. Hart war am Leben. Dieses Veilchen bedeutete, dass Hart lebte. Sie drückte es an ihre Brust, an ihr Herz, machte einen tiefen zittrigen Atemzug und zwang die Tränen zurück.
    Maigdlin kam um den Baum herum. »Geht es Ihnen gut, Euer Gnaden?«
    Eleanor fuhr sich über die Augen und steckte das Veilchen in ihre Tasche. »Ja, ja. Mir geht es gut. Gehen Sie nur weiter. Ich möchte mich einen Augenblick allein irgendwohin setzen.«
    Maigdlin sah sie skeptisch an, doch sie nickte. »Ja, Euer Gnaden«, sagte sie und entfernte sich diskret.
    Dass ich an dich denke.
    »Aber wo bist du, Hart MacKenzie?«, flüsterte Eleanor. Niemand außer ihnen beiden kannte dieses Zeichen. Warum hatte Hart sich entschieden, es zurückzulassen? Warum war er nicht zum Haus gekommen oder hatte eine Nachricht geschickt? Glaubte er, noch immer in Gefahr zu sein? Oder war dies irgendein neues Spiel, das er trieb?
    Eleanor bezweifelte, dass er selbst es gewesen war, der die Blume gebracht hatte. Aber wen hatte er geschickt? Sie hätte Wilfred in Verdacht gehabt, aber er trug eine schwarze Trauerarmbinde und hatte das Haus in letzter Zeit nicht verlassen. Wenn Hart absolut unentdeckt bleiben wollte, brauchte er jemanden, von dem man nicht vermuten würde, dass er mit Hart in Verbindung stand. Aber dieser Jemand musste irgendwie in den Park gelangen. Eleanor bezweifelte, dass Hart seinen Schlüssel bei sich trug.
    Andererseits war es auch möglich, dass sie sich schrecklich irrte, und das Veilchen kam gar nicht von Hart. Ihr erster Gedanke war gewesen, dass jemand es verloren hatte, und genauso könnte es tatsächlich gewesen sein.
    Nun, sie würde nicht hier sitzen und in die Ferne starren und rührselig werden. Sie stand auf, strich sich die Röcke glatt und begann, diskret jene zu befragen, die sich im und vor dem Park aufhielten – ob sie einen Fremden gesehen hätten, der den Park betreten oder verlassen habe.
    Am Abend, nachdem Hart Lewis geschickt hatte, Eleanor ein Zeichen zu geben, saß Reeve gegen den Bootsrumpf gelehnt am Strand und zündete sich eine Pfeife an. Hart saß über ihm an Deck und aß sein Brot, das er in die Suppe tunkte, die Mrs Reeve für ihn dagelassen hatte. Mrs Reeve und Lewis waren müde gewesen und schon schlafen gegangen. Der Junge hatte sich Harts Lob für einen gut ausgeführten Auftrag verdient – und das Versprechen auf eine Belohnung in klingender Münze.
    Reeve war den ganzen Tag in den Tunneln unterwegs gewesen, und Mrs Reeve hatte diese Gelegenheit genutzt, ihre Schwester zu besuchen. Lewis hatte also genug Zeit gehabt, eine Blume zu kaufen, sie an der bewussten Stelle abzulegen und dann abzuwarten, ob Eleanor sie auch fand. Hart hörte begierig Lewis Schilderung zu: wie sie die Blume aufgehoben und daran gerochen hatte, wie ihr Gesicht sich vor Glück gerötet und dass sie das Veilchen an ihr Herz gedrückt hatte. Er war plötzlich beunruhigt, als Lewis ihm berichtete, dass sie auf dem Platz herumgegangen war und die Leute befragt hatte. Natürlich würde Eleanor nicht einfach die Blume aufheben und ruhig nach Hause zurückkehren.
    Hart sehnte sich mit einer Macht nach ihr, die wehtat. Jede Nacht träumte er von ihrem feuerroten Haar, ihren blauen Augen, den süßen Lauten, die sie machte, wenn er tief in ihr war. Seine dunklen Fantasien kehrten zurück, und in seinen Träumen ergab sich Eleanor jeder einzelnen davon. Er wachte hart und in Schweiß gebadet auf, sein Körper schmerzte.
    Harts Gedanken wandten sich von seinen frustrierenden Träumen ab, als Reeves Worte seine Aufmerksamkeit erregten.
    »Ich hab im Pub gehört, dass der Duke, von dem alle gesagt haben, dass er Premierminister wird, es doch nicht wird«, sagte Reeve. »Sieht so aus, als könnte man ihn nicht finden.«
    Er sagte es zu sehr leichthin, zu lässig. Hart kaute weiter sein Brot und ließ sich keine Regung anmerken.
    »Was denken Sie darüber?«
    Hart schluckte seinen Bissen Brot hinunter. »Ich bin kein Engländer. Es interessiert mich nicht.«
    »Dieser Herzog, sagt man, war Schotte.« Reeve sprach weiter, als hätte Hart nichts gesagt. »Und ein Exzentriker. Hat immer einen von diesen schottischen Röcken getragen, so wie Sie, als

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