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Der dunkle Herzog

Der dunkle Herzog

Titel: Der dunkle Herzog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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dass du dir meine Frau dafür ausborgst, die Gastgeberin für deine langweiligen Feste zu spielen«, sagte Mac und blieb bei Hart stehen. Es war einer der seltenen Momente, in dem Hart von niemanden belagert wurde. »Wegen all dieser verdammten Bälle und Musikabende und der Dekorateure in unserem Haus, die einem im Weg stehen, sehe ich Isabella so gut wie nie.«
    Hart ließ kein Auge von Eleanor, während er einen Schluck aus seinem Whiskyglas nahm. »Damit willst du vermutlich sagen, dass du nicht so viel Gelegenheit hast, mit ihr zu schlafen, wie du gern hättest.«
    »Kannst du mir das verdenken? Schau sie doch an. Ich könnte jeden Mann töten, der auch nur mit ihr redet.«
    Hart hatte Schwierigkeiten, seinen Blick von Eleanor loszureißen, aber er räumte ein, dass Isabella in dem Kleid aus Silber und Grün, das ihre schmale Gestalt wie einen Hauch umschloss, sehr gut aussah. Das tat Isabella immer.
    Mac hatte sich in dem Moment bis zum Wahnsinn in die Frau verliebt, in dem er sie das erste Mal gesehen hatte. Dennoch hatte er sechs Jahre gebraucht, um zu erkennen, wie
sehr er sie liebte. Gott sei Dank war dieser Sturm jetzt vorüber und ihre Ehe in einem sicheren Hafen. Isabella und Mac waren geradezu unverschämt glücklich, und da Isabella sehr auf Mac achtgab, musste Hart das nicht mehr tun.
    Mac winkte einem Diener ab, der Champagner anbot und mit seinem Tablett bei ihnen stehengeblieben war. Mac war zum fanatischen Teetrinker geworden, nachdem er sich jahrelang mit seiner Trinkerei fast umgebracht hatte. »Was ist aus deiner Ankündigung geworden, dass du dich nach einer Ehefrau umsiehst?«, wollte er von Hart wissen, nachdem der Diener sich entfernt hatte.
    Harts Blick glitt wieder zu Eleanor, die einen Marquis und dessen Gemahlin wie die alten Freunde begrüßte, die sie wohl auch waren. Ihre Augen funkelten, als sie sprach, sie gestikulierte lebhaft mit den behandschuhten Händen, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. Ihr Lachen perlte, und sie wandte sich um, um eine andere, eher zurückhaltende Lady zu begrüßen und sie in das Gespräch einzubeziehen, was diese Lady sofort sehr viel entspannter wirken ließ. Das war eine von Eleanors Stärken – mit ihrem Charme würde sie selbst Hunnenkönig Attila um den kleinen Finger wickeln können.
    »Hast du mir zugehört?«, knurrte Mac.
    »Ich habe dir zugehört, und ich habe dir gesagt, dass du dich nicht einmischen sollst.«
    »Du hast Eleanor genau vor deiner Nase. Um Himmels willen, küss sie bis zur Besinnungslosigkeit, und schick nach dem Pfarrer. Dann kann sie die Gastgeberin deiner Feste sein, und Isabella kann bei mir daheimbleiben.«
    »Es wird nicht mehr für lange sein«, entgegnete Hart geradezu sanft, wobei er noch immer Eleanor beobachtete. »Du und Isabella, ihr werdet nach Berkshire fahren, wo ihr beide den ganzen Tag und die ganze Nacht im Bett bleiben könnt.«
    »Weil du dann Ainsley und Beth als deine Gastgeberinnen einspannen wirst. Dir ist doch wohl klar, dass deine Brüder drauf und dran sind, dich zu lynchen, oder?«
    »Dass eine bezaubernde Frau meine Gäste begrüßt, ist Teil des Plans«, sagte Hart. »Isabella versteht das.«
    Mac sah nicht beeindruckt aus. »Hart, du würdest selbst Jesus zweite Ankunft auf Erden planen und Wilfred anweisen, ihm die Reiseroute zuzuschicken. Du musst lernen, die Dinge auch einfach mal geschehen zu lassen.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, wandte sich Mac ab und kämpfte sich durch die Menge zu Isabella.
    Lernen, die Dinge geschehen zu lassen.
Hart trank noch einen Schluck von seinem Whisky, um sein zynisches Lachen zu verbergen. Was sein Bruder nicht wusste, war, dass er, Cam und Ian ihr Leben nur so führen konnten, wie sie es führten, weil Hart sich geweigert hatte, sich zu fügen und die Dinge geschehen zu lassen.
    Hätte Hart sich nicht um jedes Detail des Lebens seiner Brüder gekümmert, würden Cam und Mac heute noch versuchen, sich in irgendeinem malariaverseuchten Dschungel durchzuschlagen oder im eiskalten Schottland den harten Boden zu beackern. Rennpferde und Kunst, Frauen und guter Whisky wären ein Luxus, den sie nur vom Hörensagen kennen würden.
    Und Ian? Ian wäre dann tot.
    Nein, Harts Brüder wussten nichts von dem Ausmaß dessen, was er getan hatte, und Hart betete darum, dass sie es nie erführen. Der einzige Mensch, der darum wusste, war die Lady in dem flaschengrünen Kleid, die sich lächelnd mit den Gästen unterhielt und sie mit ihrem strahlenden Lächeln

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