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Der dunkle Ritter (German Edition)

Der dunkle Ritter (German Edition)

Titel: Der dunkle Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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mühsam, und viele Herzschläge lang verbanden sich ihre Blicke in dem Schweigen, das seinem Versprechen folgte. Er sah Zweifel in ihren Augen aufkommen. Sie holte rasch Luft, als er sich ihr näherte. »Ich bin nicht auf der Suche nach einem Liebhaber, Sir Cabal«, sagte sie ruhig, mochte ihre Stimme auch zittern. »Ich brauche euren Schutz nicht. Und ich brauche Euch auch nicht die ganze Zeit um mich herum, nur um mich ständig aufzuregen und zu verwirren.«
    Cabal konnte das erfreute Lächeln nicht mehr verbergen, das sein Mund verriet. »Tue ich das denn, Lady Emmalyn? Rege ich Euch auf? Verwirre ich Euch?«
    »W-was ich sagen will, ist, dass ich sehr gut in der Lage bin, selbst auf mich aufzupassen«, stammelte sie, bevor sie sich bückte, um den Dolch und den Apfel aufzuheben. Dann zog sie sich einige Schritte von Cabal zurück, sodass der große Kopf des Pferdes zwischen ihnen war.
    »Daran hege ich keinen Zweifel, Mylady. Aber was würdet Ihr sagen, würde ich Euch gestehen, dass Ihr mich fasziniert? Dass ich einfach gern in Eurer Nähe bin?«
    Sie blinzelte ihn überrascht an und schien zu glauben, er habe das im Scherz gesagt. Dann schnaubte sie geringschätzig. »Dann würde ich sagen, dass es wohl mehr nach Eurem Geschmack ist, die Gesellschaft jeder Lady zu genießen, in deren Gesellschaft Ihr Euch zufällig befindet, Mylord.«
    »Tatsächlich?« Ihre gereizt klingende Antwort veranlasste Cabal, sich zu fragen, was zum Teufel er getan haben mochte, um solch triefenden Hohn zu ernten.
    »Falls Ihr auf der Suche nach einer leichten Eroberung seid, Mylord, oder lediglich nach einer Möglichkeit, Euch während Eures Aufenthalts hier die Langeweile zu vertreiben, dann werdet Ihr anderweitig mehr Glück haben. Ohne Zweifel hattet Ihr das bereits.«
    Sie hatte diese sarkastische Bemerkung kaum ausgesprochen, als eine heisere Stimme bis in den Stall drang. Es war Thomas, der in den Stall zurückkam und dabei etwas falsch eine Melodie vor sich hin summte. Der alte Mann grüßte die beiden mit einem Lächeln und einem Nicken und machte sich in der Nähe der Tür zu schaffen, als wüsste er, dass das Gespräch nicht für seine Ohren bestimmt war.
    Lady Emmalyn hatte dem Stallmeister einen kurzen Blick zugeworfen, bevor sie nervös den dunklen Wollrock glattstrich. »Wenn Ihr mich jetzt entschuldigt, Sir Cabal, ich würde mit Thomas gern ein Wort über Minerva reden, ehe ich an meine täglichen Pflichten gehe.«
    »Und ich würde gern wissen, was Ihr eben mit Euren Worten gemeint habt, Mylady.«
    Sie wandte sich zum Gehen. »Es ist nicht wichtig, das versichere ich Euch.«
    Cabal achtete zwar darauf, leise zu sprechen, konnte sich aber nicht zurückhalten und packte sie am Arm, um ihre Flucht zu verhindern. »Emmalyn, wenn ich etwas getan habe, das Euch verärgert hat, dann will ich es wissen.«
    Endlich, und vermutlich nur, weil er ihr keine Wahl ließ, gab sie nach. »Wenn es denn so ein großes Rätsel für Euch ist, Mylord, dann schlage ich vor, Ihr fragt Jane. Ihr scheint ihre Unterstützung ja zu genießen.«
    Mit diesen Worten ließ sie ihn stehen und ging zum Stallmeister. Cabal konnte ihr nur verdutzt hinterherstarren. Jane, hatte sie gesagt? Es brauchte einen Moment, ehe er in der Lage war, den Namen der Frau einzuordnen, so verblüfft war er über den Ausbruch. Als er den Namen zugeordnet und die Teile hinzugefügt hatte, dass Lady Emmalyn vermutlich den Besuch des Mädchens in seinem Zimmer gehört hatte – oder schlimmer, es mit eigenen Augen gesehen hatte – , begann er im Stillen zu lachen.
    Bei Gott, sie war ja eifersüchtig! Und dazu noch ohne jeden Grund. Doch sie schien nicht geneigt zu sein, ihn erklären zu lassen, was gestern Abend passiert war.
    Cabal hatte nur im Sinn gehabt, seine müden Glieder auszustrecken und zu schlafen, als ein leises Klopfen an seiner Zimmertür zu hören gewesen war. Gegen alle Vernunft hatte er gehofft, der späte Besucher würde vielleicht Lady Emmalyn sein. Doch natürlich war sie es nicht gewesen, und seine Hoffnung war Enttäuschung gewichen, als sein Blick auf die junge Zofe der Lady fiel, Jane, die auf der Schwelle stand. Sie trug ein kokettes Lächeln auf den Lippen und ein geöffnetes Mieder, das ihr üppiges Dekolleté und ein Stück ihrer weichen weißen Schulter zeigte, dort, wo der dünne Stoff heruntergerutscht war. Aber noch anziehender für ihn, erinnerte Cabal sich jetzt, war das kleine Tablett mit Brot und Käse und dem Becher Ale gewesen, welches

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