Der dunkle Schirm
es sich im wesentlichen nur um dieses eine
Band?«
»Viel mehr.«
»Aber es dreht sich im Grunde immer um das gleiche.«
»Sicher, es bezieht sich auf die gleiche konspirative Organisation und ihre Pläne, ja. Insbesondere auf dieses Komplott.«
»Was sind das für Leute?« sagte Hank. »Und was ist
das für eine Organisation?«
»Es ist eine weltweite –«
»Nennen Sie uns Namen. Sie spekulieren schon wie-
der.«
»Robert Arctor, Donna Hawthorne, in erster Linie. Ich habe hier auch verschlüsselte Nachrichten …« Barris fummelte mit einem schmutzigen Notizbuch herum, ließ 380
es beinahe fallen, als er versuchte, es aufzuschlagen.
Hank sagte: »Ich beschlagnahme das ganze Zeug hier, Mr. Barris, die Bänder und was Sie sonst noch haben. Dir Beweismaterial geht damit zeitweise in unseren Besitz über. Wir werden es selbst sichten.
»Aber meine Handschrift … und das chiffrierte Mate-
rial, das ich –«
»Sie werden zur Verfügung stehen, um uns das zu er-
klären, wenn wir zu diesem Punkt kommen und das Ge-
fühl haben, daß wir irgend etwas erklärt haben möchten.«
Hank gab dem uniformierten Bullen, nicht Barris, ein Zeichen, die Cassette zu stoppen. Barris streckte die Hand zur Abschalttaste aus. Sofort hielt ihn der Bulle auf und stieß ihn grob zurück. Blinzelnd starrte Barris die anderen Männer an, immer noch maskenhaft lächelnd.
»Mr. Barris«, sagte Hank, »wir können Sie leider nicht entlassen, bis die Sichtung dieses Materials abgeschlossen ist. Damit Sie jederzeit verfügbar sind, werden Sie formal unter dem Vorwurf belangt werden, den Behörden wissentlich falsche Informationen vorgelegt zu haben.
Das ist natürlich nur ein Vorwand um Ihrer eigenen Sicherheit willen, und wir alle wissen das, aber die formale Anklage wird jedenfalls erhoben werden. Sie wird an den Bezirksstaatsanwalt weitergeleitet werden, allerdings mit einem Stillhaltevermerk. Ist diese Regelung zufrieden-stellend?« Er wartete nicht auf eine Antwort; statt dessen gab er dem uniformierten Bullen ein Zeichen, Barris hi-nauszubringen. Die Beweise und der Shit und der ganze restliche Kram blieben auf dem Tisch zurück.
Der Bulle führte den grinsenden Barris hinaus. Hank 381
und Fred saßen sich gegenüber, zwischen sich das
Durcheinander auf dem Tisch. Hank sagte nichts; er las die Befunde der Psychologen. Nach einer Weile hob er den Telefonhörer ab und wählte eine hausinterne Nummer. »Ich habe hier eine Ladung noch nicht ausgewertetes Material – ich möchte, daß Sie es durchsehen und feststellen, wieviel davon eine Fälschung ist. Geben Sie mir über Ihre Erkenntnisse Bescheid, und dann werde ich Ihnen sagen, was Sie als nächstes damit machen sollen.
Es sind ungefähr zwölf Pfund; Sie werden wohl einen Pappkarton brauchen, Größe drei. Okay, danke.« Er legte auf. »Das Elektronik- und Entschlüsselungslabor«, informierte er Fred und las weiter.
Zwei schwerbewaffnete uniformierte Labortechniker
erschienen mit einem schweren Stahlbehälter.
»Wir konnten nur den hier finden«, entschuldigte sich einer von ihnen, als sie die Beweisstücke auf dem Tisch sorgfältig in den Kasten luden.
»Wer hat da unten jetzt Dienst?«
»Hurley.«
»Richten Sie Hurley aus, daß er das auf jeden Fall
noch irgendwann heute sichten soll. Und er soll mir sofort Bericht erstatten, wenn er Hinweise darauf findet, daß es sich um Fälschungen handeln könnte. Die Sache muß unbedingt noch heute über die Bühne gehen; sagen Sie ihm das.«
Die Labortechniker verschlossen den Metallkasten und schleppten ihn wieder aus dem Büro.
Hank warf die medizinischen Befunde auf den Tisch,
lehnte sich zurück und sagte: »Was – okay, was haben 382
Sie bisher für ein Gefühl bei Barris’ Beweisen?«
Fred sagte: »Das ist mein medizinischer Bericht, den Sie da haben, nicht wahr?« Er streckte die Hand aus, um ihn aufzuheben, überlegte er sich dann aber anders. »Ich würde sagen, das, was er uns vorgespielt hat, die kurzen Passagen, die er uns vorgespielt hat, das hörte sich für mich echt an.«
»Es ist eine Fälschung«, sagte Hank. »Völlig wertlos.«
»Sie mögen recht haben«, sagte Fred, »aber ich bin
anderer Ansicht.«
»Das Depot in Vandenberg, über das sie sprachen, ist möglicherweise das OSI-Depot.« Hank griff nach dem
Telefon. Wie im Selbstgespräch sagte er laut: »Wollen wir doch mal sehen – wie hieß der Typ vom OSI doch
gleich, mit dem ich mich damals unterhalten habe … er war am
Weitere Kostenlose Bücher