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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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nachgegeben, als er den Fluß überquerte, und er ist in die Suppe gestürzt. Muß abgebremst haben, als das passiert ist, sonst wäre er einfach weitergetragen worden, und wir würden am gegenüberliegenden Ufer nur ein großes Loch wie einen Bombenkrater sehen. Nun, solange er funktioniert hat, war er bestimmt ein tolles Ding.«
    »Mercy hat gesagt, es gab noch einen«, erinnerte Susannah ihn.
    »Ja. Sie hat aber auch gesagt, den hat sie ebenfalls seit sieben oder acht Jahren nicht mehr gehört, und Tante Talitha sagte, es wären eher zehn gewesen. Was meinst du, Jake… Jake? Erde an Jake, Erde an Jake, bitte kommen, Kumpel.«
    Jake, der die Überreste des Zugs im Fluß eingehend betrachtet hatte, zuckte nur die Achseln.
    »Du bist eine große Hilfe, Jake«, sagte Eddie. »Darum habe ich dich so gern. Darum haben wir dich alle so gern.«
    Jake schenkte ihm keine Beachtung. Er wußte, was er sah, und es war nicht Blaine. Die Überreste der Einschienenbahn – des Mono –, die aus dem Wasser ragten, waren blau. In seinem Traum war Blaine so staubig rosa gewesen wie ein Kaugummi.
    Derweil hatte sich Roland die Gurte von Susannahs Trage über die Brust geschnallt. »Eddie, setz deine Herzensdame in dieses Ding. Es wird Zeit, daß wir hinkommen und alles aus nächster Nähe sehen.«
    Nun veränderte Jake die Blickrichtung und sah nervös zu der Brücke, die vor ihnen aufragte. Er konnte in der Ferne ein hohes, geisterhaftes Summen hören – der Wind, der in den rostigen Stahlaufhängungen spielte, welche die Kabel oben mit dem Betonband unten verbanden.
    »Glaubst du, wir können sie sicher überqueren?« fragte Jake.
    »Das werden wir morgen herausfinden«, antwortete Roland.
     
     
    9
     
    Am nächsten Morgen stand Rolands Gruppe am Ende der langen, rostigen Brücke und sah nach Lud. Eddies Träume von weisen Elfen, die eine funktionierende Technologie erhalten hatten, auf die die Pilger zurückgreifen konnten, lösten sich in Nichts auf. Jetzt, aus der Nähe, konnte er Löcher in der Stadtkulisse sehen, wo offensichtlich ganze Gebäudeblocks entweder niedergebrannt oder gesprengt worden waren. Die Silhouette der Stadt erinnerte ihn an einen kranken Kiefer, aus dem viele Zähne bereits ausgefallen waren.
    Es stimmte, viele Gebäude standen noch, aber alle hatten ein trostloses, verlassenes Aussehen, das Eddie mit einer untypischen Niedergeschlagenheit erfüllte, und die Brücke zwischen den Reisenden und diesem Labyrinth aus Stahl und Beton sah alles andere als solide und für die Ewigkeit gebaut aus. Die vertikale Aufhängung links hing schlaff durch; die verbliebenen Kabel auf der rechten Seite schienen fast unter dem Gewicht zu schreien, das sie zu tragen hatten. Die Brücke selbst bestand aus hohlen Betonblöcken, die wie Trapezoeder geformt waren. Einige hatten sich nach oben verschoben und offenbarten Einblicke in dunkle Eingeweide; andere hingen schief durch. Viele der letzteren waren einfach rissig, aber einige waren auch durchgebrochen und wiesen Löcher auf, durch die Lastwagen stürzen konnten – große Lastwagen. An Stellen, wo auch die Unterseiten der Trapezoeder durchgebrochen waren, konnten sie das schlammige Flußufer und das graugrüne Wasser des Send erkennen. Eddie schätzte die Strecke zwischen Brücke und Wasseroberfläche in der Mitte der Konstruktion auf rund hundert Meter. Und das war eine vorsichtige Schätzung.
    Eddie betrachtete die riesigen Betonblöcke, an denen die Hauptkabel verankert waren, und kam zum Ergebnis, daß der an der rechten Seite der Brücke aussah, als wäre er teilweise aus der Erde gezogen worden. Er beschloß, daß es vielleicht besser wäre, die anderen nicht auf diese Tatsache hinzuweisen; schlimm genug, daß die Brücke langsam, aber merklich hin und her schwankte. Er wurde seekrank, wenn er nur hinsah. »Und?« fragte er Roland. »Was meinst du?«
    Roland deutete zur rechten Seite der Brücke. Dort befand sich ein etwa eineinhalb Meter breiter Fußweg. Dieser war auf einer Reihe kleinerer Betonblöcke erbaut worden und bildete eine separate Ebene. Diese in Segmente unterteilte Ebene schien von einem Unterkabel getragen zu werden – oder vielleicht war es eine dicke Stahlstrebe –, das mit riesigen Klammern an den Hauptstützkabeln befestigt war. Eddie begutachtete die erste mit dem lebhaften Interesse eines Mannes, der dem Gegenstand seiner Betrachtung möglicherweise demnächst sein Leben anvertrauen muß. Die Klammer war rostig, schien aber noch fest zu

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