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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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vorstand:
     
    REISENDER, JENSEITS LIEGT MITTWELT
     
    Jake, der in seinem Bett schlief, zog die Knie an die Brust. Die Hand, die den Schlüssel hielt, lag unter dem Kissen, und jetzt umklammerten seine Finger ihn fester.
    Mittwelt, dachte er. Klar doch. St. Louis und Topeka und Oz und der Jahrmarkt und Charlie Tschuff-Tschuff.
    Er schlug die Traumaugen auf und ging weiter. Der Boden der Lichtung hinter den Bäumen bestand aus altem, rissigem Asphalt. In die Mitte war ein verblaßter gelber Kreis gemalt worden. Jake stellte fest, daß es sich um ein Basketballfeld handelte, noch ehe er den Jungen am anderen Ende sah, der an der Strafraumlinie stand und einen staubigen alten Ball Marke Wilson in den Korb warf. Er fiel unfehlbar durch das Loch ohne Netz. Der Korb war an etwas befestigt, das wie der Kiosk einer U-Bahn aussah, der die Nacht über geschlossen ist. Auf die Tür waren abwechselnd gelbe und schwarze Streifen gemalt. Dahinter – oder darunter – konnte Jake das konstante Dröhnen gewaltiger Maschinen hören. Das Geräusch war irgendwie beunruhigend. Beängstigend.
    Tritt nicht auf die Roboter, sagte der Junge, der die Körbe warf, ohne sich umzudrehen. Ich glaube, sie sind alle tot, aber ich an deiner Stelle würde kein Risiko eingehen.
    Jake sah sich um und stellte fest, daß eine Reihe zertrümmerter mechanischer Geräte herumlagen. Eines sah wie eine Ratte oder Maus aus, eines wie eine Fledermaus. Eine zertrümmerte mechanische Schlange lag fast unmittelbar vor seinen Füßen.
    Bist du ich? fragte Jake und ging einen Schritt auf den Jungen am Korb zu, aber noch bevor dieser sich umdrehte, wußte Jake, daß es nicht so war. Der Junge war größer als Jake und mindestens dreizehn. Sein Haar war dunkler, und als er Jake ansah, stellte dieser fest, die Augen des Fremden waren haselnußbraun. Seine waren blau.
    Was denkst du? fragte der fremde Junge und warf Jake den Ball zu.
    Nein, natürlich nicht, sagte Jake. Er sagte es mit einem entschuldigenden Unterton. Es ist nur so, daß ich die letzten drei Wochen oder so zweigeteilt war. Er blieb stehen und warf vom Mittelfeld aus. Der Ball beschrieb einen hohen Bogen und fiel lautlos durch den Reif. Er war entzückt… aber er merkte, er hatte auch Angst vor dem, was dieser fremde Junge ihm erzählen könnte.
    Ich weiß, sagte der Junge. Es war beschissen für dich, was? Er trug verblichene Madras-Shorts und ein gelbes T-Shirt, auf dem stand: KEIN MOMENT LANGEWEILE IN MITTWELT. Um die Stirn trug er ein grünes Band, damit ihm die Haare nicht in die Augen fielen. Und es wird noch schlimmer, bevor es besser wird.
    Was ist das für ein Ort? fragte Jake. Und wer bist du?
    Es ist das Portal des Bären… aber es ist auch Brooklyn.
    Das schien keinen Sinn zu ergeben, aber irgendwie doch. Jake sagte sich, daß das in Träumen immer so war, aber dies hier schien irgendwie gar kein Traum zu sein.
    Was mich anbelangt, ich bin nicht besonders wichtig, sagte der Junge. Er warf den Basketball über die Schulter. Dieser stieg in die Höhe und fiel sauber durch den Reif. Ich soll dich führen, das ist alles. Ich führe dich dorthin, wo du hingehen mußt, und ich zeige dir, was du sehen mußt, aber du mußt vorsichtig sein, weil ich dich nicht kenne. Und Fremde machen Henry nervös. Er kann gemein werden, wenn er nervös ist, und Henry ist größer als du.
    Wer ist Henry? fragte Jake.
    Vergiß es. Sieh nur zu, daß er dich nicht bemerkt. Du mußt nur in der Nähe bleiben… und uns folgen. Und wenn wir gehen…
    Der Junge sah Jake an. Mitleid und Angst sprachen aus seinen Augen. Jake stellte plötzlich fest, daß der Junge allmählich verblasste – er konnte die schwarzen und gelben Streifen des Kioskes durch das gelbe T-Shirt des Jungen erkennen.
    Wie werde ich dich finden? Plötzlich hatte Jake große Angst, der Junge könnte völlig verschwinden, bevor er Jake alles sagen konnte, was er wissen mußte.
    Kein Problem, sagte der Junge. Seine Stimme hatte einen seltsam klirrenden Unterton angenommen. Fahr einfach mit der U-Bahn nach Co-Op City. Du wirst mich finden.
    Nein, unmöglich! rief Jake. Co-Op City ist riesig! Dort müssen hunderttausend Menschen wohnen!
    Jetzt war der Junge nur noch ein verschwommener Umriß. Nur seine haselnußbraunen Augen waren noch ganz da, wie das Grinsen der Cheshire-Katze in Alice im Wunderland. Sie sahen Jake voll Mitgefühl und Furcht an. Null Problemo, sagte er. Du hast den Schlüssel und die Rose gefunden, oder nicht? Mich wirst du auf

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