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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Straßenseite. Denby’s Discount-Drogerie stand darauf.
    »Mein Name ist Tom Denby«, sagte er zu dem Polizisten. »Das steht auch hier auf meinem Discountbowlingausweis – richtig?«
    »Richtig, richtig«, hauchte der Polizist. Er hatte jegliches Interesse an Jake verloren; er interessierte sich nur noch für den Schlüssel. Die kleinen Münzen reflektierten Lichts tanzten und kreisten auf seinem Gesicht.
    »Und Sie suchen nicht nach jemand mit Namen Tom Denby, oder?«
    »Nein«, sagte der Polizist. »Nie von ihm gehört.«
    Jetzt hatten sich mindestens ein halbes Dutzend Menschen um den Polizisten versammelt, die alle stumm und staunend den silbernen Schlüssel in Jakes Hand anstarrten.
    »Also kann ich gehen, ja?«
    »Hm? Oh! Oh, klar – geh, bei deinem Vater!«
    »Danke«, sagte Jake, aber einen Augenblick war er nicht sicher, wie er gehen sollte. Er steckte in einer stummen Meute Zombies, und jeden Augenblick wurden es mehr. Ihm wurde klar, daß sie nur kamen, um zu sehen, was das alles zu bedeuten hatte, aber diejenigen, die den Schlüssel sahen, blieben wie angewurzelt stehen.
    Er stand auf, ging langsam die breiten Treppenstufen der Bank hinauf und hielt den Schlüssel vor sich wie ein Löwenbändiger einen Stuhl. Als er den breiten betonierten Vorplatz oben erreicht hatte, steckte er ihn wieder in die Hosentasche, drehte sich um und lief weg.
    Er blieb nur einmal am gegenüberliegenden Ende des Platzes stehen und drehte sich um. Die kleine Gruppe der Menschen, die unmittelbar um die Stelle herumgestanden waren, wo er sich befunden hatte, erwachte langsam wieder zum Leben. Sie sahen einander mit benommenen Gesichtern an und gingen weiter. Der Polizist sah mit leerem Blick nach rechts, nach links und dann zum Himmel, als wollte er sich erinnern, wie er hierhergekommen war und was er vorgehabt hatte. Jake hatte genug gesehen. Es wurde Zeit, daß er seinen Kadaver zu einer U-Bahn-Haltestelle schleppte und nach Brooklyn fuhr, bevor noch etwas Unheimliches geschehen konnte.
     
     
    13
     
    Um Viertel vor zwei an diesem Nachmittag schritt er langsam die Treppe der U-Bahn-Haltestelle hinauf und stand an der Ecke Castle und Brooklyn Avenues, wo er die Sandsteintürme von Co-Op City betrachtete. Er wartete auf das Gefühl von Gewißheit und Richtungssinn – das Gefühl, das so war, als könnte er sich vorwärts in der Zeit erinnern. Es stellte sich nicht ein. Nichts stellte sich ein. Er war nur ein gewöhnlicher Junge, der an einer heißen Straßenecke in Brooklyn stand, wo sein kurzer Schatten wie ein müdes Schoßtier zu seinen Füßen lag.
    Nun, ich bin hier… und was soll ich jetzt tun?
    Jake mußte feststellen, daß er nicht die leiseste Ahnung hatte.
     
     
    14
     
    Rolands kleine Gruppe Reisender kam zur Bergkuppe des langen, sanft ansteigenden Hangs, den sie erklommen hatten, und blickten nach Südosten. Lange Zeit sagte niemand etwas. Susannah machte zweimal den Mund auf und wieder zu. Zum erstenmal in ihrem ganzen Leben war sie vollkommen sprachlos.
    Vor ihnen döste eine fast endlose Ebene im schrägen, goldenen Licht des Sommernachmittags. Das Gras war üppig, smaragdgrün und sehr hoch. Baumgruppen mit langen, schlanken Stämmen und breiten, ausladenden Kronen sprenkelten diese Ebene. Susannah dachte, daß sie einmal bei einem Diavortrag über Australien ähnliche Bäume gesehen hatte.
    Die Straße, der sie gefolgt waren, verlief kurvig die andere Seite des Berges hinab und erstreckte sich dann schnurgerade nach Südosten, ein helles, weißes Band, das das Gras teilte. Im Westen konnte sie einige Meilen entfernt eine Herde großer Tiere friedlich grasen sehen. Sie sahen wie Büffel aus. Im Osten schob der letzte Ausläufer des Waldes eine kurvige Halbinsel in das Grasland. Dieser Ausläufer war ein dunkler, verfilzter Umriß, der wie ein Unterarm mit einer geballten Faust am Ende aussah.
    Ihr wurde klar, daß das die Richtung war, in die alle Bäche und Flüsse strömten, auf die sie gestoßen waren. Sie waren Nebenflüsse dieses gewaltigen Stroms, der aus diesem ausgestreckten Arm des Waldes herauskam und träge und verträumt unter der Sommersonne dahin zum östlichen Rand der Welt floß. Er war breit, dieser Fluß, schätzungsweise zwei Meilen von einem Ufer zum anderen.
    Und sie konnte die Stadt sehen.
    Sie lag direkt voraus, eine dunstige Ansammlung von Türmen und Nadeln, die über den fernen Rand des Horizonts aufragten. Diese luftigen Bauten hätten hundert Meilen entfernt sein können,

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