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Der Durst der Toten

Der Durst der Toten

Titel: Der Durst der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Zeichens Chefredakteur, war damals in die eigenwillige Art und Weise, wie Beth und Moskowitz zu recherchieren pflegten, vernarrt gewesen.
    Gewesen.
    Denn vor einigen Monaten hatte die Redaktionscrew des Herald den alten Moskowitz zu Grabe getragen. Der passionierte Zigarrenraucher war - ausgerechnet, schließlich hatte er Klischees immer verabscheut - an einem Lungenkarzinom gestorben.
    Und Beth . nun, Beth war irgendwo. Keiner wußte etwas über ihren Verbleib. Eine Weile war gemunkelt worden, sie hätte sich aus Liebe ins Ausland abgesetzt, würde jetzt in Tokio leben. Aber nie war auch nur eine Postkarte von ihr eingetrudelt. Beth war und blieb . ja, verschollen.
    Seven hatte nur noch verschwommene Erinnerungen an die Frau, die so eigenwillig wie ihre Recherche-Methoden gewesen war.
    Ein Freak.
    Sie hatten nicht zueinander gepaßt.
    Sie war giftiger. Aber ich bin selbstbewußter ...
    Mitten in die abschweifenden Erinnerungen hinein schnitten die Rufe des Chief Inspectors, die das kleine Grüppchen um Seven herum in geradezu atemberaubendem Tempo sprengten. Die Beamten entlang der Absperrung bekamen alle Hände voll zu tun, die losstürmenden Berichterstatter aufzuhalten und wieder in ihre Schranken zu weisen.
    Dann ging ein Aufschrei durch die Menge.
    Es war der Moment, in dem das Haus, in das Darren Secada verschwunden war, nun seinerseits verschwand!
    Und ihn mitnahm!
    Seven van Kees war als einzige stehengeblieben. Warum, hätte sie selbst nicht zu beantworten gewußt. Ihr Herz jedenfalls schlug plötzlich so heftig, daß sie das Klopfen bis in ihren Hals spüren konnte.
    Und während ihre Kollegen von der Konkurrenz den Kordon der Polizeikräfte noch verbal attackierten, sah Seven bereits jemanden wutschnaubend auf sich zu kommen.
    Chefinspektor Chad Holloway!
    »Sie da! Ja, Sie! Habe ich Sie nicht vorhin mit diesem Verrückten reden sehen . Wie ist Ihr Name?«
    Seven faßte sich wieder. Sie schaffte es, indem sie den Vorfall unter der Rubrik »Unerklärliches« verbuchte und - vorläufig - nicht weiter darüber nachdachte. »Wollen Sie auch meine Telefonnummer?«
    »Sparen Sie sich Ihre dummen Witze.«
    »Es war kein Witz. Ich stehe auf cholerische Anmache. Also ...?«
    Holloway errötete. »Worüber haben Sie gesprochen? Stecken Sie mit ihm unter einer Decke? Reden Sie, sonst werde ich Sie einbuchten, bis Sie schwarz werden!«
    »Sie würden sich vor Publicity nicht mehr retten können.« Seven tippte gegen den Presseausweis, der an der Herzseite ihrer Bluse baumelte. »Mein Brötchengeber ist sehr pingelig, was das Recht auf freie, ungehinderte Berichterstattung angeht. Sie verstehen?«
    Holloway war unmittelbar vor ihr stehengeblieben. Hinter ihm näherten sich Uniformträger, die ihn offenbar verfolgten, um nach neuen Instruktionen zu verlangen, wie sie mit dem Phänomen umgehen sollten.
    »Ihr Typ wird verlangt ...«, wies Seven ihn darauf hin.
    »Sie wollen es mir nicht sagen?« beharrte Holloway auf seiner Frag e .
    »Wollen schon, aber es gibt nichts zu sagen. Ich habe den Mann angeflirtet, mehr nicht. Klingt das so unglaubwürdig? Er sieht gut aus. Er hat das gewisse Etwas ... was man nicht von jedem Mann behaupten kann .«
    »Werden Sie nicht unverschämt, sonst -«
    Ein erneuter Aufschrei der Menschen, die sich entlang der Absperrung versammelt hatten, ließ Chad Holloway verstummen.
    Er wirbelte herum. Und brauchte - wie Seven - eine Weile, bis er überhaupt wahrnahm, was passiert war.
    Ein herbeieilender Polizist erklärte: »Willcox ist losgelaufen, Sir! Dieser Narr hat sich nicht aufhalten lassen, genausowenig wie dieser Secada .«
    Den Rest des Wortschwalls, der sich über Holloway ergoß, nahm Seven kaum noch wahr. Und auch Holloway verlor jegliches Interesse an der Reporterin. Zusammen mit den Beamten in seiner Gefolgschaft eilte er auf die künstlich gezogene Grenze zu, hinter der in diesem Augenblick ein Mensch das Opfer der Ausläufer des Spuks wurde.
    »Hölle und Verdammnis - holt mich hier raus ...!« Erbärmlich krächzend verwehte die Stimme von Sergeant Willcox, der auf halbem Weg zu der Stelle, wo das Haus verschwunden war, bis zum Nabel in der weich wie Butter gewordenen Erde eingesunken war. Und den es unaufhörlich weiter abwärts zog!
    Grundgütiger Himmel, dachte Seven. An Morast wollte sie nicht glauben. Auch nicht an Treibsand. Sie waren in Sydney, Australien, mitten in der Stadt, nicht irgendwo im Outback! Selbst wenn es hier einmal Sümpfe gegeben hatte, waren sie seit

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