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Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Titel: Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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Als sie hochsah, war Stephen gerade dabei, sich auszukleiden. Er hatte sein Hemd aufgeknöpft und wollte es sich über die Schultern streifen. Emilys Blick fiel auf die schwarze Tätowierung in seinem Nacken, die der ihres Bruders glich. Aber wo hatte Stephen sie her? In ihrer Hochzeitsnacht war sie jedenfalls noch nicht da gewesen.
    „Was machen Sie hier?“ Stephen zog das Hemd wieder an und musterte sie verwirrt. „Ich dachte, Sie wollten auf Falkirk bleiben.“
    Beim Anblick seiner nackten Brust machte Emily unwillkürlich einen Schritt rückwärts. Wo war sein Kammerdiener abgeblieben? Es ihr erschien ihr nicht sehr weise, mit einem halb bekleideten Mann allein zu sein.
    Als Stephen auf sie zukam, versuchte Emily, nicht auf seinen Brustkorb zu starren. Doch als sie den Blick auf die kräftigen Bauchmuskeln richtete, sah sie die große, lange Narbe. Die Verletzung war verheilt, aber der Schnitt zeichnete sich immer noch flammend rot von der Haut ab.
    „Ich habe meine Meinung eben geändert“, entgegnete sie in der Hoffnung, dass er keine weiteren Erklärungen wünschte. Vermutlich würde er ihr nicht glauben, auch wenn sie ihm die Wahrheit erzählte.
    „Sie sind völlig durchnässt“, stellte er nüchtern fest. „Kommen Sie zum Feuer und wärmen Sie sich.“ So, wie sein Blick über ihre Frisur glitt, nahm Emily an, dass sie der meisten ihrer Haarnadeln verlustig gegangen war. Die Locken quollen ungebändigt unter ihrem Hut hervor und hingen zerzaust über ihre Schultern. Ungeduldig schob sie sich eine verirrte Strähne hinters Ohr, ohne auf eine nennenswerte Verbesserung ihres Erscheinungsbildes zu hoffen.
    „Ich habe keine Zeit. Die Kinder sind draußen“, lehnte sie ab. „Ich hätte sie ja gerne mit hereingebracht, wenn mich Ihr Vater nicht vor die Tür gesetzt hätte.“
    „Das hat er gewagt?“, fragte Stephen zornig. Dann trat er einen Schritt auf sie zu, nahm ihr den Hut ab und entfernte sorgfältig die verbliebenen Nadeln aus ihrem Haar, bis die Locken ihr ungehemmt über die Schultern fielen. Dann kämmte er sie mit den Fingern und strich mit dem Daumen über ihr Kinn. Selbst tropfnass vermochte sie seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    „Stellen Sie sich ans Feuer und wärmen Sie sich“, murmelte er. „Ein Diener soll die Kinder holen.“
    „Sie sind doch keine Reisetaschen“, protestierte sie. „Außerdem hat Ihr Vater unzweideutig klargemacht, dass er unsere Anwesenheit in Rothburne House nicht wünscht.“
    Es kümmerte Stephen nicht, was der Marquess wollte, aber es war ziemlich spät, und er hatte keine Lust auf einen Streit. „Dann machen wir es eben anders. Ich habe vor Kurzem ein Haus erworben. Es liegt einige Meilen entfernt von hier und sollte fürs Erste genügen. Allerdings habe ich noch kein Personal eingestellt, und es gibt noch nicht viele Möbel.“
    Sacht massierte er ihren Nacken, um ihre Anspannung zu lösen. Er war fasziniert von ihrer weichen Haut, und er ließ die Hand ein wenig tiefer gleiten. Obwohl sie müde aussah, war er hingerissen von ihrem Gesicht, und ihre weiblichen Rundungen schienen förmlich darum zu betteln, dass er ihr die Kleider auszog, um sie zu berühren.
    „Was … was tun Sie da?“ Ihre Stimme klang zittrig, und sie erschauerte. „Behalten Sie Ihre Finger gefälligst bei sich, Whitmore.“
    Sie benahm sich wie ein Backfisch und nicht wie die Frau, die er geheiratet hatte. Er senkte den Kopf, verharrte mit dem Mund dicht über ihren Schultern und inhalierte den warmen Vanilleduft ihrer Haut.
    Abermals erzitterte sie. „Ersparen Sie mir diese Erinnerungen“, bat sie mit rauer Stimme. Als er sie ansah, wirkte sie blass und niedergeschlagen.
    Er hielt ihre Hand umfasst und umkreiste mit den Fingern den Rubin auf dem schweren Goldring. Ihr Verhalten glich dem einer Frau, die noch unberührt war. Doch auf der anderen Seite wies sie ihn auch nicht ab. Ihre Betroffenheit ließ ihn vermuten, dass einst mehr zwischen ihnen beiden gewesen war. Nur zögernd ließ er sie los, und augenblicklich sackten ihre Schultern erleichtert herab.
    Stephen zog seine Weste über das Hemd und schlüpfte in seinen Gehrock. „Kommen Sie.“
    Er nahm sie bei der Hand und führte sie die Dienstbotentreppe herunter. „Wartet die Kutsche draußen?“
    Sie nickte. Nachdem er seinen Mantel und einen Schirm ausfindig gemacht hatte, folgte er Emily hinaus. Regen prasselte auf den Schirm und zwang Emily, dicht neben Stephen herzugehen, um nicht noch nasser zu werden. Er nahm

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