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Der Eid der Kreuzritterin - Jordan, R: Eid der Kreuzritterin

Der Eid der Kreuzritterin - Jordan, R: Eid der Kreuzritterin

Titel: Der Eid der Kreuzritterin - Jordan, R: Eid der Kreuzritterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ricarda Jordan
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Lippen.«
    Konstanze errötete wieder und lächelte ihn unter gesenkten Lidern an.
    »Ich denke, die Dame erlaubt Euch, sie in unseren Empfangsräumen zu besuchen«, bemerkte Donna Maria. »Es ist uns eine Freude, Euch zu Gast zu haben.« Damit entließ Donna Maria die Ritter.
    Konstanze meinte, erst jetzt wieder Atem holen zu können. Sie hatte ihre Gastgeber, die Mädchen und die Ritter um sich herum völlig vergessen, als sie mit Malik sprach. Und sie nahm auch jetzt kaum wahr, dass Gisela und ihre Freundinnen sie neckten und kicherten.
     
    Armand und Malik ritten gemeinsam zu den Ställen. Malik konnte nicht anders, als sich noch einmal nach Konstanze umzusehen.
    »Was für ein Mädchen!«, murmelte er bezaubert. »Woher spricht sie meine Sprache? Und dieses Gesicht, dieses Erröten … sie ist … ohne deine Gisela beleidigen zu wollen, aber sie ist … eine Lilie unter Rosen. Wo gehört sie wohl hin?«
    Armand lächelte. »Genau genommen gehört sie zu uns«, beschied er seinen verwirrten Freund. »Sie ist eine entlaufeneNovizin aus dem Orden der Benediktinerinnen, und sie ist auf dem Weg nach Jerusalem, um dein Volk mit einem Gebet zum Christentum zu bekehren. Wenn ich dich so anschaue, scheint sie Erfolg zu haben. Aber nun komm, ich habe heute noch etwas zu klären, und wenn du magst, kannst du mich begleiten.«
     
    »Ich will auch mit!«, verlangte Gisela, als sie von Armands und Maliks Vorhaben hörte. Sie wollten gleich nach Piacenza reiten, um herauszufinden, was es mit der Geschichte um den Hengst Toledo auf sich hatte.
    Donna Maria hatte die Mädchen nach dem Turnier auf ihre Kemenaten geschickt, aber Gisela war schon zu lange Herrin über ihren eigenen Hof, um sich da Vorschriften machen zu lassen. Sie zog Konstanze mit in den Stall, um zunächst Rupert zur Rede zu stellen. Anstelle des Knechtes trafen die Mädchen dort Armand und Malik.
    Konstanze errötete über das ganze Gesicht und wandte sich schamhaft ab.
    »Konstanze, können wir das höfische Tun jetzt einmal in den Bereich des Gab verweisen und einander ansehen wie normale Menschen?«, bat Armand das Mädchen. »Mein Freund Malik ist wie wir auf dem Weg nach Genua, und wahrscheinlich wird er sich uns in den nächsten Tagen anschließen. Du willst doch nicht jedes Mal rot werden und arabische Gedichte zitieren, wenn sein Blick auf dich fällt! Aber zuerst werden wir uns jetzt auf den Weg nach Piacenza machen.«
    »Ich komme mit!«, begehrte Gisela sofort auf.
    Armand schüttelte den Kopf. »Das geht nicht, wir können die Landis nicht so brüskieren.«
    Gisela schnaubte. »Ach, wenn ich fehle, merkt das gar keiner. Aber du und Malik, ihr seid die Sieger des Turniers, euch wollen die Ritter heute Nacht zutrinken. Und so schnell, dass ihr bis zum Bankett zurück seid, könnt ihr gar nicht reiten– auch nicht ohne mich, falls du jetzt behaupten wolltest, ich hielte euch auf! Das Beste wäre, Konstanze und ich ritten allein! Oder glaubst du, ich kriegte den Hengst nicht nach Piacenza?«
    Armand musste lachen. Dieses Mädchen war die Unverfrorenheit in Person. Und heute verdankte er ihm sein Leben. Er zog Gisela in die Arme und küsste sie.
    »Gisela, meine Dame, wahrscheinlich könntest du ihn sogar reiten. Welches Pferd würde sich nicht in ein Lämmchen verwandeln, wenn es das Glück hätte, dich zu tragen. Also schön. Wenn ihr euch ebenfalls die Nacht um die Ohren schlagen wollt, dann seht, dass dieser Unglückswurm Rupert euch zwei Pferde sattelt!«
    »Unglückswurm?«, fragte Konstanze. »Armand, er hat dir das Pferd untergeschoben. Der wusste ganz genau, was er tat! Du glaubst ihm doch nicht seine Lügen!«
    Armand zuckte die Schultern. »Eben das wollen wir jetzt und gleich herausfinden. Bislang gibt es keine Beweise gegen den Jungen. Niemand hat etwas gesehen, aber was sollte man auch gesehen haben? Einen Braunen, der heraus-, einen Braunen, der hereingeführt wurde. Der Stall ist voller Brauner …«
    »Und voller fremder Ritter und ihrer Burschen«, fügte Malik hinzu. »Da fällt kein neues Gesicht auf. Aber was soll das Ganze? Bei uns würde man den Knaben auspeitschen. Nach dem dritten Schlag sagt er, was er weiß …«
    Konstanze warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, aber im Grunde war sie ganz seiner Ansicht. Sie hätte Rupert schon seit Wochen gern verhauen.
    Gisela nahm den Knecht jedoch in Schutz. »Die Sache steht ein bisschen anders. Rupert ist … nun, er ist kein Leibeigener. Er …«
    »Ich erkläre dir das unterwegs«,

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