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Der einzige Mann auf dem Kontinent - Roman

Titel: Der einzige Mann auf dem Kontinent - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luchterhand
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Befundenes geworfen hatten, wieder aus, und tatsächlich fand sich auch dort noch etwas, in Innentaschen, zwischen Buchseiten, in flach gedrückten, leeren Medikamentenschachteln, in die Beipackzettel gehüllt. Wann sollten Sie dieses Medikament nicht nehmen etc.
    Kopp ließ den Daumen über die Kanten laufen. Nichts. Er hielt einen Schein gegen das Licht. Es funktionierte nicht, es war nicht mehr hell genug. Er musste aufstehen, an das Fenster treten. Er legte den Schein, einen Fünfziger, an die Scheibe. Echt. Scheinbar. Und jetzt?
    Er setzte sich wieder an den Schreibtisch, klappte den Laptop zu, um Platz zu haben, und zählte über dem geschlossenen Laptop. Genau 40 000.
    Er las noch einmal den Brief. Damit ich es verstehe, damit ich mich ja nicht irre. Er bringt mir 40T von 100T und taucht unter. Dass es ihm gesundheitlich nicht gut geht, kann ein Codewort dafür sein, dass er am Arsch ist, oder er ist am Arsch und ist tatsächlich auch gesundheitlich angeknackst. Wie sah er denn aus, Frau Bach? Kopp hat den Menschen nie persönlich getroffen, immer nur mit ihm telefoniert. Zuletzt vor 4 Wochen, als er ihm schöne Grüße von seinen Chefs ausrichtete.

    Der Armenier war verschnupft, eine Sommergrippe, ist das nicht ärgerlich? Aber so geht es, wenn man immer nur arbeitet (Schweigen wir vom Alkohol und anderen Drogen), das Immunsystem ist nicht das kräftigste, aber wer wird das besser wissen als Sie. Höchstens nur noch ich, hähä. Aber Spaß beiseite, er habe verstanden, er habe das natürlich nicht in der Hand, ausschließlich die Herrn Spitzensportler persönlich, ich kann nicht mehr tun, als es ihnen noch einmal sagen. Das jetzt nur hinter vorgehaltener Hand: Ich denke schon, dass sie zahlen werden, Geld ist vorhanden, das ist nicht das Problem, die Frage ist, wann und wie sie es tun werden. Kann sein, sie halten einen noch ein halbes Jahr hin und dann kommen sie mit einem Koffer voller Barem vorbei. Sie wissen ja, wie das ist.
    Nein, ehrlich gesagt, der Kerl fing nun auch Darius Kopp, der, was solche Quatschköpfe angeht, ansonsten hart im Nehmen ist, zu nerven an (Alter, jetzt hör mal auf, mir hier was vom Pferd zu erzählen. Wilder Osten. So ein Schmarren), nein, ehrlich gesagt, ist bei mir noch nie jemand mit einem Koffer voller Barem aufgetaucht, so etwas ist bei uns nicht üblich, aber schicken Sie sie doch direkt bei mir vorbei, wenn Sie sie sehen!
    Ja, ja, sagte Sasha Michaelides fröhlich und nieste, Pardon, das mache er auf jeden Fall, ich will nicht, dass Sie schlecht von mir denken, Sie wissen, die Zusammenarbeit mit Ihnen ist mir viel wert.
    (Ja, ist ja schon gut.)
    Und jetzt, schau, hat er mir tatsächlich einen Haufen vor die Tür gesetzt. Sozusagen.
     
    Als er nach der beiliegenden Karte und anschließend zum Telefon griff, sah er, dass es bereits 18 Uhr 10 war, ich müsste seit 10 Minuten bei Flora am Strand sein. Aber dieses Telefonat musste er noch machen.

    Es klingelte lange, weiter passierte nichts.
    Er räumte das Geld beiseite. Fast hätte er es einfach nur beiseite gewischt, wie es leider ebenfalls seine Angewohnheit ist. Er riss sich (abermals) zusammen, ordnete die Geldscheine wieder zu einem Brikett, steckte dieses zurück in den Karton, blieb mit seinen dicken Fingern hängen, zog, als er die Hand zurückzog, einige Scheine wieder hoch, aber es fiel nichts heraus. Klappte den Laptop wieder auf, suchte die dort gespeicherte Nummer heraus. Es war die gleiche wie die auf der Visitenkarte. Er rief sie noch einmal an. Wieder nur das Klingeln. Kein Anrufbeantworter, keine Nachricht an mich, und auch ich kann keine Nachricht mehr an ihn übermitteln.
    Wenn es hier 18:20 ist, dann ist es in London 17:20, in Sunnyvale 9:20. Man könnte an verschiedenen Stellen anrufen und vom Vorgang berichten. Das würde schätzungsweise 1 bis 2 Stunden in Anspruch nehmen. Flora würde toben. Auch so wird es nicht einfach werden. Sie ist eine nette Frau, aber Verspätungen hasst sie auf den Tod. - Das ist einfach respektlos, verstehst du? Respektlos! - Spielt das in so einer Situation eine Rolle? Ja, das tut es. Bei den Entscheidungen, die ein Mitarbeiter trifft, spielt Privates eine weit größere Rolle, als man es sich wünschen würde. Hätte Darius Kopp keine Frau, die auf ihn wartet, hätte er jetzt auch keinen Zeitdruck. Aber er hat. OK. Ich gebe dir 10 Minuten, um zu entscheiden: Sag ich es ihnen jetzt gleich, oder denke ich noch ein Wochenende lang darüber nach?
    Die Entscheidung war bereits

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