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Der einzige Sieg

Der einzige Sieg

Titel: Der einzige Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Nun, was haltet ihr von dem Vorschlag?«
    Bruce Hutchins suchte den Blick seines Chefs, und dieser zuckte die Achseln und zeigte mit einem Kopfnicken aufs Telefon.
    Bruce Hutchins leckte sich die Lippen, nahm den Hörer in die Hand und wählte auf der abhörsicheren Leitung eine Nummer. Er mußte erst an zwei oder drei widerspenstigen Sekretärinnen vorbei, bis er zu dem Mann durchgestellt wurde, den er suchte. Er formulierte genau so, wie Carl es vorgeschlagen hatte, einschließlich des »stinkwütend«, um anschließend unsicher mal Carl, mal seinen griesgrämig dreinblickenden Chef anzusehen, während er lauschte.
    »Man möchte mit Ihnen persönlich sprechen, Sir«, sagte er schließlich und reichte Carl den Hörer. Dieser nahm ihn aggressiv an sich und stellte sich mit Namen und Dienstgrad vor.
    »Well well well, wie schön zu hören, daß es dir gutgeht. Weniger schön ist es zu hören, daß du stinkwütend bist, Trident«, erklärte eine freundliche, eher übertrieben freundliche Stimme am anderen Ende.
    »Mit wem spreche ich?«
    »Wie dir bekannt sein dürfte, darf in solchen Zusammenhängen nicht jeder unsere Namen erfahren. Du mußt dich schon damit begnügen, daß ich ein Vorgesetzter von Mr. Hutchins bin, und zwar ziemlich weit oben«, erwiderte die Stimme auf der anderen Seite des Atlantik.
    »Den Teufel auch. Komm mir bloß nicht mit diesem Scheiß, nicht jeder darf was wissen. Ich habe soeben eine gottverdammte Atombombe gesprengt, was du mit Sicherheit schon weißt. Eine höhere security clearance als die kann ich mir nicht denken. Well, wer zum Teufel bist du?«
    »Du hast nicht ganz unrecht, Trident, das muß ich schon zugeben. Na schön, meine Freunde nennen mich Chuck, und das gilt auch für dich. Offiziell bin ich Charles B. Babcock, Assistant Director, CIA, Langley. Können wir jetzt sagen, daß damit die Formalitäten erledigt sind? Können wir jetzt zur Sache kommen?«
    »Ja«, sagte Carl ein wenig gedämpft, »das hoffe ich. Wie du verstehst, habe ich eine Frage.«
    »Okay, Trident, ich habe nichts dagegen. Schieß los!«
    »Warum zum Teufel hat man uns nicht abgeholt?« fragte Carl, der seine Wut jetzt stärker zügelte.
    »Du hast es uns nicht gerade leicht gemacht, und dann kam noch dieser Wetterumschwung hinzu, und überdies hast du der Air France den Vorzug gegeben. Das geschah doch sicher nicht nur wegen des Essens?«
    »Nein«, erwiderte Carl in etwas normalerem Tonfall. »Das lag nur daran, daß aus meiner teuren zweiten Heimat keine Hubschrauber kamen. Statt dessen kamen zwei verdammte F-117, die uns beschnupperten.«
    »Genau, und die haben euch leider nicht gefunden. Uns ist nicht klar, wie du diesen Trick geschafft hast, aber darauf können wir vielleicht bei anderer Gelegenheit zurückkommen. Es gibt überhaupt eine ganze Menge Dinge, die wir nicht begreifen, beispielsweise wie du es geschafft hast, dich überhaupt zum Ziel zu begeben.«
    »Eins nach dem anderen«, sagte Carl, der jetzt sein inneres Gleichgewicht zurückgewonnen hatte. »Erste Frage. Welche Befehle hatten diese Jagdbomber für den Fall, daß sie uns finden?«
    »Zur Basis zurückzukehren, über die Lage Bericht zu erstatten, zu erklären, daß alles okay sei, damit wir die Hubschrauber losschicken konnten. Wir wollten keine Verluste riskieren. Doch so, wie die Dinge lagen, haben sie berichtet, daß es vor Ort kein biologisches Leben gab, und das hat, wie du sicher verstehst, zu einiger Panik geführt. Na ja, und dann bist du mit den Froschessern abgehauen. Wir werten das als ein Zeichen von Mißtrauen.«
    »Sollte diese letzte Bemerkung ein Scherz sein?« fragte Carl erstaunt.
    »Well, du hast die Erklärung gehört. Bei der Kommunikation hat es am Ende ein gewisses Durcheinander gegeben, aber die Operation ist ja trotzdem ein glänzender Erfolg gewesen.«
    »Ich mag es nicht, von F-117 beschnuppert zu werden, wenn ich Hubschrauber erwarte. Das ist ein ziemlich gespenstisches Gefühl, kann ich dir versichern«, sagte Carl in einem neutralen Tonfall.
    »Ja, ich verstehe, was du meinst«, gab der CIA-Boß nachdenklich zu. »Wir hätten dich vorwarnen und über Funk mitteilen können, was geschehen würde. Es war jedoch eine Funkverbindung im Klartext. Ich weiß nicht, was für ein Dummkopf sich das hat einfallen lassen. Ich nehme an, daß das der Grund dafür war, daß wir den Funkverkehr auf ein Minimum reduzierten. Wie zum Teufel hast du es übrigens angestellt, uns zu täuschen?«
    »Kamele«, erwiderte Carl mit

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