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Der einzige Sieg

Der einzige Sieg

Titel: Der einzige Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Haparanda als Zahlungsmittel eingesetzt worden. Dein Wagen war am Tatort. Dir ist jetzt hoffentlich klar, in welchen Schwierigkeiten du dich befindest?«
    »Ich habe niemanden ermordet!«
    »Soso. Nun, nehmen wir es einmal an. Dann bist du aus guten Gründen der Mittäterschaft an einem Mord verdächtig, was im übrigen die gleiche Strafe ergibt wie für Mord. Oder wir könnten auch an Begünstigung denken, und im Hinblick darauf, daß der Täter in diesem Fall ein Mörder ist, siehst du dann auch nicht viel besser aus. Kurz, du läufst jetzt Gefahr, schlimmstenfalls lebenslänglich zu bekommen und bestenfalls ein paar Jahre. Wie hätten wir es denn gern?«
    Rune Janssons juristische Darstellung wäre vor Gericht nicht ganz ohne Kritik durchgegangen. Sie hatte jedoch unleugbar eine überzeugende Logik, besonders für einen Menschen, der seit vierundzwanzig Stunden hinter Gittern saß und nach und nach an die Grenze des Zusammenbruchs getrieben worden war.
    »Kannst du diese gottverdammte Maschine nicht abstellen?« sagte der Häftling mit einer Stimme, die sich plötzlich verändert hatte. Er zeigte auf das Tonbandgerät.
    »Selbstverständlich«, sagte Rune Jansson und schaltete das Gerät mit demonstrativer Deutlichkeit aus. »Nun?«
    Der Festgenommene sank in sich zusammen, hielt den Kopf zwischen den Knien und begann auf finnisch zu jammern. Eino Niemi warf Rune Jansson einen schnellen Blick zu. Dieser bedeutete, sie sollten abwarten. Der Festgenommene schien vor sich hin zu fluchen, sich selbst zu verwünschen und ließ schließlich einen langen Strom von Worten hören, an deren Ende er fast in Tränen ausbrach.
    Rune Jansson verhielt sich völlig passiv und machte heimlich eine Handbewegung, die ungefähr bedeutete, leg los, wenn du den Augenblick für gekommen hältst.
    Plötzlich sagte Eino Niemi etwas auf finnisch, scharf, kurz angebunden. Der Verdächtige wurde von seiner eigenen Sprache fast gegen die Wand geschleudert. Als er seine Verblüffung überwunden hatte, antwortete er mit einem langen Wortschwall, der mit einer neuen scharfen Frage Niemis unterbrochen wurde. Rune Jansson hatte inzwischen unauffällig das Tonbandgerät wieder eingeschaltet, verhielt sich im übrigen aber völlig passiv, als wäre er gar nicht anwesend, als gäbe es ihn nicht, als führten die beiden anderen ein fast seelsorgerisches Gespräch unter Landsleuten.
    Schließlich verstummten die beiden finnisch sprechenden Männer und blickten einander starr an.
    »So, dann sollten wir das Ganze vielleicht auf schwedisch wiederholen«, sagte Eino Niemi nach einem langen, geladenen Schweigen und zeigte auf das Tonbandgerät. Rune Jansson tauschte mit seinem Kollegen die Plätze und saß anschließend nur als faszinierter Zuschauer da.
    »Wie hießen diese beiden Männer noch? Was sagtest du?«
    lauteten die ersten Fragen Eino Niemis. Danach lief alles sehr schnell ab.
    Pekka-Jaari Kinunen hatte den Schnitt seines Lebens gemacht, zumindest hatte er dies geglaubt, bis die Polizei kam. Er hatte erstens einen der Scania-Laster des Fuhrunternehmens schwarz ausgeliehen, unglücklicherweise mit der dazugehörigen Kreditkarte, und die Zeit auf seinen Namen eingetragen. Dann hatten er und einer der Kollegen, der zweite Festgenommene, den Scania-Laster außerhalb von Örebro beim Fuhrunternehmen abgeholt und nach Varberg gefahren, wo sie ein paar schwere Holzkisten auf ein kleines Frachtschiff verladen hatten. Danach waren er und der Kollege zu einem sehr fröhlichen Weihnachtsfest nach Hause gefahren. Sie hatten je 500 000 Kronen schwarz verdient.
    Die Idee zu all dem war in Leningrad entstanden. Vor ein paar Jahren hatten sie einige Fuhren über Finnland nach Leningrad gehabt; für einen Bekannten dort namens Ilja Alexandrow. Ja, der Nachname stimme schon mit ziemlicher Sicherheit, denn sie hatten oft über Eishockey gesprochen.
    Einer der besten sowjetischen Spieler der damaligen Zeit, der Mittelstürmer der ersten Sturmreihe, hieß ja Alexandrow.
    Sie waren recht gute Freunde geworden, waren mit dem Russen viel ausgegangen und hatten anschließend das Nachtleben genossen, das den Inhabern von West-Devisen zu Gebote stand. Ilja Alexandrow war eigentlich Angestellter einer Speditionsfirma in Leningrad, aber selbstverständlich hatte er noch einige andere Eisen im Feuer gehabt.
    Eines schönen Tages, genauer, im Oktober des vergangenen Jahres, war dieser Ilja plötzlich im Büro in Örebro aufgetaucht. Sie waren ausgegangen, hatten ein Bier

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