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Der Eiserne Rat

Der Eiserne Rat

Titel: Der Eiserne Rat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: China Miéville
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magnesiumgrell – quoll aus dem Nichts wie Schweiß.
    Die Dirimisten bemerkten, dass die Proasmae fort waren, und setzten ihre schwersten Truppen in Marsch, die Kakti und zyklopische Remade. »Fangt ein paar lebend!«, brüllte jemand, und die Kaktusriesen mähten links und rechts die Angreifer nieder, dann ein Bersten, ein klirrendes Splittern, und die Mondkanone detonierte, schleuderte Speere aus Golemlicht und Mondlicht zum Himmel und über die Ebene.
    Die Miliz war besiegt. Besiegt von Drogon und seinen Langreitern und dem Lichtgolem. Das Schlachtfeld war übersät von toten Miliz-Magi und zahllosen Gefallenen des Eisernen Rats, mit den Überresten zerfetzter Elementargeister und ihrer Opfer, mit opalisierenden Klumpen Helligkeit, die leuchtend in der Erde versickerten. Die wenigen überlebenden Milizionäre suchten ihr Heil in der Weite Rohagis, folgten der schleimigen Spur der Proasmae, die als mordgierige Rotte formloser Kreaturen aus blutigrohem Fleisch die staubige Einöde durchstreiften.
     

     
    Die verwundeten Milizzer – von Kugeln, Tschakras, Golemlicht – hatten zurückbleiben müssen. Wehrlos auf der Erde liegend, verfluchten sie die Dirimisten, wenn sie kamen, und spuckten sie an.
    »Fahrt zur Hölle«, schrie einer heiser durch die Trümmer seines Spiegelhelms. Seine Stimme verriet Angst, aber in erster Linie maßlose Wut. »In einem Dunghaufen sollt ihr verrecken! Ihr habt uns durch den verfluchten Malakornu geschickt, feiges Pack, habt ihr euch eingebildet, das könnte uns aufhalten? Die Hälfte von uns ist draufgegangen, aber wir sind die verdammt Besten. Wo ihr hingeht, da können wir hingehen, und jetzt kennen wir den Weg hindurch. Wir haben einen Weg gefunden, und ihr habt nur für diesmal euren Hals gerettet mit diesem Zirkus, dem Laternenmann und dem Hurensohn von Ohrenbläser. Wir kennen den Weg.« Sie erschossen ihn.
    Sie erschossen alle Milizionäre, die noch am Leben waren. Sie begruben ihre eigenen Toten, wo sie lagen, ausgenommen eine Remade, die als Vermittlerin während der Umnachtung zu großem Ansehen gekommen war. Sie ehrten sie mit einer Bestattung auf dem rollenden Friedhof des Zugs, bei den anderen großen Toten des Eisernen Rats. Die Milizzer blieben liegen, wo sie gefallen waren. Einige Dirimisten ließen ihre Wut und ihre Trauer an den Leichen aus.
    Als die Sonne wieder aufging, über einem Zug, der an vielen Stellen Brandspuren vom Angriff der Yags trug, stieß Cutter zu Ann-Hari und den Führern des Rats. Alle waren am Ende ihrer Kräfte. Drogon, Rahul und Thick Shanks waren bei ihnen. Auch Cutter fühlte sich müde und ausgebrannt. Er umfasste wortlos die Schultern von Drogon und dem Remade, der ihn getragen hatte.
    »Beim letzten Mal sind wir der Miliz entwischt«, sagte Thick Shanks. »Diesmal haben wir sie geschlagen. Wir haben sie fertig gemacht.« Ein wenig von seiner Begeisterung sprang auch auf Cutter über, obgleich er wusste, sie verdankten diesen Triumph nur einer Reihe glücklicher Fügungen.
    »Ja, allerdings. Ihr habt es geschafft.«
    »Wir haben es geschafft. Du – das Licht – wir alle zusammen.«
    »Ja, wir haben es geschafft. In Ordnung. Wir haben es geschafft.«
     

     
    »Wir sind rausgekommen, weiter nichts«, berichtete Rahul. Drogon flüsterte zustimmend. »Wir hatten uns verirrt. Wir kamen aus diesem Tunnel oder dieser Gasse, oder was immer das gewesen ist, und standen plötzlich irgendwo mitten in der Stadt. Wir mussten erst einmal herausfinden, wo genau. Aber in dieser Nacht ging alles drunter und drüber. Wir haben nichts mehr von euch gehört oder gesehen. Von keinem von euch. Wir wussten nicht, ob ihr diesen Teshzauberer erledigt hattet. Wir hatten keine Ahnung. Ihr habt ihn erledigt, oder?
    Jedenfalls, wir brauchten ziemlich lange, bis wir zum Kollektiv zurückgefunden hatten. Man musste verdammt auf der Hut sein. Als wir dann hörten, du hättest die Stadt verlassen – nein, ich mache dir keinen Vorwurf, Gevatter, du konntest nicht wissen, dass wir kommen –, wollten wir zum Rat zurückkehren.
    Also haben wir uns hinausgeschmuggelt, und dann ist Freund Drogon hier zwei Tage lang verschwunden und kommt mit seinen Freunden wieder.«
    »Es gibt nicht viele von uns Langreitern«, erklärte Drogon Cutter. »Man kann die Nachricht ausstreuen, dass man sie sucht. Ich weiß, wo ich sie finden kann. Und sie schulden mir einen Gefallen.«
    »Wo sind sie jetzt?«
    »Die meisten sind schon wieder fort. Die anderen reiten morgen in der Frühe.

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