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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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noch er­schreckten.
    Seine Träume waren angefüllt gewesen mit den vertrau­ten Gefühlen, benachteiligt, isoliert, schuldig und so weiter zu sein, hatten sich aber unerklärlicherweise auch um große
    Mengen Matsch gedreht. Durch die Fähigkeit der Nacht, al­les in die Länge zu ziehen, hatte sich der Alptraum über Matsch und Einsamkeit scheinbar über angsterregende, un­vorstellbare Zeiten erstreckt und war erst mit dem Auftau­chen schleimiger Wesen mit Beinen zu Ende gegangen, die auf dem schleimigen Meer gekochen waren. Das war nun endgültig zu viel gewesen, und er war in kaltem Schweiß gebadet aus dem Schlaf hochgeschreckt.
    Die ganze Geschichte mit dem Matsch war ihm zwar ko­misch vorgekommen, aber das Gefühl, benachteiligt, isoliert und vor allem gekränkt und gezwungen zu sein, rückgän­gig zu machen, was getan worden war, das alles hatte in sein Inneres bereitwillig Eingang gefunden.
    Sogar die schleimigen Wesen mit Beinen kamen ihm merkwürdig bekannt vor und tickten gereizt im Hinter­stübchen seines Gedächtnisses herum, während er sich ein spätes Frühstück zubereitete, ein Stück Grapefruit und et­was chinesischen Tee, seinem Blick gestattete, eine Zeitlang müßig auf dem Kunstteil des
Daily Telegraph
zu verwei­len, und dann ziemlich ungeschickt den Verband an seiner verletzten Hand wechselte.
    Als er mit diesen kleinen Tätigkeiten fertig war, wußte er nicht recht, was er als nächstes tun sollte.
    Er war imstande, die Ereignisse der vergangenen Nacht mit einer kühlen Gelassenheit zu betrachten, wie er sie nicht erwartet hätte. Es war richtig gewesen, es war korrekt getan worden. Aber es brachte keine Lösung. Alles, was wichtig war, mußte noch getan werden.
    Was alles? Ihm mißfiel die merkwürdige Art, wie ihm die Gedanken kamen und wieder entwischten.
    Normalerweise würde er um diese Zeit zu seinem Club rüberhuschen. Und gewöhnlich tat er das auch in dem woh­ligen Gefühl, daß es viele andere Dinge gab, die er eigent­lich tun müßte. Jetzt gab's nichts zu tun, und das ließ ihm die Zeit, die er dort oder anderswo verbrachte, oft ein biß­chen lang erscheinen.
    Wenn er hinginge, würde er tun, was er immer tat, sich ein Gin Tonic und ein bißchen leichte Konversation gönnen, und dann seinen Augen gestatten, vornehm auf den Seiten von
Times Literary Supplement, Opera
und
The New Yorker
zu verweilen, oder was ihm sonst so in die Hände kam, aber es gab keinen Zweifel, daß er das neuerdings mit weniger Verve und Freude als früher tat.
    Dann wäre da das Mittagessen. Heute hatte er - wieder mal - keine Verabredung fürs Mittagessen und wäre des­halb wahrscheinlich in seinem Club geblieben und hätte eine zart gegrillte Seezunge mit petersiliengarnierten, zu Matsch zerkochten Kartoffeln gegessen, gefolgt von einem Riesenberg Biskuitauflauf. Ein, zwei Gläser Sancerre. Und Kaffee. Und dann der Nachmittag, mit allem, was er auch bringen mochte.
    Aber heute fühlte er sich merkwürdigerweise genötigt, das nicht zu tun. Er spannte die Muskeln in seiner verletzten Hand, goß sich noch eine Tasse Tee ein, besah sich mit son­derbarer Gemütsruhe das große Küchenmesser, das noch immer neben der chinesischen Teekanne lag, und wartete einen Augenblick, um zu überlegen, was er als nächstes tun solle. Was er tatsächlich als nächstes tat - er ging nach oben.
    In seiner formalen Perfektion war sein Haus ziemlich kühl und sah genauso aus, wie Leute, die sich nachgemachte Stil­möbel kaufen, nur zu gern ihre Häuser aussehen ließen. Ab­gesehen natürlich von der Tatsache, daß hier alles echt war - Kristall, Mahagoni und Wilton - und nur so aussah, als wäre es nachgemacht, weil in nichts von allem Leben war.
    Er ging hinauf in sein Arbeitszimmer, das der einzige Raum im ganzen Haus war, in dem keine sterile Ordnung herrschte, sondern hier war die Unordnung der Bücher und Papiere aus Nachlässigkeit steril. Eine dünne Staubschicht hatte sich über alles gelegt. Michael war seit Wochen nicht mehr darin gewesen, und die Putzfrau hatte die strikte An­weisung, es völlig sich selber zu überlassen. Seit der letzten Nummer von
Fathom
hatte er hier nicht mehr gearbeitet. Natürlich nicht der wirklich letzten Nummer, sondern seit der letzten richtigen Nummer. Der letzten Nummer, soweit sie
ihn
betraf.
    Er stellte seine chinesische Teetasse in den feinen Staub und inspizierte seinen angejahrten Plattenspieler. Darauf fand er eine angejahrte Platte mit irgendwelchen

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