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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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sagte Ri­chard kühl.
    »Nein, du wirst mich leider entschuldigen müssen«, er­widerte Dirk. »Das Rätsel ist gelöst, und die Lösung ist so erstaunlich, daß ich ein siebenjähriges Kind auf der Straße fragen mußte, um sie zu erhalten. Aber es ist zweifelsfrei die richtige Lösung, absolut zweifelsfrei. >Wie lautet also die Lö­sung?< fragst du mich, oder würdest du mich vielmehr fra­gen, wenn du ein Wort dazwischenschieben könntest, was du nicht kannst, und so will ich dir die Mühe ersparen und an deiner Stelle die Frage stellen und sie auch beantwor­ten, indem ich dir sage, daß ich dir die Lösung nicht sagen werde, weil du mir nicht glauben wirst. Ich werde sie dir aber zeigen, und zwar noch heute nachmittag.
    Du kannst dich indessen darauf verlassen, daß sie alles erklärt. Sie erklärt den Trick. Sie erklärt den Zettel, den du gefunden hast - und der für mich die Sache restlos geklärt haben sollte, aber ich war zu blöd. Und sie erklärt, wie die fehlende dritte Frage lautete, oder vielmehr - und das ist der wesentliche Punkt -, wie die fehlende erste Frage lau­tete!«
    »Welche fehlende Frage denn?« rief Richard, den die plötzliche Pause verwirrte und der mit dem ersten Satz, nach dem er grapschen konnte, dazwischenging.
    Dirk sah ihn verständnislos an, als wäre er von allen gu­ten Geistern verlassen. »Die fehlende Frage, die Georg III, gestellt hat, natürlich«, sagte er.
    »Wem gestellt hat?«
    »Na, dem Professor«, sagte Dirk ungeduldig. »Hörst du eigentlich überhaupt nicht mehr hin, wenn du was sagst? Das Ganze war doch sonnenklar!« rief er und schlug mit der Hand auf den Tisch. »So sonnenklar, daß das einzige, was mich daran hinderte, die Lösung zu erkennen, die unbedeu­tende Tatsache war, daß sie
vollkommen unmöglich
war. Sher­lock Holmes hat gesagt, wenn man das Unmögliche elimi­niert hat, dann muß, was übrig bleibt, so unwahrscheinlich es auch ist, die Antwort sein. Ich dagegen möchte das Un­mögliche nicht eliminieren. Na denn. Laß uns gehen.«
    »Nein.«
    »Was?« Dirk blickte zu Susan hoch, von der dieser un­erwartete - oder zumindest für ihn unerwartete - Wider­spruch gekommen war.
    »Mr. Gently«, sagte Susan in einem Ton, mit dem man hätte einen Schlüssel feilen können, »warum haben Sie Ri­chard absichtlich zu der falschen Annahme verleitet, daß er von der Polizei gesucht wird?«
    Dirk zog die Augenbrauen kraus.
    »Aber er wird von der Polizei gesucht«, sagte er, »und wird es immer noch.«
    »Ja, aber nur, um Fragen zu beantworten! Nicht, weil er unter Mordverdacht steht«
    Dirk schlug die Augen nieder.
    »Miss Way«, sagte er,. »die Polizei ist interessiert zu wis­sen, wer Ihren Bruder ermordet hat. Ich, mit dem allergröß­ten Respekt, nicht. Es mag sich freilich herausstellen, daß die Frage mit dem Fall in Zusammenhang steht, aber es kann sich genausogut herausstellen, daß es einfach ein Irrer war. Ich wollte wirklich wissen und suche noch immer verzwei­
    felt zu erfahren,
warum Richard gestern abend in Ihre Wohnung geklettert ist

    »Das habe ich dir doch erzählt«, protestierte Richard.
    »Was du mir erzählt hast, ist unerheblich - es beweist nur die entscheidende Tatsache, daß du selber den Grund nicht kennst! Herr du meine Güte, ich dachte, ich hätte dir das am Kanal deutlich genug demonstriert!«
    Richard war kurz vorm Kochen.
    »Es war mir vollkommen klar, als ich dich beobachtete«, fuhr Dirk fort, »daß du kaum eine Ahnung von dem hat­test, was du gerade tatest, und absolut kein Interesse an der Lebensgefahr, in der du schwebtest. Beim ersten Hinsehen dachte ich, es handele sich bloß um einen hirnlosen Räuber bei seinem ersten und sehr wahrscheinlich letzten Einbruch. Aber dann sah die Gestalt zurück, und ich bemerkte, daß du es warst - und ich kenne dich als intelligenten, vernünf­tigen und zurückhaltenden Menschen. Richard MacDuff? Der Kopf und Kragen riskiert, indem er nachts leichtsin­nigerweise an Dachrinnen hochklettert? Es schien mir, du würdest dich nur derart fahrlässig und extrem verhalten, wenn du über etwas von entsetzlicher Wichtigkeit äußerst beunruhigt wärst. Stimmt das nicht, Miss Way?«
    Er schaute Susan durchdringend an, die sich langsam setzte und ihn mit einer Bestürzung im Blick ansah, die besagte, daß er sein Ziel getroffen hatte.
    »Und dennoch, als du heute früh zu mir kamst, erschienst du völlig ruhig und gefaßt. Du hast mit mir völlig vernünf­tig diskutiert, als ich

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