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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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Wrack eines Landungsbootes stand, studierte er den Drachenmann noch einen Augenblick länger, ehe er sich der Wildnis zuwandte, die sich vor ihnen ausbreitete. Jetzt, wo das Gras Knospen bekam, zeigte sich die zuvor grüne Landschaft in Schattierungen von Rot, Weiß, Gelb und metallischem Gold. Die blühenden Gräser schwankten jedoch und signalisierten, dass etwas näher kam.
    »Okay, wen haben wir da draußen?«, fragte er. Er hatte eine recht gute Vorstellung davon, wollte jedoch die Bestätigung hören.
    »Soldaten«, antwortete Narbengesicht und kam Gant zuvor.
    Gant sah den Drachenmann an. »Sieht so aus, als wäre die komplette Armee der Theokratie im Anmarsch.« Er blickte von einer Seite zur anderen. »Wir sind nicht schnell genug, um sie zu umgehen.«
    »Wir gehen einfach hindurch«, sagte Narbengesicht unvermittelt.
    Cormac blickte auf die Tausende von Drachenmännern hinab, die rings um die Landungsboote und im Flötengras der Umgebung versammelt waren. Keiner von ihnen unterschied sich von dem Narbengesicht, dem Cormac ursprünglich begegnet war, und viele schienen einen ähnlichen Appetit aufzuweisen. Sie hatten verkohlte Leichen zwischen den verbrannten Landungsbooten gefunden und offensichtlich entschieden, das Fleisch nicht verkommen zu lassen. Diese Raubtierszene hätte ungeheuer primitiv gewirkt, wären da nicht andere Drachenmänner gewesen, die gewandt und fachkundig die Waffen überprüften, die sie ebenfalls gefunden hatten. Cormac fürchtete, dass sich Mika von ihrer Faszination über die Grenzen vernünftiger Vorsicht hinwegtragen ließ, während sie zwischen ihnen herumlief, sie mit Sensoren abtastete und es manchmal sogar riskierte, ihnen Gewebeproben zu entnehmen. Aber andererseits fürchtete sie sich inzwischen auch nicht mehr so vor Verletzungen und verließ sich auf die fremdartigen Mechanismen, die in ihrem Körper tätig waren.
    »Welch passenden Zeitpunkt du für deine Rückkehr gewählt hast«, sagte er zu Narbengesicht.
    Der Drachenmann grunzte und musterte seine Artgenossen; dann schien etwas von innen her mit einer Kralle nach ihm zu greifen, und er zischte, ehe er sich wieder Cormac zuwandte.
    »Du wirst mich am Leben lassen«, sagte der Drachenmann wie ein Echo zu den Worten Draches, und Cormac fragte sich, ob hier wirklich Narbengesicht redete.
    »Polis-Gesetze.« Cormac deutete auf die versammelten Drachenmänner. »Es war ein konkretes Einzelwesen, das sich Verbrechen gegen die Polis schuldig gemacht hat, aber ich sehe kein solches Einzelwesen hier.«
    Und so war es. Ehe sie eifrig ihre Instrumente aufsammelte, hatte ihm Mika erklärt: »Da haben wir die fehlenden fünfzig Prozent von Drache, jetzt wissen wir, was er meinte, als er von Sterben und Leben zugleich sprach.«
    Cormac wandte sich weiter an Narbengesicht: »Wozu sich die ECS entschließt, das ist zurzeit jedoch irrelevant, und nach wie vor kann es zum Genozid kommen.« Er deutete zur Occam Razor hinauf, ehe er auf den Erdboden hinunterkletterte. Narbengesicht und Gant folgten ihm schnell, und alle drei gesellten sich zu Thorn und Fethan, die sich mit Hilfe von Thorns teilweise zerlegtem Funkhelm Gespräche anhörten.
    »Was haben Sie da?«, erkundigte sich Cormac.
    »Nur Sprechfunk«, erklärte Thorn. »Lellan schickt ihre Armee in die Höhlen zurück. Einige ihrer Kommandeure protestieren, tun aber, was ihnen gesagt wurde. Wie es scheint, sieht Lellan keinen Sinn darin, die Truppen auf der Oberfläche zu halten. Nach einigen Worten zu urteilen, die ich aufgeschnappt habe, fehlt es ihnen wahrscheinlich an genug Vorräten, um noch viel länger oben zu bleiben. Was ist mit Ihnen?«
    Es war Gant, der antwortete. »Die gesamte Armee der Theokratie ist hierher unterwegs und viel zu schnell, als dass wir sie noch umgehen könnten.«
    »Die ganze von Skellor übernommene Armee der Theokratie«, ergänzte Cormac.
    Thorn nickte und blickte zu der bedrohlichen Form am Himmel hinauf. »Warum tut er das? Warum äschert er nicht einfach den ganzen Planeten ein?«, fragte er.
    Cormac folgte seinem Blick und sagte: »Ich denke, er möchte uns aus irgendeinem Grund lebend erwischen, um uns zu benutzen oder mit uns zu spielen oder was immer. Ich weiß nicht, aus welchem Grund er sonst hier herumtrödeln könnte.«
    »Also gar nicht so furchtbar allmächtig«, stellte Thorn fest.
    »Wohl nicht«, pflichtete Cormac ihm bei. »Noch Mensch genug, um seine Feinde leiden sehen zu wollen, und stolz genug, um prahlen zu wollen. Hoffen wir

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