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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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nicht tun. Immerhin hast du behauptet, es sei mein Kind. Demnach werde ich die Verantwortung dafür übernehmen, wie es von mir erwartet wird.“
    „ Obwohl ich mich ungeheuer geschmeichelt fühle, dass du dich dazu herablassen willst, mich zu heiraten …“
    „ Was soll das heißen, ich lasse mich herab? Ich verstehe nicht, wo dein Problem liegt.“
    „ Das glaube ich dir. Nur hat man immer eine Wahl. Außerdem finde ich, dass es deinem Antrag ein wenig an Begeisterung mangelt. Du willst es nicht wirklich. Es ist nicht im Geringsten dein Wunsch, Ehemann oder Vater zu werden. Und ich bin mir zu schade dafür, der Mühlstein an deinem Hals zu sein.“
    Er blickte sie an, wie er es zuvor nie getan hatte. Seine Mundwinkel zuckten und die Augen funkelten zornig.
    „Zum Donnerwetter!“, brauste er auf und Alicia wurde blass. „Mach dich darauf gefasst, dass ich um das kämpfen werde, was ich haben will.“
    Damit war also die Schlacht eröffnet. Sie konnte ihn nicht zur Liebe zwingen. Doch genauso gut wusste sie, dass sie es nicht ertragen könnte, seinen Namen zu tragen und sein Kind zu bekommen, ohne zumindest so etwas wie Zuneigung von ihm zu erhalten.
    „Du hast mit mir geschlafen, weil du dir sicher warst, es würde keine unliebsamen Folgen nach sich ziehen. Und nun glaubst du, mich heiraten zu müssen, weil sich die Ärzte geirrt haben. Was ist mit deinen Gefühlen?“
    „ Gefühle? Was soll damit sein? Ich mag dich, das solltest du inzwischen bemerkt haben. Nichtsdestotrotz wirst du mich nicht dazu bringen, etwas zu empfinden, das ich nicht will. Du redest von Liebe?“ Er stieß einen verächtlichen Lacher aus. „Danach solltest du besser nicht bei mir suchen. Mein Titel ist alles, was ich dir und dem Kind geben kann. Ach ja, selbstverständlich auch mein Geld und eine nervige Großfamilie. Es wird euch also an nichts fehlen.“
    Sie schloss die Augen, damit er ihre Tränen nicht bemerkte. Er hatte nichts begriffen. Es wird euch an nichts fehlen. Dabei dachte er im Traum nicht daran, ihr das Wichtigste auf dieser Welt zu geben. Das Einzige, was ihr wirklich fehlte, seit ihr Vater sie verlassen hatte.
    „Nein, Manuel. Das ist nicht notwendig. Ich werde nicht heiraten, bloß weil ich schwanger bin. Immerhin leben wir im einundzwanzigsten Jahrhundert, schon vergessen? Ich kann mich sehr gut selber versorgen. Mich und ein Kind ebenfalls. Wir sind weder an deinem Namen noch an deinem Geld interessiert.“
    „Nun, vielleicht habe ich m ich nicht richtig ausgedrückt.“ Er schlenderte durch den Raum und ließ sich auf der Bettkante nieder, um seine Schuhe zuzubinden. „Es ist ganz einfach so, dass ich eine Frau brauche. Ich kann sehr wahrscheinlich nicht mehr zur See fahren, nicht mit diesem Bein, obwohl es schon beweglicher geworden ist und nicht mehr so oft schmerzt, trotzdem werde ich wohl oder übel hierbleiben müssen. Ich bin alt genug zum Heiraten, wenngleich ich mir mit dreißig durchaus noch ein paar vergnügliche Jahre in Freiheit vorgestellt hatte, aber mitunter geht nicht jeder Plan auf. Und“, ein schiefes Grinsen spielte um seinen Mund, „vermutlich warten bereits eine ganze Menge Leute darauf, dass ich meinen Pflichten als Graf nachkomme – allen voran meine mam . Und Damien natürlich, der sicher sein will, endlich die Verantwortung für Sean Garraí los zu sein. Und dessen sicher sein kann er erst dann, wenn ich einen Erben vorweisen kann. Noblesse oblige. “
    „Deine Pflichten als Graf , ich verstehe“, murmelte Alicia tonlos vor sich hin. Mehr war es nicht für ihn. Ein notwendiges Übel, dem er sich stellen würde, wenngleich er es nicht wollte.
    Sie rutschte ein Stück zurück, als er sich zu ihr umwandte und erklärte: „So antiquiert es auch klingen mag, es ist einfach so. Als der Erbe von Sean Garraí habe ich die Pflicht, für einen Nachfolger zu sorgen. Das kann ich nun abhaken. Ein Kind, welches innerhalb einer Ehe geboren wird, gilt automatisch als das des Ehemannes. Sollte sich also entgegen deiner Beteuerungen irgendwann herausstellen, dass ich nicht der biologische Vater gewesen sein kann, werde ich dennoch als der Vater in den Papieren geführt. Und dazu musst du meine rechtmäßige Ehefrau werden.“
    Er hätte sie ebenso gut schlagen können . Die Enttäuschung über sein mangelndes Vertrauen stand dermaßen deutlich in ihrem Gesicht, dass er sich bis ins Innerste von unsichtbaren Fäden zu ihr hingezogen fühlte. Er streckte die Hand aus, sie indes schüttelte

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