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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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voller Selbstverachtung, Gewissensbisse und Frustration durch die Halle und die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Unter der heißen Dusche, mit der sie die Ereignisse des Abends von sich abzuwaschen versuchte, ließ sie ihren Tränen endlich freien Lauf.
     
    „Wann zum Teufel wirst du endlich diese verdammte Tür abschließen?“, hörte sie Manuel motzen, noch während die verdammte Tür, die zur Diskussion stand, aufflog.
    Sie kam nicht dazu, seine Frage zu beantworten. Bei seinem plötzlichen Auftauchen hatte sie tief Luft geholt und von da an schien sie völlig vergessen zu haben, wie man atmete, ganz zu schweigen davon, wie man auch nur einen Ton von sich gab. Es war in dem Moment passiert, in dem sich ihre Blicke trafen.
    Er hatte offensichtlich dasselbe Problem, denn er hatte das letzte Wort kaum herausgebracht, und es folgten auch keine weiteren Worte. Er stand da und umklammerte mit einer Hand den Türgriff, während er die andere flach gegen die Wand des Korridors presste und sich lediglich ins Zimmer beugte. Genau bis dahin war er gekommen, als er sie gesehen hatte. Und er rührte sich nicht aus dieser Haltung – zumindest rührte sich sein Körper nicht. Seine Augen dagegen glitten über jeden Zentimeter ihres Körpers
    Der überraschte Ausdruck in ihrer Miene machte zunehmender Verärgerung Platz. „Was?! Was willst du denn noch? Du hast mir deinen Standpunkt deutlich gemacht und es gibt nichts mehr dazu zu sagen. Du interessierst dich nicht für mich. Schluss. Aus.“
    „ Um es ein für alle Mal klarzustellen, du bist die erste Frau seit langem, die mich interessiert. Und jetzt zeig mir dein Auge.“
    „Warum?“ Unwillkürlich tastete sie über die geschwollene Wange. „Es ist nichts weiter. Tut nicht mal sonderlich weh.“
    „ Lüg mich nicht an. Ich habe Eis aus der Küche mitgebracht. Für den Bluterguss.“
    Er versetzte der offenen Tür einen Tritt, sodass sie zuschlug. Mit großen Schritten durchquerte er das Zimmer und kam auf sie zu. Alicia bemerkte, dass er die Zähne vor Schmerz aufeinanderbiss. Augenblicklich war ihre Verärgerung verflogen und machte Schuldbewusstsein und Reue Platz. Sie hätte auf ihn warten müssen. Sie hatte beim Aufstieg auf den Zauberhügel bemerkt, welche Probleme es ihm bereitete, sich bei Nacht zu orientieren, und dennoch keine Rücksicht genommen.
    Sanft schob er ihre Hand beiseite und drückte das Tuch mit dem zerstoßenen Eis leicht auf ihre Wange.
    „Au!“ Alicia kreischte auf. „Verdammt, Manuel! Ich kann dich zwar auch nicht leiden, trotzdem hätte ich nichts dagegen, wenn du ein bisschen vorsichtiger mit mir umgehen würdest!“
    Sein Herzschlag beruhigte sich etwas, nachdem er ihr misshandeltes Gesicht eingehend inspiziert hatte. Mit Wut konnte er besser umgehen als mit Angst, also b elferte er ungehalten: „Da draußen läuft irgendein Psychopath rum, der es auf dich abgesehen hat, doch du bist so leichtsinnig, nicht einmal deine Tür abzuschließen. Und dann überrascht es dich, dass ich nicht ruhig zusehen kann, wenn du in Stück gerissen wirst?“
    „Darum geht es dir also ? Du bist gekommen, um mir Vorwürfe zu machen? Wolltest du mir zeigen, wie dumm es von mir war, allein durch die Nacht zu spazieren? Und ich dachte schon, du hättest es dir anders überlegt.“
    Seine Anspannung war an der straffen Haltung seiner Schultern abzulesen. In diesem Moment ging ihr auf, dass sie nicht die geringste Lust verspürte , ihm auszuweichen. Sie war auf Gewalt gefasst und, so wahr ihr Gott helfe, sie würde sich ebenfalls gegen Manuel zur Wehr zu setzen wissen.
    Mit einem Fluch, den er als Kind von Ean gelernt und mit Hilfe seines Chiefs perfektioniert hatte, s treckte er die Hand nach ihr aus.
    „Ich war in der Annahme, du wolltest übermorgen mit den Kindern ins Meeresaquarium nach Dingle fahren“, erwähnte sie beiläufig.
    „Das werde ich auch “, bestätigte er und sah Alicia mit einem Ausdruck absoluter Verwirrung an. „Wie kommst du jetzt darauf?“
    Ihr Blick hätte Titan zum Schmelzen bringen können. „W eil du, wenn du deine Finger nicht bei dir behältst, bis dahin noch auf der Intensivstation liegen wirst.“
    Doch j eder Gedanke an Gegenwehr verflog in dem Augenblick, als sich seine Lippen auf ihren Mund senkten. Sie spürte seine Finger, die über ihr Haar strichen. Über ihren Nacken und ihren Rücken hinab. Atemlos griff sie nach seiner Krawatte, riss an den Knöpfen seines Hemdes. Und war Sekunden später so nackt wie er, um mit ihm

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