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Der Erdrutsch (German Edition)

Der Erdrutsch (German Edition)

Titel: Der Erdrutsch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer
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Pflaster schnell versorgt und
Luise ging auf ihr Zimmer, um die Klamotten los zu werden und sich zu
waschen. Johan blieb noch einen Moment bei Paul, huschte dann aber
auch über den Flur in sein Zimmer.
    Gerade hatte Johan sich den Schlafanzug angezogen, als es an die
Balkontür klopfte. Paul stand in Shorts draußen. Johan öffnete die
Tür.
    „ Danke“,
sagte Paul.
    „ Wofür?“,
entgegnete Johan.
    „ Für
die Hilfe gerade am Berg. Alleine wäre ich da nicht runter gekommen.
Du bist ein echter Freund.“ Er umarmte Johan, bevor er wieder in
seinem Zimmer verschwand.

16. Kapitel
    „ Kann ich heute hier
bleiben? Die anderen haben schon gefragt und die dürfen.“
    Johan saß am nächsten Morgen mit seinen Eltern am Frühstückstisch.
Luise hatte den Vorschlag gemacht, sie könnten doch mal einen Tag
gemeinsam ohne ihre Eltern verbringen.
    „ Klar
kannst du das“, antwortete sein Vater prompt.
    Seine Mutter war ein bisschen skeptisch: „Was wollt ihr denn
machen?“, fragte sie.
    „ Keine
Ahnung. Das ist doch auch egal, oder? Wir sind ja keine kleinen
Kinder mehr.“
    „ Und
was wollt ihr zu Mittag essen?“
    „ Wir
können beim Schweigl-Hof Spaghetti essen. Krieg ich dafür ein
bisschen Geld?“
    „ Und
Luise bleibt auch hier?“, wollte sein Vater wissen. „Das kann ich
mir kaum vorstellen.“
    „ Naja,
ich habe ihrer Mutter erzählt, dass ihr schon zugesagt habt“, gab
Johan zu. „Sie will, dass wir im Ort bleiben. Das ist die
Bedingung. Ich finde das zwar albern, aber wir haben es versprochen.“
    Etwas später machten sich Johans Eltern auf den Weg zum Sessellift.
Luises Mutter bereitete sich auf einen Tag mit ihrer Schwester vor.
Elsbeth, die Journalistin, war schon ganz früh am Morgen
aufgebrochen und wollte dafür bereits am Mittag zurück sein. Sie
liebte es, im frühen Nebel spazieren zu gehen.
    Als Pauls Mutter ihren Rucksack in das Auto ihrer Schwester packte,
traf sie auf dem Parkplatz mit ihrem Mann zusammen. Er musste in die
Sonne blinzeln, um seine Frau zu sehen. Gerade als Johan und Luise
aus der Pension nach draußen kamen, begann sie zu reden.
    „ Du
hast doch heute diesen Termin in der Pension? Um zwei Uhr? Dann
kannst du ja mit den Kids etwas unternehmen. Wir sehen uns heute
Abend.“ Dann schritt sie an der Tür vorbei und verschwand im Flur.
Dabei streifte sie Luise und Johan beinahe.
    Sie blickten ihr nach, bis sie im Treppenhaus verschwunden war. Einen
Moment später trat auch Pauls Vater in die Pension. Paul stieß zu
den beiden.
    „ Was
machen wir denn jetzt?“, wollte der wissen.
    „ Was
haltet ihr davon, wenn wir den Weg oberhalb des Dorfes langlaufen. Da
können wir alles überblicken“, meinte Johan.
    Da die anderen einverstanden waren, machten sie sich auf den Weg. Sie
wurden von Pauls und Luises Müttern, die gut gelaunt im Auto saßen,
überholt. Nachdem die drei den Schotterweg verlassen hatten, gingen
sie einen schmalen Fußweg hinauf, wurden dann aber von einem
hupenden Auto am weiteren Aufstieg gehindert. Pauls Vater hielt an,
stieg aus dem Auto und rief ihnen zu, er fahre nun doch ins Tal, da
er einen Anruf bekommen habe. Das Treffen mit dem Kunden finde unten
in einem Restaurant statt. Sie sollten keinen Mist bauen, er sei am
Nachmittag wieder zurück. Er wartete die Antwort seines Sohnes nicht
ab, sondern stieg sofort wieder in sein Auto.
    Die drei stapften den Berg weiter hinauf. Die nächsten zwei Stunden
erkundeten sie die unterschiedlichen Wege oberhalb des Dorfes. Sie
kamen auch an dem abgebrannten Areal vorbei – einer der Wege führte
mitten hindurch. Johan interessierte vor allem die Anschuldigung von
Alois Lechner, der Unbekannte könne der Brandstifter sein.
    „ Wenn
der den Wald abgebrannt hat, um da eine Feriensiedlung zu bauen, dann
ist er der Besitzer des Grundstücks. Den Namen müssten wir doch
herauskriegen“, meinte er.
    „ Klar,
wir können ja den Lechner Alois einfach mal fragen: ´Wie heißt
doch gleich der Brandstifter, der das Grundstück oberhalb deiner
Pension besitzt?´“, antwortete Paul. „Der wird doch skeptisch,
wenn wir ihn fragen.“
    „ Wir
können ja bei unseren Eltern anfangen. Vielleicht weiß einer von
denen, wem es gehört“, entgegnete Luise.
    „ Guckt
mal, Elsbeth kommt schon wieder zurück“, sagte Johan. Sie befanden
sich weit oberhalb des Dorfes und hatten deshalb einen idealen
Überblick.
    „ Wir
notieren also: ´Elsbeth König kehrt zurück.´“ Paul war
amüsiert. „Was ihr alles seht. Dann

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