Der Eroberer
etwas Kupferfarbenes wahr. Er richtete sich auf, den Blick zur Tür gerichtet.
Ceidre stand auf der Schwelle.
Rolfe lächelte unmerklich. Wieder erstaunten ihn ihre Schönheit, ihre ungewöhnliche Haarfarbe, ihre verführerischen Rundungen. Vielleicht ist sie tatsächlich eine Hexe, dachte er belustigt, denn allein bei ihrem Anblick spannten sich seine Lenden … »Ihr besucht mich, Ceidre?«
»Ich bitte Euch, mir meinen Arzneibeutel wiederzugeben – Mylord.«
Rolfe vermied den Blick zur Truhe, wo das Kräutersäckchen auf seinen Sachen lag. »Er ist nicht hier«, versetzte er seidenweich.
Sie nestelte an ihrem Gewand. »Mylord, bitte, ich brauche die Arznei dringend … «
»Kommt zu mir, Ceidre.«
Sein sinnlicher Ton lähmte sie.
Sein Lächeln wurde lauernd. »Kommt zu mir.« Sie rührte sich nicht von der Stelle, erstarrt wie eine im Netz gefangene Lerche. »Dann gebe ich Euch den Beutel.«
Ceidre zögerte, ehe sie tapfer näher trat. Rolfe betrachtete sinnend den Schwung ihrer Hüften. Seine Lenden schmerzten. Sie blieb eine Armlänge vor dem Holzzuber stehen, beäugte ihn scheu und argwöhnisch. »Gebt sie mir jetzt.«
»Ach wirklich? Zuerst die Strafe.«
»Welche Strafe?«
»Für Eure Lügen.« Seine Stimme war immer noch wie Seide.
»Was verlangt Ihr von mir?«
»Kommt zu mir.«
Sie sah ihn gebannt mit großen Augen an.
»Es ist niemand da, um mir den Rücken zu waschen. «
Sie stieß den Atem hörbar aus.
»Kommt, Ceidre.«
Zögernd machte sie einen Schritt, dann besann sie sich, stand plötzlich hinter ihm und tauchte den Leinenlappen ins Wasser. »Ich will mein Amulett wieder«, verlangte sie und ließ das Tuch federleicht über seinen Rücken streichen.
»Nicht, wenn Ihr es nicht besser macht«, brummte er, beugte sich vor und entblößte seinen muskelgestählten Rücken von den Schultern bis zu den Hüften.
Ceidre starrte auf das nass glänzende, glatte, sehnige Fleisch. Sein Rücken war ohne Narben, im Gegensatz zu seiner Vorderseite. Sie hatte eine Narbe gesehen, die von seiner Hüfte schräg bis zur Brust lief, dazu ein halbes Dutzend kleinerer Narben. Ihr Herz schlug wild. Sie holte tief Luft und legte den Waschlappen an seinen Nacken.
Rolfes Körper versteifte sich unter ihrer Berührung. Und Ceidre durchströmte eine Hitzewelle. »Wascht mir den Rücken!« befahl Rolfe.
»Ja, Herr«, murmelte sie grimmig. »Doch wollte Ihr nicht lieber dass Lady Alice dies tut?« Mit aller Kraft schrubbte sie seine Schultern.
Er verzog das Gesicht, was sie nicht sehen konnte. »Sie ist nicht hier«, antwortete er seelenruhig. »Und Ihr seid hier.«
Sie schrubbte noch fester, hätte ihm am liebsten die Haut vom Fleisch gerieben.
»Ceidre«, warnte er.
Sie keuchte vor Anstrengung. Und plötzlich entdeckte sie den Beutel auf seinen Sachen. Sie schnellte hoch, war an der Truhe und packte ihr Amulett. Sie schaffte zwei Schritte zur Tür. Dann umfing seine große Hand ihren Unterarm, riss sie herum. Sein anderer Arm legte sich wie eine Eisenklammer um ihre Mitte. Zu keiner Bewegung fähig, wurde sie an seinen nassen, nackten Körper gepresst.
»Ihr spielt mit dem Feuer, Ceidre.«
Sie blickte wild in seine kalten blauen Augen, spürte seinen nassen Körper durch ihr Kleid. Ihre Brüste wurden schmerzhaft gegen seinen harten Brustkorb gedrückt.
Noch deutlicher aber spürte sie seinen Schaft, der heiß und hart an ihrem Leib pochte. Sie versuchte sich frei zu winden. Er zog sie nur hoch enger an sich. Ceidre japste.
»Ja, mit dem Feuer«, stieß er hervor. »Und nun die Strafe. « Er nahm ihren Mund in Besitz.
Sein Kuss war wild, grimmig und fordernd – ohne schmerzhaft zu sein. Ceidre versuchte, die gegen seinen Brustkorb zu stemmen. Das hätte sie nicht tun sollen. Sein Brusthaar kitzelte ihre Handflächen. Er knurrte wie ein Tier. Seine Zähne schlugen gegen die ihren. Mit einem kehligen Schrei versuchte sie sich frei zu winden, nur um wieder an seinen Körper gezogen zu werden.
»Nein!«
»O doch«, raunte er und sein glühender Blick drohte ihr die ohnehin benebelte n Sinne vollends zu rauben.
Sie nahm all ihre Kraft zusammen und begegnete seinem Blick voller Hass »Und was ist mit Alice?« spie sie ihm verzweifelt ins Gesicht. »Was ist mit Eurer Braut?«
Sein Gesicht verzog sich zu einer grausamen Grimasse, die seine Züge entstellte. »Ihr solltet meine Braut sein.«
Ceidre öffnete den Mund zu einer wütenden Entgegnung, doch alles, was sie hervorbrachte, war ein erstickter
Weitere Kostenlose Bücher