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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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kleiner Hickser, der wie »ulp« klang, ein besorgter Blick, dann ein paar tiefe Atemzüge – »nur für alle Fälle, nicht wahr.« Er torkelte in Richtung Küche davon und rief Logan über die Schulter zu: »Komm, ich hab noch ’ne Flasche Laga … Lagavulinin … linin … in …«
    »Bist du sicher, dass du nicht lieber eine schöne heiße Tasse Kaffee magst?«, fragte Logan, während er ihm nachging.
    »Whisky, Whisky, Whisky …« Zwei Bechergläser wurden aus dem Schrank über dem Wasserkocher hervorgeholt und klirrten wie kleine Kristallglöckchen, als Miller sie unbeholfen auf den Küchentisch stellte. Dann machte er sich auf die Suche nach der Flasche. Logan setzte inzwischen Wasser auf.
    »Weißt du, Laz«, kam die Stimme des Reporters aus den Tiefen der Speisekammer, »ich hab dich … hab dich eigentlich immer gemocht, ehrlich …« Er tauchte wieder auf und drehte den Korken aus einer halb vollen Flasche Single Malt heraus. »Du warst schon immer ’n ziemliches … ziemliches Arschloch, nicht wahr, aber du warst mein Kumpel.« Er ließ sich auf einen Küchenstuhl plumpsen und zog die Stirn in Falten. »Warum musstest du das alles versauen?«
    »Es ist einfach blöd gelaufen, Colin.« Logan warf einen Blick in die Spülmaschine, fand einen Becher und häufte Pulverkaffee und Zucker hinein, um dann das kochende Wasser daraufzugießen. »Ich habe nie gewollt, dass es dazu kommt. Das weißt du …«
    »Ta-taa!« Der Reporter riss sich den Handschuh von der rechten Hand und warf ihn auf den Tisch. Am Ringfinger fehlten die beiden obersten Glieder, am kleinen Finger alles oberhalb des mittleren Glieds. Die Stümpfe glänzten rosig. »Das juckt wie … wie die Sau manchmal …« Er schielte mit einem Auge auf die Flasche, zielte und ließ mindestens einen dreifachen Whisky in jedes Glas schwappen. Dann zog er den zweiten Handschuh aus, unter dem noch zwei glänzende Fingerstümpfe zum Vorschein kamen, und rieb sich damit über das stopplige Kinn.
    Logan stellte den Kaffee vor ihn auf den Tisch, doch der Reporter ignorierte ihn. Stattdessen griff er nach einem der großzügig eingeschenkten Whiskys und hielt das Glas hoch. »Auf das sonnige Scheiß-Aberdeen!« Er wartete, bis Logan das andere Glas gehoben hatte, und stieß mit ihm an. »Elendes Schafficker-Pack.«
    Zwanzig Minuten später schloss Logan Isobels Haustür von außen ab und warf den Schlüssel durch den Briefschlitz ein, während Miller schnarchend im Wohnzimmer auf der Couch lag. Zwei Dinge waren sicher: Colin würde morgen einen tierischen Kater haben, und Isobel würde ihn umbringen. Besser er als ich, dachte Logan grinsend und machte sich auf den Weg zurück in die Stadt.
    Er kam gerade einmal bis zum Queens-Cross-Kreisverkehr, ehe sein Handy losdudelte: Insch, der ihn wutschnaubend fragte, wo er denn eigentlich abgeblieben sei. »Heute ist mein freier Tag, Sir, ich …«
    » Wo sind Sie? «
    »Was? Queen Street, auf dem Weg zurück …«
    » Moment mal … « Im Hintergrund hörte Logan einen gedämpften Wortwechsel, konnte aber nichts verstehen. Schließlich meldete sich der Inspector wieder: » Bleiben Sie, wo Sie sind, ich schicke Ihnen einen Streifenwagen vorbei .«
    »Aber …«
    » Wir fahren nach Dundee. «
    Insch saß mit Logan im Fond und drückte ihm Unterlagen aus der Vergewaltigungsakte Macintyre in die Hand, während draußen die Schnellstraße Richtung Süden vorüberflog. Der Verkehrspolizist am Steuer gab sich redlich Mühe, den Geschwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge zu brechen, und überholte alles, was ihm vor den Kühler kam: Limousinen, Kombis, Sportwagen und Lkws. »Ich verstehe immer noch nicht, wieso wir alles stehen und liegen lassen und losrasen müssen«, meinte Logan, während er sich noch eine weitere Opferaussage in die Hand drücken ließ.
    Der Inspector warf ihm einen bösen Blick zu. » Wollen Sie etwa, dass Macintyre weiter frei herumlaufen und Frauen vergewaltigen kann? Je eher wir ihn schnappen, desto weniger Schaden kann das Schwein anrichten.«
    Wo er recht hatte … Logan las das Dokument durch, hatte aber Mühe, den Inhalt zu erfassen. »Sind Sie auch sicher, dass wir rechtzeitig wieder zurück sind? Ich muss nämlich …«
    »Zum letzten Mal, ja! Sie kommen schon rechtzeitig zu Ihrer blöden Party. Und jetzt passen Sie mal auf.« Er tippte mit einem fetten Finger auf die Papiere in Logans Hand. »Christine Forrester: Macintyres letztes Aberdeener Opfer.«
    Logan überflog das Formular. »Mein

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