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Der Esper und die Stadt

Der Esper und die Stadt

Titel: Der Esper und die Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine McLean
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Zu­satz­ste­cker!“
    Es kos­te­te mich drei Ver­su­che, den Vier­tel­dol­lar in den rich­ti­gen Schlitz zu ste­cken. Ich schob mich durch die Git­ter­dreh­tür und fiel auf Hän­de und Knie. Das, was ich tat, war über­haupt nicht in­ter­essant, denn es küm­mer­te mich nicht. Es war viel ein­fa­cher, das zu ver­fol­gen, was Lar­ry mach­te, denn sei­ne Ner­vo­si­tät er­zeug­te in sei­ner Um­ge­bung so et­was wie ein hel­les Licht, in des­sen Brenn­punkt er stand. Er kam mit ei­nem Sau­er­stofftank zu­rück­ge­lau­fen und öff­ne­te ihn. Es zisch­te nicht. Man hat­te den Ver­schluß nicht fest ge­nug zu­ge­dreht. Lar­ry ver­fluch­te den letz­ten, der den Tank be­nutzt hat­te. Sei­ne Auf­re­gung war lus­tig; sei­ne Wor­te er­zeug­ten ro­te Licht­blit­ze.
    Ich lach­te.
    Lar­ry zog noch ei­ne Fla­sche mit grü­nen Kap­seln aus der Ta­sche und kipp­te sie um. Eti­ket­ten über Eti­ket­ten wur­den sicht­bar; es wur­den im­mer mehr. Ich wuß­te, wie sie aus­sa­hen. Ich konn­te sie durch sei­ne Au­gen se­hen. Das war über­ra­schend. Sor­gen Sie da­für, daß der Pa­ti­ent sich un­un­ter­bro­chen be­wegt. Er soll her­um­lau­fen, große Men­gen Kaf­fee zu sich neh­men, Lärm aus­ge­setzt und in Ra­ge und Furcht ver­setzt wer­den. Stel­len Sie ihn ab­wech­selnd un­ter ei­ne hei­ße und ei­ne kal­te Du­sche – bis die Am­bu­lanz ein­trifft.
    „Oh, Schei­ße!“ sag­te Lar­ry. „Steh’ auf, du Hun­de­sohn! Du mußt hin und her lau­fen.“ Er half mir auf die Bei­ne und ver­such­te mich zum Ge­hen zu be­we­gen, aber ich tor­kel­te nur und war zu schwer für ihn. Wir fie­len bei­de hin. Schließ­lich jag­te Lar­ry wie­der durch die an­de­ren Räu­me. „Jack! Wee­ny! Per­ry! Wo, zum Hen­ker, steckt ihr denn al­le? Ich brau­che eu­re Hil­fe!“ Über­rascht blin­zel­ten ihn die an­de­ren an. Sie wa­ren ge­ra­de beim Bom­ben­bas­teln.
    „Wenn wir heu­te abend das Ding dre­hen wol­len, müs­sen wir die Bom­ben recht­zei­tig fer­tig ha­ben.“
    „Die bei­den größ­ten, Wee­ny und Per­ry …“ Lar­ry nahm sie mit. Wee­ny sah mir zu, wie ich auf­zu­ste­hen ver­such­te.
    „Stellt ihn hin, nehmt ihn mit in den Park raus“, sag­te Lar­ry ver­zwei­felt. „Sorgt da­für, daß er her­um­läuft.“
    Wee­ny lach­te. „Was ist denn los? Ist ihm schlecht?“
    „Er hat die Hälf­te der grü­nen Pil­len ge­fres­sen. Hebt ihn hoch.“
    Grun­zend ho­ben sie mich hoch. „Woll­te er sich um­brin­gen?“ frag­te der schlak­si­ge, pick­li­ge Wee­ny grin­send. Er schob sei­ne Schul­ter un­ter die mei­ne, nahm mei­nen tau­ben, rech­ten Arm und leg­te ihn sich wie einen Stiel um den Hals.
    „Ja.“
    „Er lernt da­zu. Halt’ ihn ge­fäl­ligst auch auf dei­ner Sei­te fest, Per­ry, du Ba­stard.“
    „Er soll im Park rum­lau­fen“, sag­te Lar­ry. „Ge­or­ge, nun drück’ doch mal die Bei­ne durch. Geh’! Bleib’ nicht ste­hen. Und be­vor du raus­gehst, streckst du dei­ne Füh­ler aus, Ge­or­ge. Gibt es je­man­den, der ge­ra­de an un­ser Ver­steck denkt?“
    „Nein. Aber sie wis­sen, wer Na­ga Ba­ku ist.“ Ich spür­te, daß die Po­li­zei nach ei­nem klei­nen Schwar­zen Aus­schau hielt, der kein an­de­rer war als der an­ge­mal­te Lar­ry. Sei­ne Ver­klei­dung war jetzt wert­los ge­wor­den.
    „Drück’ die Bei­ne durch, Ge­or­ge. Ihr habt nichts zu be­fürch­ten, wenn ihr ihn raus­bringt. Nun geh’ schon, Ge­or­ge; schlaf nicht ein.“ Die Hälf­te des Weges bis in den Park hin­aus muß­ten sie mich schlep­pen.
    „Laß ihn uns zu der Klip­pe da rü­ber­brin­gen“, sag­te Wee­ny. „Mar­schier’ wei­ter, Ge­or­ge.“ Als ich ihm auf den Fuß latsch­te, fluch­te er. „Per­ry, was hat das über­haupt für einen Sinn, wenn wir ver­su­chen, ihn wie­der wach zu krie­gen? Wenn er den gan­zen Tag über wach wä­re, wür­de er uns doch nur ein­sei­fen und die Bul­len ho­len, oder was meinst du? Und er wür­de uns al­le Kno­chen bre­chen.“
    „Wahr­schein­lich“, sag­te die an­de­re Stim­me aus der Dun­kel­heit her­aus. Per­ry, der Mit­läu­fer, leis­te­te sich nur sel­ten ei­ne ei­ge­ne Mei­nung.
    „Klar, ge­nau das wür­de er tun. Stimmt das et­wa nicht, Ge­or­ge? Willst du et­wa nicht zu den Bul­len

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