Der Esper und die Stadt
der Rettungsbrigade.“
Jack sagte gar nichts. Er arbeitete langsam vor sich hin und sah bedrückt aus.
„Aber was sollen wir machen, wenn George nicht da ist und uns nicht sagen kann, wo es sicher ist?“ fragte Nicholi. Sie warf einen Blick auf die in ihrem Einkaufsbeutel verstauten Bomben.
„Wir müssen uns eben auf unsere eigene Nase verlassen“, fauchte Weeny. „Beeilung! Wenn Larry in der Stadt ist, habe ich hier das Kommando.“
„Wie sollen wir ohne George wissen, ob wir überhaupt hierher zurückkommen können?“ sagte Nicholi. „Vielleicht findet die Polizei unser Versteck und wartet hier auf uns.“ Sie zögerte; die anderen schwiegen. Schließlich faßte sie einen Entschluß. „Ich nehme meine Juwelen und den guten Mantel mit. Ich will nicht, daß sie sie finden.“
Jack und Perry waren fertig zum Hinausgehen, aber sie sahen einander an und ließen ihre mit Bomben gefüllten Einkaufsbeutel sinken. „Sie hat recht.“
„Ich werde meine Tauchausrüstung mitnehmen. Vielleicht können wir uns nie wieder hier blicken lassen.“
„Ich nehme meine Klamotten auch mit!“
„Ihr spinnt wohl!“ rief Weeny. „Larry hat gesagt, daß wir eine halbe Stunde, bevor wir die Deiche in die Luft jagen, auf unseren Positionen sein müssen! Haltet euch gefälligst an seine Befehle, ihr Schwachköpfe. Es wird überhaupt nichts mitgenommen!“ Die anderen ignorierten ihn und gingen in die Tunnelräume, um ihre Sachen zu holen. Weeny hatte nicht die gleiche Macht über sie wie Larry. Als sie auseinanderliefen, schrie er hinter ihnen her: „Ich habe gesagt, daß nichts mitgenommen wird! Wir hauen jetzt auf der Stelle ab!“
Da sich niemand an seine Anweisungen hielt, blieb Weeny vor Wut zitternd allein zurück und schmiedete Rachepläne. Ihm kam die Idee, sämtliche Zeitzünder zurückzudrehen, damit die Bomben hochgingen, wenn die anderen sie noch schleppten und die auf der Karte mit einem X markierten Stellen, wo sie die Ladungen zünden wollten, damit das Meer das Land überspülte, noch nicht erreicht hatten.
Aber er hatte nicht genügend Zeit, seinen Plan in die Tat umzusetzen, denn die anderen würden nicht lange genug wegbleiben. Dennoch war Weeny der Meinung, daß sie einen solchen Tod verdient hätten.
Wenn Larry nicht da war, war er der Bandenführer. Die anderen hatten ihm zu gehorchen. Er stellte sie sich sterbend vor, wobei sie bedauerten, ihm nicht gehorcht zu haben.
Wie George Sanford gestorben war. Weeny setzte sich auf eine Kiste und dachte daran, wie er George das Messer in den Leib gestoßen hatte. „Ich will einen Besen fressen, wenn du nicht Spaß dabei hattest, dich mit Hilfe dieser Pillen aus dem Staub zu machen, George. Ich wette, du hast gar nicht gewußt, was passierte. Erst als ich dich mit dem Messer traf, ist dir ein Licht aufgegangen. Ich hoffe, daß du weißt, wer es getan hat! Ich hoffe, du hast dir alle Knochen gebrochen, als du von der Klippe fielst, daß du einen langsamen und schmerzhaften Tod hattest und an mich gedacht hast. Wenn du noch nicht ganz tot bist, hoffe ich, daß du jetzt meine Gedanken auffängst. Du hättest nicht über mich lachen dürfen. Niemand sollte über mich lachen.“
Er stellte sich George Sanford vor, wie er mit gebrochenen Knochen am Fuße des Abhangs lag. Wahrscheinlich bedauerte er jetzt, daß er Weeny ausgelacht hatte. Wenny lächelte. „In einer Woche wird keiner mehr wissen, daß es je einen George Sanford gegeben hat. Man wird dich vergessen. Und dafür wird man von mir reden – von William Weinard! Alle werden sich vor mir fürchten!“
In seinem Inneren tauchte ein Bild von George Sanford auf. Es lachte. „Was hast du getan? Mir ein Messer zwischen die Rippen geschoben? Du bist ja ganz schön von dir eingenommen,
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