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Der Experte: Thriller (German Edition)

Der Experte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Experte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Allen Smith
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bzgl. MATHESON u. HARRY BODDICKER mit der Behauptung, er sei von GEIGER (lebt Geiger???) verfasst und ihrem Sohn zugespielt worden. Sie verlangte zu wissen, was wir über Inhalt des Briefes wissen. Sie war wütend und aggressiv. Der Junge beantwortete Fragen einsilbig und war eindeutig nicht freiwillig anwesend.
    Ich sagte ihr, wir wüssten nichts (was der Wahrheit entspricht).
    Versucht ihr es bei den dreien noch einmal?
    Nur zur Klarstellung: Falls ja, möchte ich NICHTS davon wissen, und ihr seid verdammt noch mal wahnsinnig.
    Bowe schob McCormack das zweite Blatt zu, eine Kopie von Geigers Brief an Ezra. McCormack beugte sich tiefer zum Tisch herunter, als übte das Blatt eine magnetische Kraft aus. Er las laut vor.
    »›Morgen reise ich ab, ich verlasse das Land, und ich werde nicht zurückkehren. Ich werde versuchen, deinem Vater und Harry zu helfen. Sie stecken in Schwierigkeiten.‹« McCormack blickte auf. »Das könnte tausend Dinge heißen, Sir. Veritas Arcana und Matheson haben Feinde auf der ganzen Welt.«
    Bowes Finger begannen einen Trommelwirbel auf dem Tisch. »Das ist mir klar. Aber Geiger hat den Brief geschrieben. Damit sind es vom letzten Juli drei von drei, die darin verwickelt sind. Drei von drei macht mich nervös – und wie Sie wissen, gehört Nervosität zu den Gefühlen, die ich am wenigsten mag.«
    »Ja, das ist mir bewusst, Sir.«
    »Also, Mac … sagen Sie mir, ob Sie irgendetwas über die Sache wissen, was mir nicht bekannt ist.«
    »Nein, Sir, ich weiß nichts. Nach dem Hall-Desaster haben Sie sich sehr klar ausgedrückt: Hände weg von allen dreien, besonders von dem Jungen. Ich weiß von keiner Aktivität, die einen von ihnen betrifft.«
    Bowe seufzte. »Ist Soames da?«
    »Nein, Sir. Noch im Urlaub.«
    »Wo ist sie?«
    McCormack wappnete sich für die Explosion. »Das weiß ich nicht, Sir. Irgendein Familientreffen.«
    »Mir ist es scheißegal, ob sie mit dem Papst Rommé spielt! Finden Sie sie – und holen Sie sie an das beschissene Telefon!«
    »Jawohl, Sir. Mach ich«, sagte McCormack und hastete dankbar aus dem Zimmer.

32
    Das Konzept des Leides war von jeher verlockender als das Konzept des Todes. Leiden konnte komplex und vielgestaltig sein, im Blut, im Fleisch, im Geist stattfinden – mit offenem Ende, das Leben verändernd. Und vor allem: Leid konnte den Wunsch nach dem Tod wecken, während es andersherum nicht ging – denn der Tod war eine unmessbar kurze, eindimensionale Erfahrung. Ich bin … dann Nichts. Nicht einmal ein Bewusstsein des Nichts. In Begriffen von Bedeutung und Substanz war der Tod die seichteste aller menschlichen Erfahrungen.
    Das alles war Geiger nur zu bewusst, als er den Rasen überquerte, denn genau darum ging es heute.
    Er trat von dem Gras auf den steinernen Weg und ging zur Tür. Er klopfte dreimal. Der Wald sprach mit einer tiefen, weisen Stimme – und dann öffnete sich die Tür.
    Ein Fremder hätte auf den ersten Blick glauben können, dass auf Daltons Lippen ein feines Lächeln stand, doch ihre Härte erstickte jede Möglichkeit von Humor oder Wärme.
    »Geiger«, sagte er. »Wie gut, Sie zu sehen. Bitte, kommen Sie herein.«
    Dalton wich einige Schritte zurück, sodass zwischen ihnen drei Meter Abstand waren, und Geiger trat ein in eine Diele, in der drei Gänge zusammenliefen. Boden und Wände waren völlig schmucklos, in der Luft hing ein Geruch nach starkem Kaffee.    
    Ihre Blicke waren verhalten und reserviert. Sie hätten alte Freunde bei einem Wiedersehen nach vielen Jahren sein können, die zu spüren versuchten, ob sie noch etwas gemeinsam hatten. Erneut fiel Geiger Daltons Gewichtsverlust auf. Die Jochbeine, die Nase und die Überaugenwülste traten viel deutlicher hervor. Der Anblick erinnerte Geiger an den Kopf des Todes auf einem Albumcover der Grateful Dead.
    »Zehn Monate und ein Tag«, sagte Dalton. »Falls Sie sich das gefragt haben.«
    Geiger blickte in die Korridore, und Dalton grinste.
    »Sie möchten wissen, wo meine Wächter sind? Keine Sorge. Sie sind nicht weit.«
    »Ich will Harry und Matheson sehen.«
    »Selbstverständlich wollen Sie das. Sie wollen sehen, ob sie leben und wohlauf sind. Das verstehe ich. Nur eine kurze Weile, Geiger. Zuerst reden wir. Ein paar Minuten.« Dalton wies in einen Korridor. »Hier entlang. Es gibt frischen Kaffee.«
    Dalton wartete, bis Geiger sich in Bewegung gesetzt hatte, kehrte an die Tür zurück und schloss sie, dann folgte er Geiger mit mehreren Schritten

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