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Der Faktor X

Der Faktor X

Titel: Der Faktor X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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schätzen.
    Die Arkade, die er erreichte, bot ihm eine Menge Türen an. Diskan wählte die nächstliegende und trat ein in ein Leuchten, das so groß war, daß er für einen Augenblick völlig geblendet war. Dann zeigte ihm ein dünner Lichtfilter von oben, daß er sich in einem keilförmig angelegten Saal befand, dem schmalen Ende gegenüber. Das war alles, bloße Wände, nackter Fußboden, nichts!
    Er sah seinen hinkenden Begleiter an.
    »Was willst du?« fragte er, und seine Worte hallten von den nackten Wänden wider.
    Sie wollten etwas von ihm, und dieses Verlangen nach einer Handlung, die er nicht begriff, verwirrte ihn. Er mußte etwas unternehmen, das sie von ihm erwarteten. Aber sie gaben ihm keinen Anhaltspunkt, und die Spannung in ihm wurde größer, bis er laut aufschrie:
    »Ich weiß nicht, was ihr von mir wollt! Versteht ihr denn nicht? Ich weiß es nicht!«
    Der Aufschrei erleichterte ihn ein wenig –, oder hatten sie ihn von der Last ihres Wunsches befreit? Unruhe entstand. Diskan blickte über seine Schulter. So leise sie gekommen waren, gingen sie nun wieder, um ihn allein zu lassen. Allein! Er konnte es nicht ertragen, allein zu sein! Nicht hier!
    Diskan ließ seinen Beutel fallen, seine Keule.
    »Nein!« Er kniete, griff nach dem Hinkenden, entschlossen, diesen dazubehalten, komme was da wolle.
    Ein wütendes Zischen – Augen, die ihn anfunkelten, eine Ablehnung, die so eisig und so entschlossen war, daß Diskan wie erstarrt zusah, wie das Tier davonhumpelte. Diskan war allein.
    Der ganze Drude, den er seit seinem Erwachen am Morgen im Unterbewußtsein auf sich lasten gefühlt hatte, war nun von ihm genommen, aber sein Fehlen war so erschreckend, daß Diskan nicht die Kraft fand, sich zu bewegen. Irgend etwas Großes und Wundervolles hatte hier auf ihn gewartet. Und durch seine eigene Dummheit war es verloren. Die Logik sagte ihm, daß das nicht stimmen konnte, aber sein Gefühl hämmerte dagegen, daß es so war – daß es so war …
    Er griff nach seiner Keule, als er ein paar Spuren im Staub auf dem Boden erkannte. Keine klaren Abdrücke, aber irgend jemand, irgend etwas mußte vor ihm hier gewesen sein. Nur um etwas zu tun, folgte er ihnen.
    Wieder draußen, auf dem verdeckten Weg, zu dem die Stufen führten. Jahrhundertelang hatte sich hier der Staub angesammelt. Hie und da wuchsen größere Grasbüschel. Und die Spuren – jetzt viel größer – Stiefel! Zwei Paar, vielleicht auch drei – und da noch eine Stelle, wo sie jemand gekreuzt hatte. Drei – vier andere hier! Und wenn er Glück hatte, waren sie immer noch da!
    Diskan verfiel in leichten Trab. Die Spur führte um das Gebäude herum zu einer anderen Tür. Er stand davor und zögerte. Bald brach die Nacht an. Er mochte bei Dunkelheit nicht in dem Gebäude sein. Welche Erinnerungen, welche Geister mochten hier in die Träume eines Menschen eindringen? Er wagte nicht, noch einmal von Xcothal zu träumen, wie es einst war.
    Aber drinnen war Licht, ein dünnes, diffuses Leuchten, das aus keiner sichtbaren Öffnung drang. Spuren führten durch den Raum. Diskan folgte ihnen mechanisch. Schließlich stand er vor einer blanken Mauer, in der sie zu verschwinden schienen.
    Verwirrt legte er seine Hand auf die den Weg versperrende Fläche. Sie bewegte sich so leicht, daß er die Balance verlor und in einen Gang fiel, der ebenfalls schwach beleuchtet war. Hier hatte sich der Staub nicht so dick angesammelt; nur ein oder zwei Flecken markierten die Spur. Und der Gang war rund. Offensichtlich folgte er der Linie der äußeren Mauer.
    Diskan fuhr mit der Hand prüfend über die Wand zu seiner Linken, um vielleicht noch eine solche verborgene Öffnung zu entdecken. Er hatte richtig vermutet: ein zweiter Stein bewegte sich, und er schaute in einen brunnenartigen Schacht. Eine Wendeltreppe führte hinauf und nach unten. Nach unten würde er bestimmt nicht gehen. Aber nach oben – vom oberen Stockwerk aus konnte er wahrscheinlich die ganze Stadt überblicken und erfahren, wo er sich nun in Relation zu dem Sumpfufer befand, von dem er gekommen war. Diskan kletterte nach oben.
    Er tastete sich weiter und hatte keine Ahnung, wie hoch er sich eigentlich schon über der Straßenebene befand. Eine weitere Steintür öffnete sich auf einen breiteren Gang, dessen rechte Wand bogenförmig durchbrochen war, so daß er direkt hinaussah auf den wolkenverhangenen Abendhimmel. Ein frischer Wind blies herein, und Diskan trat an die Brüstung.
    Unter ihm breitete

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