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Der Falke des Lichts

Der Falke des Lichts

Titel: Der Falke des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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durch die Aussicht auf besseres Land hergelockt wurden. Auch einzelne Männer, die die Sehnsucht nach Krieg und Abenteuer nach Britannien zog. Sie alle wollten Land, um es zu bebauen, zu besitzen, um ihre niedrigen, rauchgeschwärzten Dörfer zu bauen. Viel vom besten Acker besaßen sie schon. Das alte Land der Cantii, die sanften Hügel und Wälder um das alte Herz und die Hauptstadt von Britannien. Das Land, das einmal dem uralten Stamm der Iceni gehört hatte. Die ältesten sächsischen Königreiche, Deira und Bernicia. All diese Länder gehörten ihnen, und es war nicht genug. Offiziell unterstanden sie dem Hohen König von Britannien, dem Nachfolger der Hohen Könige von Rom. Sie hatten ihm den gleichen Eid geschworen, den die britischen Könige schworen. Aber sie hatten nie daran gedacht, ihn zu halten.
    Und dann, im Juni, landete tatsächlich eine große Streitmacht von Sachsen an der südwestlichen, der »sächsischen«
    Küste. Sie nahmen das römische Kastell Anderida, sie verbündeten sich mit den südlichen Sachsen und schwenkten ins östliche Dumno-nia. Sie zerstörten alles, was ihnen in den Weg kam. Ihr Anführer war ein Mann namens Cerdic, und es hieß, er sei ein König, dem die Männer bis zu den Toren der Hölle folgten. Sie folgten ihm allerdings bis nach Dumnonia. Und was Cerdic und sein Stamm begonnen hatte, wurde von den anderen sächsischen Stämmen fortgeführt. Zuerst kamen die südlichen Sachsen, dann die Stämme der Angeln, der Juten, der Franken, der Friesen und Schwaben und überschwemmten die benachbarten britischen Königreiche, nicht nur, um zu plündern, sondern auch, um dort zu siedeln.
    Trotz dieser beunruhigenden Vorgänge wandten die Briten ihre Aufmerksamkeit nicht darauf, die Sachsen zu bekämpfen. Der Bürgerkrieg hatte jetzt an Gewicht gewonnen. Auch Blutfehden spielten mit, und es ging um Ehre und viel uralten Haß. Ein Mann läßt nicht plötzlich einen alten Haß für einen neuen fallen. Die Sachsen waren schon besiegt worden, und sie konnten auch noch einmal besiegt werden. Deshalb wurde der Bürgerkrieg fortgesetzt, und die Sachsen durften sich Teile der östlichen Marschen nehmen, während Cerdic begann, ein Königreich zu schmieden. Die westlichen Länder, wie zum Beispiel Gwynedd, das nicht an sächsisches Gebiet grenzte, freuten sich darüber, daß die britischen Feinde in Schwierigkeiten waren. Alle waren sich darüber einig, daß Dumnonia sowieso zu groß war, fast genauso groß wie eine der alten Provinzen. Es war gut, daß hauptsächlich das einzige neutrale Königreich unter der Invasion leiden sollte. Mein Vater ärgerte sich über die Sachsen und über diesen Cerdic. Aber er war überzeugt davon, daß er nach dem Krieg in der Lage sein würde, den Sachsen etwas von dem Land zu geben, das sie wollten, und daß man Cerdic, nachdem er Ehre und ein Königreich errungen hatte, bequem ermorden lassen konnte - denn es ist nicht sicher, große Führer unter den Feinden am Leben zu lassen. Und dann würde Britannien, wenn auch leicht in der Größe beschnitten, von Dun Fionn aus regiert werden.
    So hätte der Krieg mit einer leichten Verlagerung weitergeführt werden können, wenn durch die Invasion nicht ein weiterer Anwärter auf das Amt des Hohen Königs aufgetaucht wäre.
    Uthers Feldherr war Herr Artus gewesen, seit dieser einundzwanzig war. Uther hätte viele andere für diese Stellung auswählen können, nicht nur diesen einen von seinen vielen illegitimen Söhnen. Artus war fünfundzwanzig, als Cerdic einfiel, und er hatte die Sachsen während des ganzen Bürgerkrieges bekämpft. Nur von Dumnonia, einem einzigen von all den britischen Königreichen, war er unterstützt worden. Alle erkannten an, daß er ein brillanter Feldherr war, der intelligenteste und erfolgreichste seit Ambrosius Aurelianus, dem ersten Hohen König, nachdem die Legionen abgezogen waren. Und dennoch, niemand hatte erwartet, daß Artus in dem Kampf Partei ergreifen würde oder daß er in der Tat etwas anderes tun würde, als Sachsen zu bekämpfen. Aber als er sah, daß die Sachsen auf breiter Front einfielen, und als ihm klar wurde, daß die Briten ihren Bürgerkrieg nicht fallenlassen würden, um ihren gemeinsamen Feind zu bekämpfen - er dachte halb wie ein Römer, wenn es um solche Dinge ging -, da wurde er offenbar »provoziert«, etwas, vor dem meine Mutter gewarnt hatte.
    Er ritt mit dem königlichen Heerbann nach Camlann, der königlichen Festung, und ließ seine einsame Stellung

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