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Der Falke des Lichts

Der Falke des Lichts

Titel: Der Falke des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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Töte.«
    »Sehr gut«, sagte Aldwulf. »Aber sag deinem Herrn, wenn er den Hohen König Artus nicht umbringt, nachdem ich ihm das Opfer und das Schwert gegeben habe, dann will ich, der Flammenträger, so viele seiner Art aussuchen, wie ich kann, und ich werde sie vernichten, bis er bedauert, daß er mich betrogen hat. Dich aber vernichte ich zuerst. Bezweifelst du, daß ich die Wahrheit rede, Dämon?«
    Die Runen selbst zuckten zu einem neuen Muster zusammen. »Der Handel. wird geschlossen werden.«
    »Also dann in zwei Wochen«, sagte Aldwulf und erhob sich abrupt. Er blies die Kerze aus. Sofort verschwand der Schatten. Der Körper schwang langsam aus. Aldwulf ging zu einer Wand hinüber, so daß ich ihn nicht mehr sehen konnte, und ich hörte, wie er einen Feuerstein anschlug. Kurz danach flammte eine Fackel auf, und Aldwulf ging damit auf die andere Seite des Raumes, um die zweite Fackel an der anderen Wand anzuzünden. Er betrachtete die Leiche und das Muster auf dem Fußboden, dann blickte er zu Cerdic auf und lächelte.
    »Siehst du, König der Westsachsen?« fragte er, und seine Stimme war wieder angenehm und weich.
    »Deine Macht ist echt, Aldwulf«, erwiderte Cerdic, »aber das hast du mir ja schon bewiesen. Du hast mit Wodan ausgemacht, daß Artus sterben soll?«
    »Artus wird sterben, wenn wir das Opfer dargeboten haben.«
    »Wodan scheint an toten Menschen viel Geschmack zu finden«, kommentierte Cerdic und musterte die Leiche.
    Aldwulf zuckte die Achseln und löschte das Muster mit dem Fuß.
    »Wenn du meinst, der Preis ist zu groß, dann sag es mir. Aber diesmal ist es nicht nur irgendein Tod, mein Freund, den Wodan sich wünscht. Es geht um diesen jungen Narren, der nicht ganz menschlich ist und der in deinen Ställen schläft. Sie wollen sein Schwert, und er muß tot sein. Das glaube ich. Sonst kann man es ihm nicht nehmen. Wir hatten sehr viel Glück, daß wir ihn gefunden haben.«
    Cerdic grunzte. »Das sagtest du schon. Wenn Artus tot ist, dann will ich dir glauben.«
    »Was? Nach allem, was ich getan habe, glaubst du mir noch immer nicht. Was ist mit der Flut? Und was ist mit dem Pferd, das ich dir gegeben habe? Und wo wir schon von diesem Pferd sprechen.«
    »Es ist noch nicht eingeritten«, sagte Cerdic grob. »Nun gut, ich glaube natürlich an deine Macht. Soviel gebe ich zu. Aber man sagt, daß Artus irgendwelche christliche oder druidische Magie hat, die ihn schützt. Wenn er tot ist, und nur wenn er tot ist, dann glaube ich, daß dein Gott stärker ist.«
    »Er ist stark«, meinte Aldwulf zuversichtlich. »Er ist sehr stark.«
    Ja, die Finsternis ist sehr stark, dachte ich, während ich zurückging zu meinem Platz in den Ställen. Oh, Licht, schütze mich. Ich habe Angst.
    Während ich mich im Stall wieder niederlegte, dachte ich, Aldwulfs Dämon ist wahrscheinlich kaum in der Lage, Artus zu töten, wo Morgas gescheitert ist. Ich sah auch nicht ein, wie sie mein Schwert dazu benutzen wollten. Aldwulf mochte mächtig sein, aber er war dennoch schwächer als die Königin der Finsternis. Aldwulf war noch immer sterblich, und Morgas war das nicht mehr. Aber das Wissen, daß Ald-wulfs Handel nicht aufgehen würde, nützte mir wenig, wenn Cerdic und Aldwulf mich ihrem Dämon opferten.
    Ich klemmte die Unterlippe zwischen die Zähne und unterdrückte den Wunsch, aufzuspringen und schreiend von diesem Ort wegzulaufen. Mich opfern. Das Seil um meinen Hals zu legen und meine Leiche im Kerzenlicht hin- und herschwingen zu lassen, besessen von Dämonen. Ich konnte den Strick um meinen Hals schon fast spüren, ich konnte die schreckliche Finsternis sehen. Mich opfern. Warum? Weil ich dem Licht diente, weil ich ein Schwert besaß und.
    Und weil ich nicht ganz menschlich war.
    Das dachte Aldwulf wenigstens. Und plötzlich wurde mir klar, was der Ausdruck auf Wulfs Gesicht und auf den Gesichtern seiner Sippenmitglieder bedeutet hatte. Es war der gleiche Blick, mit dem Cerdics Diener mich begrüßt hatten. Es war die große Angst, die Angst vor dem Unbekannten aus dem Dunkel, dem Unnatürlichen, dem Übernatürlichen.
    Ich setzte mich in der Dunkelheit auf und umklammerte das Heft meines Schwertes.
    »Ich bin menschlich«, sagte ich laut. »Mein Blut dröhnt mir in den Ohren. Ich bin krank vor Müdigkeit und Angst, meine Beine schmerzen, meine Füße sind wund und voller Blasen, und meine Kleider jucken und sind zu eng. Ich bin menschlich«, dachte ich und klammerte mich an diese Dinge. Wie konnten die

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