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Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Reihenfolge“, fügte Ledus mit erwartungsvollem Lächeln hinzu.
    „Und Eure Namen?“
    „Herzmann. Ellek Herzmann, Jäger aus dem Norden Lendorials.“
    „Oho, ein Bärenjäger, Gibt es noch viele schwarze Bären in Nordlendorial?“
    Nein, sagte Wigget rasch, bevor Alep etwas antworten konnte. Der Kerl will Euch überprüfen. In Nordlendorial hat es nie schwarze Bären gegeben. Braunbären leben dort. Die schwarze Sorte dieser Leckerei findet man im Südwesten Burnyks.
    „Du willst mich auf die Probe stellen, Wirt“, Alep erwiderte das Lächeln seines Gegenübers. „Wir jagen Braunbären. Die schwarzen überlasse wir den Jägern aus Rondal und denen der Kreuzmark.“ Er wies auf seine Begleiter. „Das sind Ledus, ebenfalls Jäger, und sein Weib Lisett.“
    „Willkommen, willkommen in meinem Haus“, entgegnete der Wirt lächelnd. Er führte seine Gäste zu einem Tisch ganz in der Nähe des Eingangs. „Ihr müsst mein Misstrauen entschuldigen“, sagte er freundlich, „Wir haben im Moment einige Probleme mit Fremden - das heißt, es sind wohl doch keine Probleme, eher Unstimmigkeiten. Ich bringe Euch jetzt etwas zu essen.“
    „Einen Augenblick, draußen stehen noch unsere Pferde.“
    „Ich sage dem Stallburschen Bescheid.“
    „Er soll sie striegeln und ihnen eine Handvoll Hafer zum Heu dazugeben.“ Alep zog einen Stuhl heran und ließ sich steif darauf nieder.
    „Eure Pferde werden gut versorgt werden. Ich hoffe Ihr mögt gebackene Kartoffeln und Fisch?“, fragte der Wirt.
    „Habt Ihr Fleisch, Wirt?“
    „Ja. Aber es ist von gestern. Ich kann es aufwärmen lassen.“
    „Nicht nötig. Bring mir eine Schüssel davon für meinen geflügelten Begleiter hier“, Alep wies auf Wigget. „Und noch etwas mehr heißen Tee und eine leere Schale...
    Magier, kein kaltes Fleisch!, beschwerte sich Wigget. Von Kälte habe ich genug.
    „Wenn ich es mir recht überlege - vielleicht kannst du das Fleisch doch erst aufwärmen.“
    Die Augenbrauen des Wirtes hatten sich fragend zusammengezogen und er bedachte Wigget mit einem langen, argwöhnischen Blick.
    „Keine Sorge“, beruhigte Alep ihn. „Wigget ist nicht gefährlich.“
    Was soll das heißen? Wollt Ihr mich beleidigen?
    Lisett bestellte für sich und Ledus ein prächtiges Abendessen. Amüsiert beobachtete Alep das Gesicht des Wirtes, das bei jeder weiteren Mahlzeit, die Lisett bestellte, zunehmend fassungsloser wirkte.
    „ Und das ist alles für euch? Ihr seid sicher, dass es nicht zuviel ist?“
    Zuviel?“, fragte Ledus verblüfft. „Nein, eher nicht.“
    „Sag mir, Wirt, wie lautet dein Name?“, fragte Alep, als Lisett fertig war.
    „Später“, erwiderte der Wirt. „Oder ich vergesse diese Bestellung.“ Schnell verschwand er in der Küche. Als er mit den ersten Schüsseln und Tellern zurückkehrte, versuchte Alep es ein zweites Mal.
    „Bist du schon lange in Lindenbrunn?“, fragte er ihn.
    „Aber ja“, rief der Wirt stolz. „Ich bin hier geboren. Ich habe nie woanders gelebt. Lindenbrunn ist meine Heimat! Und ich bin Pedegar Holst, der Wirt.“
    Alep nickte dankend, zog den Teller zu sich heran, von dem köstliche Gerüche aufstiegen, und begann zu essen. Als Holst sie alleingelassen hatte, füllte Alep etwas Tee in eine leere Schale und stellte sie neben Wigget ab.
    Bäh, Tee!, murrte Wigget
    Er ist heiß und wird dir gut tun, glaube mir.
    Nach und nach füllte sich ihr Tisch mit weiteren Schüsseln und Tellern, über die Ledus gierig herfiel. Alep beendete sein Mahl und wartete, bis Pedegar mit einer weiteren Mahlzeit für Ledus erschien.
    „Sag mir, Wirt, wer sind die Fremden, von denen du vorhin gesprochen hast. Du musst wissen, wir sind auf der Suche nach einigen Freunden, die wir hier treffen wollen und ich habe mich gefragt, ob ich sie vielleicht unter den Fremden finden kann.“
    Holst zuckte die Schultern. „Das kann ich nicht sagen. Nachdem die Fremden hier ankamen, haben sie sich aufgeteilt, ein Teil von ihnen hat sich hier niedergelassen, der andere Teil ist weiter zum Nachtwald gezogen und hat dort ein Lager aufgeschlagen. Wir fürchten, dass die Fremden die Geister des Waldes stören und glauben, dass sich das schlecht auf das Wohlergehen Lindenbrunns auswirken könnte.“
    Abergläubische Narren, sagte Wigget. Und wenn Ihr mich fragt, handelt es sich bei den Fremden um unsere Gefährten - allen voran Kwin.
    „Kannst du mir einige der Fremden beschreiben?“, fragte Lisett.
    „Da habt Ihr Euch aber wirklich den Falschen

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