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Der falsche Mann

Der falsche Mann

Titel: Der falsche Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Ding?«
    » Klar. Ich muss nur den Namen und die Adresse eintippen und dann das GPS die Arbeit machen lassen.«
    » Klasse«, sagte ich. » Dann tipp mal Summerset Farms ein.«
    45
    » Sprechen Sie ganz offen, Bruce«, sagte Randall Manning.
    » Alles bestens.« McCabe zuckte mit den Achseln. » Ich schätze, es sind nur die Nerven.«
    » Was genau beschäftigt Sie, Bruce? Gehen Sie ins Detail.«
    Unter ihnen in der Kuppelhalle waren die Aufräumarbeiten im Gange. Patronenhülsen wurden eingesammelt, Dreck wurde weggekehrt, die kugelsichere Plane herabgelassen.
    McCabe blickte zu Manning. » Es ist dieser Anwalt, Kolarich.«
    Manning nickte. » Er wird niemals rechtzeitig dahinterkommen, Bruce.«
    » Aber irgendwann wird er es herausfinden. Er wird uns damit in Verbindung bringen. Und wenn wir ihn beseitigen, winken wir da nicht mit einer roten Signalflagge? Er ist uns auf der Spur – und plötzlich ist er tot? Wir dachten, wir wären vollständig anonym, Randy. Es schien unmöglich, eine Verbindung zu uns herzustellen.«
    Davon war Manning nie ausgegangen. Er hatte das Ganze gründlich geplant und seine Leute gut ausgesucht, aber er gab sich keinen Illusionen hin. Die Chancen standen nicht schlecht, dass er selbst geschnappt wurde. Er hatte von seinen Männern immer die Bereitschaft gefordert, für diese Mission zu sterben. Er hatte ihnen Opferbereitschaft gepredigt. Natürlich war McCabe Teil des Zirkels, aber er war keiner der Ausführenden. Er hatte lediglich die notwendigen juristischen Voraussetzungen für die Mission geschaffen.
    Und jetzt kamen die Dinge ins Rollen. Es war nicht mehr nur eine bloße Idee. Es ereignete sich tatsächlich.
    » Sie werden uns schon nicht erwischen«, sagte Manning. » Und anschließend tauchen wir unter und warten auf eine weitere Gelegenheit. Aber natürlich gibt es Risiken, Bruce. Das dürfte Ihnen doch nicht neu sein, oder?«
    McCabe war nicht dumm. Natürlich hatte er die Risiken gesehen. Aber er hatte Manning vertraut, mehr, als diesem bewusst gewesen war. Und er hatte sich die Hände nicht schmutzig machen müssen. Er würde sein Leben nicht aufs Spiel setzen am 7. Dezember. Vielleicht dämmerte ihm jetzt erst so richtig, was sie vorhatten.
    Vielleicht war es ein Fehler gewesen, Bruce heute zu diesem Probedurchlauf der Operation mitzunehmen.
    Doch möglicherweise war es am Ende gar nicht so schlecht. Denn wenn McCabe aussteigen wollte, war es besser, Manning erfuhr gleich davon und nicht erst, wenn es zu spät war.
    » Ich denke, wir sollten die Operation abbrechen«, sagte McCabe.
    Manning legte ihm eine Hand auf die Schulter. » Wir sollten was essen, Bruce. Wir sind all müde, gestresst und hungrig. Gönnen Sie sich ein wenig Truthahn und denken Sie in aller Ruhe drüber nach. Gehen Sie schon mal vor. Ich bin in einer Minute bei Ihnen.«
    Manning wartete, bis sein Anwalt aus der Tür war. Dann wählte er eine Nummer auf seinem Handy.
    » Patrick«, sagte er, » warten Sie fünf Minuten, und dann kommen Sie zu mir hoch.«
    46
    So etwas wie Verkehr gab es an diesem Thanksgiving-Nachmittag praktisch nicht. Wir verließen die Interstate und folgten den Landstraßen. Die Siedlungen hier waren weit verstreut und bescheiden, es gab kaum Geschäfte, abgesehen von den Tankstellen, Läden für Anglerbedarf und gelegentlichen Diners. Nichts davon hatte heute geöffnet.
    Wir fanden die gesuchte Straße, indem wir einem kleinen Schild mit der Aufschrift SUMMERSET FARMS folgten, das nach rechts wies. Ich bog ab und fuhr eine gepflasterte Straße entlang. Irgendwann erreichten wir ein Metallgatter, das die Straße versperrte. Ein Schild verkündete: SUMMERSET FARMS IST GESCHLOSSEN .
    Wir stiegen aus dem SUV , allein schon um nach einer zweistündigen Fahrt die Beine zu strecken, dann schlenderten wir auf das Gatter zu. Ein Stück weiter die Straße hinunter standen ein lang gestrecktes Haus im Ranch-Stil und eine riesige Scheune, beide rot angestrichen. Hinter den Gebäuden erstreckte sich Farmland, so weit das Auge reichte. Shauna hatte erwähnt, dass Global Harvest zugleich mit der Farm auch benachbartes Farmland gekauft hatte.
    » Du hast doch wohl nicht erwartet, dass die Farm heute aufhat, oder?«, fragte Tori.
    Tori wirkte wie ein Fisch auf dem Trockenen, eine gut gekleidete Metropolenbewohnerin inmitten von Farmland. Vermutlich machte ich keine wesentlich bessere Figur.
    Und nein, ich hatte nicht erwartet, dass Summerset Farms an Thanksgiving geöffnet hatte.
    » Warum das

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